Albert Eickhoff feiert sein Firmenjubiläum als Mega-Event und sagt, was am Modestandort Düsseldorf passieren muss
Juli 16, 2010 by osi
Glücklich verheiratet: Power couple Brigitte und Albert Eickhoff
Herr Eickhoff: In Berlin lief soeben die Fashion Week, alle fliegen drauf und der Promifaktor ist hoch. Was machen wir in Düsseldorf falsch?
Eickhoff: Düsseldorf hat manches verpasst, es hätte längst etwas geschehen müssen, doch die Obrigkeiten haben möglicherweise die drohende Gefahr noch nicht wirklich erkannt..
Worin liegt die Gefahr?
Eickhoff: Dass Düsseldorf als Modestandort noch weiter hinter Berlin zurück fällt. Bei uns gibt es keinen Glamour, keinen Event mit Strahlkraft. Ich habe zum Beispiel eine Modenschau in der Oper angeregt, es lässt sich ein Laufsteg fantastisch über die ersten Reihen überbauen und alle wichtigen deutschen Designer könnten mit einem Durchgang ihre Repräsentanz zeigen. Doch hier bewegt sich dahingehend nichts.
Jetzt zur cpd gibt es Veranstaltungen rund um die Reihe „Voices of Fashion“.
Eickhoff: Wer geht denn von den wirklich anspruchsvollen Unternehmern dahin? Das ist möglicherweise etwas für das Publikum vom Land, aber das hat nicht das Niveau, das ist für uns indiskutabel. Hier wird Geld verbrannt. Das bringt weder etwas ein und schon gar kein Image.
Was muss Düsseldorf tun?
Eickhoff: Die Stadt sollte endlich aufwachen und einen kreativen und durchsetzungsstarken Mode- und Eventmann holen, der den Modestandort neu positioniert.
Ihre Einladungen sind eines der wenigen Highlights für Top Fashion People…
Eickhoff: Danke, dass Sie das sagen. Doch wir werden uns noch übertreffen. Zum 50-jährigen Firmenjubiläum im Mai werden wir in der Langen Foundation ein Event veranstalten, das internationale Beachtung und Aufmerksamkeit finden wird.
Das macht neugierig, wer wird dabei sein?
Eickhoff: Maria Furtwängler ist unsere Schirmherrin, Iris Berben und Sebastian Koch werden durch den Abend führen, Max Raabe mit seinem Palastorchester bricht extra seine USA-Tournee vorzeitig ab und tritt für unsere Gäste auf. Wir werden mit etwa 200 Freunden und internationalen Prominenten in der Langen Foundation eine besondere Gala veranstalten und stecken mitten in den Vorbereitungen.
Das hört sich tatsächlich groß an…
Eickhoff: Doch, das kann man sagen.
Zurück zur Mode. Waren Sie bei „Bread & Butter“ in Berlin?
Eickhoff: Alle Modenschauveranstalter haben uns eingeladen, aber wir besuchen nicht einmal in Paris oder Mailand Defilees. Was sollen wir dann in Berlin? Unsere Aufträge können wir ausnahmslos in Düsseldorf platzieren, in angenehmen Showroom-Verhältnissen und dahingehend zu unserer Zufriedenheit.
Aber in Mailand kaufen Sie doch weiterhin ein…
Eickhoff: Ja, wir waren während Berlin in Mailand, unser wichtigster Einkaufsstandort, dann die CPD Düsseldorf, anschließend München und später die Runway-Kollektionen, wieder Mailand und Paris.
Und das Geschäft läuft?
Eickhoff: Wir sind zur Zeit sehr gut aufgestellt, trotz der tropischen Hitze in Deutschland schreiben wir beachtliche Pluszahlen.
Vielen Dank – und weiterhin viel Erfolg!
So rührig seine konsequente Anti-Berlin-Haltung ist. Wie will er denn wissen/einschätzen, was in Berlin abläuft, wenn er das konsequent meidet? Leider waren auch die letzten Besucherzahlen der CPD nicht eben erfreulich. Es geht weiter bergab. Der Rest wie gehabt: Euphemismus, Konzeptänderungen, Durchhalteparolen. Ob das noch was wird? ;(
Düsseldorf muß einfach aus seinem Dornröschenschlaf erwachen. Ohne einige Investitionen und neue Ideen wird das wohl nichts 🙁 Man erntet was man sät. Also packen wir es an!