Schulhoff beklagt Werteverlust in der Gesellschaft

Oktober 4, 2012 by  

Den Werteverlust in der Gesellschaft beklagte Professor Wolfgang Schulhoff, Präsident der Düsseldorfer Handwerkskammer und des NRW-Handwerkstages, vor Mitgliedern des Lions Club Oberkassel. Schulhoff sieht heutzutage eine fehlende Sensibilität für grundsätzliche Werte. Der Handwerkspräsident: „Wir müssen das wieder stärker in unser Bewusstsein bringen und jeder für sich muss auch an diesem Thema arbeiten.“

Dies gelte auch für Schulden- und Bankenkrise – auch dies habe mit dem Verlust von Werten zu tun. Das Handwerk praktiziere  im Alltag, was durchaus Vorbild in der Gesellschaft sein kann, weil es sich an einem grundsätzlichen Wertegerüst orientiert.

Lions Präsident Michael G. Meyer(im Foto links)  hatte derSchulhoff im Rahmen des Club-Leitthemas  „Werte in der Gesellschaft – Werte in Deutschland“  eingeladen. Der Gast führte anhand zahlreicher Beispiele auf, wie das Handwerk  Werte lebt.

Aus- und Fortbildung im dualen System
So erwähnte er besonders das gerade im Ausland viel beachtete Duale-System, das durch die Aus- und Fortbildungsarbeit der Handwerkskammern in besonderer Weise gestützt wird. Gerade am Beispiel Spanien könne man lernen, was passiert, wenn man zu einseitig auf universitäre Ausbildung setzt, die oft an der Realität des Alltagslebens vorbei operiert.
Unternehmerhaftung
Schulhoff wies aber auch auf den Wert der Unternehmerhaftung hin, der sich jeder Handwerker-Unternehmer stellt und sich nicht wie mancher Manager eine „schlanken Fuß“ macht. Dabei ist gerade im Handwerk die Erhaltung und Kontinuität von Arbeitsplätzen ein wichtiges Thema. Gerade auch in wirtschaftlich schwierigeren Zeiten.
Handwerk:Gelebte Migration
Wichtig war dem Präsidenten auch herauszuarbeiten wie unkompliziert das Thema Migration im Handwerk gehandhabt wird. Bereits 10% der Handwerksmeister in Deutschland haben einen Migrationshintergrund. Der Anteil der ausländischen Betriebsinhaber hat sich laut Schulhoff  in den letzten 12 Jahren mehr als verdoppelt.
„Das Handwerk war und ist für Zuwanderer der Schrittmacher auf dem heimischen Arbeitsmarkt“ betonte Schulhoff.
Frauenquote kein Thema
Auch der Wert der Gleichbehandlung von Mann und Frau erwähnte Schulhoff. Quote sei im Handwerk kein Thema, weil die Gleichstellung gelebte Wirklichkeit sei. Im deutschen Handwerk gibt es über 500.000 Unternehmerfrauen.
Schulhoff selbst hat in seinem Betrieb wieder zwei weibliche Azubis eingestellt und seine Tochter bereitet sich auf die Übernahme des Betriebs vor.
Erfolgreiche Kommunikationskampagne
Um diese Werte darzustellen wie auch generell die Bedeutung des Handwerks in der Gesellschaft zu fördern und die Attraktivität des Handerks als berufliche  Alternative für Jugendliche zu verdeutlichen, hat das deutsche Handwerk seit rund einem Jahr eine Kommunikationskampagne ins Leben gerufen.
Mit sehr kreativen Einfällen stellt diese Kampagne Wertvorstellungen und Möglichkeiten des Handwerks vor. Pro Jahr wird diese Kampagne mit rund 12 Mio. Euro unterstützt. Die begleitende Marktforschung zeigt, dass die Kommunikationsziele erreicht wurden und dass die Kampagne gut angelegtes Geld für die Zukunft des Handwerks ist.

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