„Darauf einen Overbeck“ – Ruhrbischof bringt zum heißen Talk im Ständehaus den eigenen Korn mit

Dezember 2, 2010 by  

Wenn am Nikolaus-Tag ein „Ständehaus Treff“ stattfindet, dann kann es eigentlich keinen idealeren Gast geben als einen leibhaftigen Bischof. Deshalb ist Ruhrbischof Dr. Franz-Josef Overbeck (Foto) Gesprächspartner von ZEIT-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo bei der 45. Auflage der Netzwerk-Reihe.

Wofür steht eigentlich die Kirche im dritten Jahrtausend? Haben wir einen Verlust an Werten und wer könnte sie neu vermitteln?

Die katholische Kirche hatte schon ruhigeres Fahrwasser als 2010. Menschen verlassen sie hierzulande in Scharen, Priester-Nachwuchs ist rar. In diesem Jahr zerrieben sich die Katholiken an den 3 M – Mixa, Missbrauch und Muslime.

Ruhrbischof Overbeck ist zwar noch nicht einmal ein Jahr im Amt, doch rasend schnell wurde der jüngste deutsche Bischof (46) zu einer der herausragenden Figuren. Er ist ein Mann klarer Worte, ihm werden Eindeutigkeit und Entschlossenheit nachgesagt. Und er sorgte für einen Sturm der Entrüstung, als er bei Anne Will im Ersten erklärte, Homosexualität sei Sünde. Was er später differenzierte, ohne auch nur einen Millimeter von seiner Linie abzuweichen: Er stehe für die lange Tradition der Kirche zur Sexualität – und dazu gehören aus Sicht der Kirche vor allem Partnerschaft, Treue, die Liebe zwischen Mann und Frau.

Selbstgebrannter Schnaps
Am 10. Oktober 1989 weihte ihn der damalige Kurienkardinal und heutige Papst Joseph Ratzinger in Rom zum Priester. Die Ernennung zum Ruhrbischof war sicher nur eine Zwischenstation auf der Karriereleiter Overbecks, der mit Mitra – wie er einmal humorvoll bemerkte – auf stattliche 2,12 m kommt. Und wenn ihm mal nach einem Schnaps gelüsten sollte, dann nach dem aus der hofeigenen Kornbrennerei. Seit 1885 produzieren die Overbecks den „Overbeckschen Korn“. Den werden übrigens Mutter Annette Overbeck und seine Schwester Christel Nolte am Montag für die 550 Gäste mit ins Ständehaus bringen…

Im Rahmen des „Ständehaus Treffs“ wird Thomas Beckmann offiziell als Deutschlands „Bürger des Jahres 2010“ vorgestellt. Der Düsseldorfer Cellist ist dazu von 50 namhaften deutschen Chefredakteuren gewählt worden. Der 53-Jährige erhielt den neugeschaffenen „Bürger-Preis“ für sein Engagement für Obdachlose. Beckmann hatte 1996 den Verein „Gemeinsam gegen Kälte“ gegründet, für den er mit Benefizkonzerten inzwischen schon mehr als 1,5 Millionen Euro gesammelt hat. Für diese Auszeichnung vorgeschlagen hatte ihn Sven Gösmann, der Chefredakteur der Rheinischen Post. Er wird den Preisträger über seine Motivation und Ziele befragen.

Unter den Gästen sind u.a. der ehemalige Arbeitsminister unter Helmut Kohl, Norbert Blüm, US-Generalkonsulin Janice Weiner, Udo Brockmeier (neuer Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Düsseldorf), die Doppel-Olympiasiegerinnen Ulrike Nasse-Meyfarth und Heide Ecker-Rosendahl, „Mr. Sportschau“ Heribert Faßbender, Borussia Mönchengladbach-Chef Rolf Königs, Martina Voss-Tecklenburg (Trainerin FCR Duisburg), Christian Keller (Ex-Schwimm-Weltmeister), Uni-Rektor Hans Michael Piper, Burkhard Hirsch (ehem. Vize-Präsident des Deutschen Bundestages), die Landräte Hans-Jürgen Petrauschke (Neuss) und Thomas Hendele (Mettmann), Düsseldorfs SPD-Chefin Karin Kortmann, Ehren-OB Marlies Smeets, die Bürgermeister Gudrun Hock (Düsseldorf), Horst Thiele (Hilden) und Josef Heyes (Willich), die ERGO-Vorstände Rolf Bauernfeind, Olaf Bläser, Christian Diedrich und Jochen Messemer, die Polizeipräsidentinnen Elke Bartels (Duisburg) und Stephania Fischer-Weinsziehr (Essen), Peter F. Brückner (Präsident Sozialgericht Düsseldorf), Michael Hellmund (Vorstandsvorsitzender Keramag), Dietmar Kuhnt (ehem. Vorstandsvorsitzender RWE), Heinz Kriwet (ehem. AR-Vorsitzender ThyssenKrupp), Jessica Mezey (Primaballerina von Weltrang), Jaap Schalken (Geschäftsführer Kamps), Erich Staake (Vorstandsvorsitzender Duisburger Hafen), Heinz-Peter Schlüter (AR-Vorsitzender Trimet), Christian Hupertz (CEO Grey Worldwide), Thomas Birtel (Strabag-Vorstand).

Georg Heimanns von GCS bringt auch diesmal – traditionell beim vierten „Ständehaus Treff“ im Jahr – Gans auf den Tisch. 550 Portionen innerhalb von 22 Minuten! Diesmal Zweierlei von der Gans: Essenz & Rillettes, Rapunzel & gebratene Waldpilze; Brust & Keule mit Marzipanbratapfel & Maronen, Rotkohl & Kartoffelkloß sowie Christstollenparfait & warmer Rumtopf.

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