Düsseldorf: 400 Ärzte verfolgen Operation live – Neue Wege bei Brustkrebs-Kongress von Dr. Rezai

Juni 9, 2012 by  

Zur Eröffnung der 9. Düsseldorfer Brustkrebs-Konferenz hat Gastgeber Dr. Mahdi Rezai (European Academy of Senology, Düsseldorf) verstärkte Anstrengungen angekündigt, die hohen deutschen Standards bei der Behandlung von Krebserkrankungen bei Frauen in andere Teile der Welt zu exportieren. Rezai verwies darauf, dass Studien und Leitlinien aus Deutschland inzwischen auch in den USA oder China starke Beachtung finden. Mit der von ihm begründeten Akademie werden inzwischen in Düsseldorf regelmäßig Ärzte auch aus anderen europäischen Ländern für die erfolgreiche Behandlung des Mammakarzinoms ausgebildet.

Begonnen hatte das dreitägige Medizinertreffen im Düsseldorfer Kongresszentrum CCD bereits am Donnerstag mit einem Live-OP-Workshop, bei dem etwa 400 Ärzte live auf Bildschirmen im CCD insgesamt sechs Operationen aus dem Brustzentrum Luisenkrankenhaus mit verfolgen und während der OPs auch direkt mit den drei operierenden Ärzten dort sprechen konnten.

Schonende Behandlungsmethoden

Im Mittelpunkt gestern standen neuartige schonende Behandlungsmethoden wie etwa die Verwendung von Schweinehaut für den Brust-Wiederaufbau oder Eigenfett-Transplantationen sowie der Austausch von Erfahrungen mit Brustzentren aus den USA und den Niederlanden.

Auf einer Pressekonferenz hatte am Morgen Prof. Gunter von Minckwitz kritisiert, dass in Deutschland keinerlei öffentliche Mittel für medizinische Studien bereit stünden. Minckwitz, Geschäftsführer der GBG Forschungs-GmbH, forderte ein Umdenken in der Politik, da es bei Studien etwa in Bezug auf Medikamente durchaus zu Interessenkollisionen kommen, könne, wenn die einzigen finanziellen Mittel von pharmazeutischen Unternehmen einzuwerben seien. Gleichzeitig brach er eine Lanze für die Forschung im Zusammenhang mit der Brustkrebs-Behandlung in Deutschland. Von Minckwitz: „Wir gelten heute als eines der führenden Länder weltweit.“

 Ausbildung europaweit optimieren

Prof. Peter Mallmann, Direktor der Kölner Uni-Frauenklinik informierte über die neu vereinbarte Kooperation zwischen den Uni-Frauenkliniken Essen, Köln und Bonn mit der European Academy of Senology und dem Brustzentrum Luisenkrankenhaus (Düsseldorf). Mallmann: „Die Rhein-Uniklinken haben sich mit Herrn Dr. Rezai zusammengetan, um aus den Erfahrungen der Modellregion Rheinland die Ausbildung für Mediziner auch auf europäischer Ebene zu optimieren und eine einheitliche Behandlung der Frauen auf höchstem Niveau sicherzustellen.“

An der 9. Düsseldorfer Brustkrebs-Konferenz nehmen insgesamt rund 1.400 Ärzte auf ganz Europa teil.

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