Kopftuch-Streit an der Anne-Frank-Realschule: Petition an den Landtag NRW
November 24, 2008 by osi
Bernd Hinke (Foto), der Leiter der Düsseldorfer Anne-Frank-Realschule, hatte seinen Schülerinnen das Tragen von Kopftüchern untersagt, was u.a. im Schulministerium bei Barbara Sommer politisch korrekte Entrüstung ausgelöst hatte: Rüffel für Hinke.
Die Mönchengladbacher Gabi Schmidt und Edward von Roy sowie Prof. Heinz Gess, Betreiber der Website Kritiknetz, haben gegen die Aufhebung des Kopftuchverbots per Ukas eine Petition bei der Landesregierung eingereicht, die jeder formlos unterschreiben kann.
Auszug aus der Petition:
„Indem der Schulleiter daran gehindert wurde, pflichtgemäß (§ 3 Absatz 1Schulgesetz NRW) den Unterricht, die Erziehung und das Schulleben in eigener Verantwortung zu gestalten, ist in nicht statthafter Weise die ebenda festgeschriebene beratende Funktion der Schulaufsicht (Bezirksregierung) überschritten worden. Hijab, Niqab, Tschador und Burka sind Kennzeichen für Gender-Apartheid und Unterdrückung von Frauen und Mädchen, die ’reine’, verschleierte Muslimas von weitem kenntlich machen und sie von den ’unreinen’ Muslimas und Nichtmusliminnen abgrenzen. Dies verstößt jedoch gegen das eingangs genannte Verfassungsprinzip.“
Die Mönchengladbacher Gabi Schmidt und Edward von Roy bedanken sich herzlich beim Düsseldorf Blog.
Gabi Schmidt
Edward von Roy
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich schließe mich der Petition uneingeschränkt und aus voller Überzeugung an.
Als Dozentin in Integrationskursen mit 17 jähriger Unterrichtspraxis kann ich die Ausführungen in der Petition
nur bestätigen. Das Kopftuch ist ein Symptom für eine ganzheitliche Unterdrückung von Frauen, und mit dem Tragen desselben gehen IMMER ganz bestimmte Werte einher, die mit der freiheitlich-demokratischen Grundordung, dem Freiheitsrecht des Einzelnen sowie mit dem Gleichberechtigungsgebot von Männern und Frauen nicht vereinbar sind. Es wird Zeit, dass hier endlich mal eine klare Sprache gesprochen wird fernab von Multi-Kulti-Alles-Tolerieren-Romantik.
Ich verwahre mich aufs schärfste gegen den Import zutiefst reaktionärer Ideen.
Ein für allemal: Weg mit dem Kopftuch aus Schulen und öffentlichen Einrichtungen !
Christina Passberger
Bitte setzen Sie meinen Namen mit unter die Petition.
Christina Passberger
Können Sie bitte noch erläutern, wie dies mit der im Grundgesetz verankerten „ungestörten Religionsausübung“ vereinbar sein soll?
Wo soll den bitte schön Ihr gewünschtes Verbot greifen?
Ich finde es einfach nur erbärmlich, wie man hochmütig über die Lebensgestaltung anderer Menschen bestimmen möchte und finde es feige wie Sie Ihre Ressentiments gegenüber muslimischen Mitbürgern hinter einem gewünschten Kopftuchverbot verschleiern.
Das zeugt nur von Ihrer Inkompetenz und Beschränktheit sich argumentativ mit der Sache auseinanderzusetzen.
An Entfesselter
Wie auf diesem Blog angekündigt, findet am Freitag, den 30.01.2009
in der Uni Düsseldorf eine Podiumsdiskussion zum Thema ‚Kopftuchfreie Schulen
– auch für Schülerinnen‘ statt. Dort werden die ReferentInnen und
ich sicherlich auch zu Ihrer Frage Stellung nehmen.
Sie sind herzlich dazu eingeladen, mit den ReferentInnen und dem Publikum
mitzudiskutieren.
Die gewünschten Erläuterungen finden Sie auch unter
http://de.wikipedia.org/wiki/Religionsfreiheit#Kopftuchverbot_und_-gebot
und der oben genannten Petition.
Gabi Schmidt
Alle Kopftücher müssen endgültig abgeschaft werden!!!!
Ich bin selbst Muslima und bin auch für Kopftuchfreie Schulen ich kenne sehr viele Freundinen und auch Bekannte und verwandte die von ihren Männern gezwungen werden Kopftuch zu tragen, war bei mir genau so bis ich mich dagegen gewährt habe. Ich bin immer noch muslima ich bete 5 mal am tage lese Koran, aber ich bin doch nicht gleich „unglaubig“ wenn ich kein Kopftuch trage. Ja es ist einRegelverstoß aber 5 mal am tag beten ist viel wichtiger als ein Tuch. Und kommt mir bitte nicht damit das die das alle freiwillig tun. Wer lässt sich gern freiwillig unterdrücken ?!
Die Diskussion um das Kopftuch sollte grundsätzlich an die breite Öffentlichkeit
getragen werden. Ohne schwarz sehen zu wollen mag es durchaus passieren das,
wenn der Forderung nach dem Kopftuch stattgegeben wurde , auch irgendwann
dem Ruf nach der Burka und der Sharia nachgegeben wird .
Diese Diskussion hat bei weitem nichts mit Ausländerfeindlichkeit zu tun ,
sondern nur mit der kritischen Auseinandersetzung einer uns sehr fremden
Lebensart.
Liebe Leser,
einige der hier vertretenen Positionen sind wirklich sehr konstruktiv, und auch durchdacht.
Ich kann mich zum Beispiel Ben Rather nur anschließen; Die Diskussion um das Kopftuch soll nicht aus dem Licht der Öffentlichkeit rücken, dennoch steht es ja wohl im direkten Konflikt mit unserem Grundgesetz. Auf der anderen Seite glaube ich auch, das gerade den deutschen – vielleicht auch aufgrund Ihrer Vergangheit – sehr leicht Rassismus unterstellt wird, gerade auch im Bezug auf das Kopftuchverbot.
Meiner Meinung müßte es eine Art Konsens geben, bei der alle beteilgten sich selbst treu bleiben können, schließlich haben wir ja alle das Recht zu freien Religionsausübung!
-Aber noch viel wichtiger, wie könnte denn nun eigentlich eine Einigung aussehen???
Einigung ?
Klar , am besten nachgeben . Dann haben wir Ruhe . Aber wie lange nur ?
Dann werden neue Forderungen ausgesprochen , denen wir wieder nachgeben.
Man wird schnell als Hetzer abgestempelt , wenn man sich kritisch äussert ,
doch Bilder sagen mehr als tausend Worte . Ich empfehle mal eine kleine Reise
durch Europa . Holland , Belgien,Frankreich , Großbrittanien, Dänemark ,
Schweden , alle Länder sind bekannt für Demokratie und Religionsfreiheit.
Doch in London wird mittlerweile auf politischer Basis offen über die
Einführung der Sharia nachgedacht . Da gibt es irgendwo ein altes Sprich-
wort mit kleinem Finger und ganzer Arm , da ist was dran.