Obdachlose in Düsseldorf – OB Elbers: „Niemand muss frieren“

Januar 7, 2009 by  

Düsseldorf erfährt derzeit strenge Wintertage, Anlass für die Stadt auf das Thema Obdachlosigkeit einzugehen. Klare Aussage der Stadtverwaltung heute: „In Düsseldorf muss niemand auf der Straße übernachten. Es gibt genügend Übernachtungsmöglichkeiten für Menschen, die auf der Straße leben.“

In Zusammenarbeit mit den freien Wohlfahrtsverbänden habe die Landeshauptstadt ein engmaschiges
Hilfesystem geschaffen, das aus mehreren Tagesstätten und Notübernachtungsstellen mit mindestens 120 Betten – getrennt nach Frauen und Männern – besteht.

So können Obdachlose etwa unter Betreuung des DRK und eines Mitarbeiters der Wohnungslosenhilfe in einem beheizten, winterfesten Zelt mit zehn Schlafplätzen am Unteren Rheinwerft auf Höhe der Schulstraße übernachten (10 Betten).

Düsseldorfs bekanntester Obdachloser: „Peter von der Kö“

Oberbürgermeister Dirk Elbers:  „Mit dem Zelt als Notunterkunft wollen wir auch eine Brücke bauen. Damit wollen wir diese hilfsbedürftigen Menschen an eine der festen Einrichtungen für Obdachlose vermitteln. Viele trauen sich nämlich nicht dorthin. Bei uns soll aber deswegen keiner erfrieren.“

Streetworker der verschiedenen Einrichtungsträger, OSD und auch die Polizei suchen die obdachlosen Menschen, die aus unterschiedlichsten Gründen draußen übernachten, auf, um sie auf die aktuellen Unterbringungs- und Hilfsangebote aufmerksam zu machen. Das neue Zelt ist speziell für Hilfsbedürftige gedacht, die Probleme haben, in Häuser zu gehen. Auch Hunde dürfen dort mit hineingenommen werden.

In Düsseldorf leben nach Schätzungen etwa 150 bis 200 Menschen ganzjährig auf der Straße – im Winter reduziert sich die Zahl. Die Gründe für das Leben auf der Straße sind sehr vielschichtig und spielen bei
den angebotenen Ersthilfen keine Rolle. Insbesondere im Winter geht es bei diesen Hilfen oft um Überlebenshilfen. Die Beratungsstelle für Obdachlose des Amtes für soziale Sicherung und Integration, Harkortstraße 23, bietet neben einer offenen Sprechstunde – montags und donnerstags von 8 bis 12 Uhr – auch tägliche Beratung für Neuschläfer der Notschlafstellen an.

Alle Angebotsstellen vermitteln auch weitergehende Hilfen, seien sie finanzieller oder medizinischer Art. Die Frage der adäquaten Wohnraumversorgung steht aber im Mittelpunkt. Auf der Internetseite www.ag-4-67.de gibt es informative Hinweise.

Eine Möglichkeit zum Tagesaufenthalt haben Obdachlose gleichfalls – im „Shelter„, Ratinger Straße 46 (Kooperation Stadt und Diakonie), Öffnungszeit täglich von 8 bis 18 Uhr; Telefon: 58 68 7880.
Fachberatungsstelle „Horizont“, Neusser Straße 37 (Diakonie in Düsseldorf), mit Tagesaufenthalt montags bis freitags von 8 bis 13 Uhr, am Wochenende und an Feiertagen im Wechsel mit „Cafe Pur“ geöffnet von
8 bis 13 Uhr; Telefon: 300 64 30.
Cafe Pur„, Harkortstraße 27 (Kooperation Stadt und Diakonie), montags bis freitags von 11 bis 17 Uhr, am Wochenende und an Feiertagen im Wechsel mit „Horizont“ geöffnet von 8 bis 13 Uhr; Telefon: 580 86-42/-43.

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