Jeckes Jubiläum 11 x 11 Jahre: Erst „Kaffeepöttche“, dann „Große KG“ – Ausstellung in der Schalterhalle der Commerzbank

Januar 31, 2011 by  

Die Große Karnevalsgesellschaft 1890 e.V. feiert ein jeckes Jubiläum – sie wird 11 x 11 Jahre alt. Aus diesem Anlass gibt es in der Schalterhalle der Commerzbank Breite Straße bis Ende Februar eine historische Ausstellung mit Fotos, Dokumenten und weiteren Exponaten.

Die „Große KG“ wurde  1890  im Kaffeerestaurant Coenenberg (später Hesemann) – dem historischen Haus Bolker Straße 18, von bekannten und geachteten Bürgern der Altstadt (damals ausschließlich Mehlhändler und Bäcker) als Karnevalsgesellschaft „Kaffeepöttche“ gegründet.

1898 änderte das Kaffepöttche seinen Namen und nannte sich fortan „Große Karnevalsgesellschaft 1890 Düsseldorf e.V.“ Mit der wachsenden Zahl ihrer Mitglieder und Freunde musste die „Große“ für ihre beliebten Sitzungen und Bälle immer größere Säle anmieten, bis sie schließlich  Einzug in die Städtische Tonhalle halten konnte. Hier wirkte sie viele Jahre lang überaus erfolgreich. Unter ihren ausgezeichneten Präsidenten Maaßen, Schreier, Bark, Redemann und Enners gewann sie mehr und mehr an Bedeutung und wurde nach dem Ersten Weltkrieg unter Eduard Czwoydzinski, der die Geschicke der „Große“ von 1922 bis zum Jahre 1933 erfolgreich leitete, eine der führende Karnevalsgesellschaften der Landeshauptstadt Düsseldorf.

Schon kurz nach Beendigung des zweiten Weltkrieges begann der Aufstieg der Gesellschaft wiederum zu neuen Ruhm und Glanz unter der Ära des großen Präsidenten Walter Thierbach, einem Naturtalent des Karnevals, ausgestattet mit einem ausgeprägten Mutterwitz. Die Sitzungen gewannen zunehmend internationales Flair und Format. Dies auch deshalb, weil der Präsident in den Fünfziger Jahren wiederholt Kölner und Aachener Karnevalisten nach Düsseldorf einlud und damit Düsseldorf zu einer Hauptstadt des Rheinischen Karnevals machte.

Bis 1964 amtierte Thierbach, dann mußte er aus gesundheitlichen Gründen sein Amt niederlegen. Fortan übernahm Hermann H. Raths, der bis dahin schon 1. Vorsitzender der „Große“ war, die Präsidentschaft und trat absolut ebenbürtig in die Fußstapfen seines Vorgängers. OB Josef Kürten bezeichnete ihn später als das Urgestein des Düsseldorfer Brauchtums, denn der „neue“ Große in der „Große“ war ganz nebenbei parallel auch 20 Jahre Präsident des größten europäischen Heimatvereins, den Düsseldorfer Jonges. Er bewahrt das hohe Ansehen der „Große KG 1890“ in vorbildlicher Weise, weshalb er im Verlauf späterer Jahre, nach seiner Präsidentschaft, den Titel des „Ehrenpräsidenten“ und des Ehrenvorsitzenden verliehen bekam.

1977 übernahm sein Sohn Hermann Josef Raths, der bis dato Vizepräsident der „Große“ war, das Amt des Präsidenten, das er bis 2005 bekleidete.  Auch ihm wurde sehr verdientermaßen zum Ende seiner Präsidentschaft der Titel „Ehrenpräsident“ verliehen, zumal er seit 1975 2. Vorsitzender war und seit 1997 zusätzlich das Amt des 1. Vorsitzenden hervorragend bekleidet.
Zufall oder Berufung, wer weiß es, denn als H.J. Raths im Jahre 2005 das Amt des Präsidenten niederlegte, wählte die Gesellschaft seinen Sohn, Oliver Raths, einvernehmlich zu dessen Nachfolger. Oliver Raths wurde vorweg im Rahmen seiner Vize-Präsidentschaft erfolgreich in dieses Amt eingeführt. Damit knüpft er nahtlos an eine Familientradition an und die „Große KG 1890“ schlägt den Bogen zum aktuellen Zeitgeschehen, den es heißt: junge Präsidenten braucht das Land und der Düsseldorfer Karneval.
Aus den Reihen der Gesellschaft sind zwischenzeitlich fünf Karnevalsprinzen hervorgegangen: 1985 war es Schatzmeister Rudi Höhe, 1989 Peter Kreutzer, 1991 und 1992 der heutige 2. Vorsitzende Klaus Dunaiski, 1997 Christian Feldbinder und 2001 der Chef der Brauerei Füchschen Peter König.

Kommentare