Disruptive Innovationen – Stadtsparkasse will Bewusstsein für digitale Veränderungen in der Wirtschaft schaffen

März 7, 2017 by  

Die zunehmende Digitalisierung der Wirtschaft wird gewaltige Umwälzungen mit sich bringen, Geschäftsmodelle verändern und – Millionen Arbeitsplätze in Deutschland vernichten. Die Stadtsparkasse Düsseldorf hat deshalb das Bonner „Institut für Mittelstandsforschung“ mit einer Studie zum Thema „Disruptive Innovationen“ beauftragt, an der sich 327 mittelständische Unternehmen Düsseldorfs beteiligten. Das Fazit: „Ein erheblicher Anteil der Unternehmen unterschätzt die Risiken, die für sie von neuen Technologien und Geschäftsmodellen ausgeht und handelt zu spät.“

„Wir wollen für unsere Kunden Trends aufspüren“, sagt Karin-Brigitte Göbel (Foto), Vorstandschefin der Sparkasse, „Wir wollen Bewusstsein schaffen, damit die Wirtschaft erkennt, wo Stellschrauben und Handlungsbedarf sind.“ Die Absicht dabei sei nicht, belehrend aufzutreten sondern partnerschaftlich: „Geht es der Wirtschaft gut, geht es auch uns gut.“

So ist das Thema „Disruptive Innovationen“ zentrales Thema am Donnerstag, wenn die Stadtsparkasse zum Mittelstandstag in die Böhlerwerke einlädt. Das Interesse ist gewaltig: Mehr als 650 Kunden haben zugesagt. Sie werden u.a. Christoph Keese erleben, der den Springer-Verlag maßgeblich zu einem digitalen Medienunternehmen umgebaut hatte. Keese hatte in seinem letzten Buch „Silicon Valley – Was aus dem mächtigsten Tal der Welt auf uns zukommt“ die neue digitale Welt illustriert ausgemalt.

Fazit der Studie: Die Unternehmen, die einen guten Mix der Unternehmenswelt darstellen, sehen sich zu Zweidrittel noch in der Beobachterposition. Die Studie: „Potenziale der neuen Technologien und daraus abgeleitete Geschäftsmodelle fürs eigene Unternehmen werden nur selten erkannt.“

Gemäß den Befragungsergebnissen zeigt sich besonders das produzierende Gewerbe unbeeindruckt von der digitalen Veränderungswucht: 41,9 % erklären, die digitalen Technologien hätten für sie „keine Bedeutung“. Vergleich: Im Bereich Vertrieb liegt diese Quote bei nur 9,1 %.

„Daten sind das Öl der Zukunft“, sagt Vorstandschefin Göbel. Doch die Unternehmen im Raum  Düsseldorf scheinen diese Erkenntnis noch nicht zu teilen. So verfügen zwar 90,1 % der befragten Unternehmen über einen Internetauftritt und 23,7 % über einen Online Shop, doch, so die Studie, würden Vernetzungsmöglichkeiten mit Internetvergleichsportalen und Verkaufsplattformen noch nicht professionell genutzt.“

Am alertesten zeigen sich Unternehmen im Bereich „Unternehmensnahe Dienstleistungen“ und „Handel, Verkehr, Logistik“, wenn es um die Ermittlung von Kundenwünschen und des Kundenverhaltens geht. Das produzierende Gewerbe scheint noch tiefenentspannt bei der Frage auf die Zukunftsfähigkeit des eigenen Geschäftsmodells, während „Personennahe Dienstleister“ und „Unternehmensnahe Dienstleister“ bereits ihre Antennen ausgefahren haben.

Von allen befragten Unternehmen erklären 45,6 %, neue Technologien und Geschäftsmodelle hätten für sie „nur eine geringe Bedeutung“.

Da ist viel Luft nach oben. Laut Handelsblatt-Meldung von heute sind allein durch den steigenden Einsatz von  Robotern 12 Millionen Jobs gefährdet. 

 

 

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