Vorbild Pariser Flohmarkt: Trödel- und Antikmarkt Aachener Platz feiert sein 40-jähriges Jubiläum – Geisel: „Gegenstück zur Kö“

Mai 9, 2016 by  

Joscho Stephan (Foto Manfred Pollert  honorarfrei)

Beim Flohmarkt-Jubiläum dabei: Jazzer Joscho Stephan – Foto: Manfred Pollert

Mit Jazz-Musik feiert der Trödel- und Antikmarkt Aachener Platz in Düsseldorf-Bilk am Samstag, 21. Mai 2016, von 11.30 bis 14.30 Uhr, sein 40-jähriges Bestehen. Was auf dem Vorplatz der Philipshalle begann, entwickelte sich innerhalb mehrerer Jahrzehnte zu einem der größten und bekanntesten Trödelmärkte in Deutschland. An manchen Samstagen kommen mehr als 15.000 Besucher aus Düsseldorf und NRW, aber auch viele Touristen aus der ganzen Welt, um sich das Angebot der bis zu 500 Trödler anzusehen.

Zur Jubiläumsveranstaltung spielt der Star-Jazzer Joscho Stephan ein Programm im Stil des “Jazz Manouche á la Chope des Puces“. Der Eintritt zu der Veranstaltung am 21. Mai im Café Sperrmüll des Trödelmarkt ist wie immer kostenfrei.

Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel schickte Veranstalter Artur Gerke ein sehr persönlich gehaltenes, aktuelles Grußwort zum 40jährigen Jubiläum:

„Der Trödel- und Antikmarkt am Aachener Platz hat etwas Faszinierendes. Samstag für Samstag wird er zum Treffpunkt der Kulturen, für Jäger und Sammler, für Suchende nach Erinnerungen oder nach etwas ganz Praktischem, für Musikliebhaber wie auch für die, die preiswert Leckeres einkaufen wollen. 40 Jahre wird er alt und ist nicht mehr aus der Landeshauptstadt wegzudenken. Auch, weil er so ein liebenswertes kulturelles Gegenstück zur Kö ist. Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum, Artur Gerke!“

In Paris entwickelte der Düsseldorfer Flohmarkt-Gründer seine Idee

Ein Besuch auf dem Pariser Trödelmarkt „Le Marché de St. Quen – Porte Clignancourt“ brachte Veranstalter Artur Gerke auf die Idee, in Klein-Paris, wie Düsseldorf damals gerne genannt wurde, seinen Flohmarkt mit französischem Charme und Ambiente zu bereichern.
Gerke wurde bei seinem Pariser Flohmarktbummel von einem heftigen Regenguss überrascht: „Der Regen, der Schrecken aller Trödler und Marktveranstalter, hatte in diesem Fall aber etwas Gutes.“ Völlig durchnässt suchte er Schutz in dem nächstbesten Lokal und landete in der Bar „La Chope Des Puces“. Hier verschlug es dem bekennenden und praktizierenden Jazzfan den Atem: „Auf einer kleinen Bühne trafen sich die legitimen Nachfolger des legendären Django Reinhardt zu einer lässig-lockeren Jam-Session.“
Mit Gitarren, Geige und Bass ging in dem inzwischen weltberühmten Lokal die Post ab. „Ein Erlebnis, das man nicht vergisst“, erinnert sich Artur Gerke heute. Damals dachte er: „Das ist es. Das brauchen wir in Klein-Paris. Einen Markt à la Parisienne.“
Zunächst war Gerkes Trödelmarkt an der Philipshalle stationiert, später zog er zum Aachener Platz um. Hier bot ihm das neu errichtete Großzelt die Möglichkeit, sein Café Sperrmüll zu gründen und eine kleine Bühne einzurichten. „Angefangen haben wir mit einem polnischen Pianisten, der einen wunderbaren Saxophonisten mitbrachte“, erzählt Gerke. „Heute bin ich froh und stolz neben anderen Jazzgrößen zu unserm Marktjubiläum den absoluten Star des Gipsy-Jazz, Joscho Stephan, mit seiner Band hier begrüßen zu können.“
Porte Clignancourt in Paris, die Mutter aller Flohmärkte, ist für den Düsseldorfer Veranstalter nach wie vor ein großes Vorbild: „Wir arbeiten ständig an Verbesserungen und bieten heute ein Flair auf unserem Markt, das man – wie uns Besucher aus aller Welt bestätigen – so weit und breit nirgendwo findet.“

Star-Jazzer Joscho Stephan ist ein gern gesehener Gast

Gipsy-Gitarrist Joscho Stephan ist seit vielen Jahren ein gern gesehener Künstler im Café Sperrmüll mit einer großen Fangemeinde unter den Marktbesuchern. Zum Jubiläum arrangiert der Jazzer ein spezielles Programm „Jazz Manouche á la Chope des Puces“. Das Pariser Lokal ist nach wie vor ein Treffpunkt vieler Gitarristen. Mittlerweise gibt es dort neben einem Konzertsaal, einem Restaurant und einer Musikschule auch noch ein Aufnahmestudio und ein Geschäft für Musikinstrumente.
Der in Mönchengladbach geborene Joscho Stephan gilt als der legitime Thronfolger des legendären Django Reinhardt. Das Fachmagazin „Jazzpodium“ bescheinigte Stephans Gitarrenspiel „ein stupendes Spektrum an Gefühlen, die er meisterhaft umzusetzen versteht“. Django Reinhardt, die große Vaterfigur des Gipsy-Swing, ist das ewige Vorbild des Meistergitarristen Stephan. Mit seiner Hommage „Django Nuevo“ präsentiert Joscho Stephan nicht nur bekannte Klassiker wie „Nuages“ oder „Minor Swing“, sondern er widmete Reinhardt auch fünf Eigenkompositionen – herausragender Gipsy Swing mit Latin, Klassik und Pop liiert. Das „Jazzpodium“ bezeichnete Joschos Sound als traditionell mit dem Feeling eines zum stilistischen Weltbürger gereiften Musikers. Bill Millkowski schrieb im amerikanischen „Acoustic Guitar Magazine“: „Joscho Stephan verkörpert die Zukunft der Gipsy Jazz Gitarre“

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