Was die Grüne Roth zu Bischof Mixa verbreiten ließ
Oktober 6, 2007
Die erzkonservativen Ansichten des Augsburger Bischofs Dr. Walter Mixa lassen einem gelegentlich die Haare zu Berge stehen. Bei der in meinen Augen vernageltesten und damit schädlichsten Politiikerin Deutschlands Claudia Roth löste Mixa jetzt allerdings einen Empörungsrausch aus. Der Bischof hatte lediglich gefordert, staatliche Familienpolitik müsse die Entscheidung von Eltern, ihre kleinen Kinder selbst zu erziehen und nicht in staatliche Betreuungseinrichtungen zu geben, in gleicher Weise fördern wie den Ausbau von Krippenplätzen. Er formuliert damit eine Ansicht, die sicherlich Millionen teilen. Nicht aber Claudia Roth:
Hier lesen Sie, was Mixa sagte. Und hier, welchen Schwachsinn die Grüne Roth dazu abgesondert hat.
Zum Thema Krippe hier auch die Zürcher Weltwoche.
WDR 2 einschalten!
Oktober 3, 2007
Heute macht es einmal richtig Spaß, WDR 2 zu hören – den ganzen Tag über die Hits aus den 200 besten Alben, von Hörern gewählt. Im Moment spielt der Sender gerade ein Mike Oldfield-Stück von Tubular Bells (rund 25 Minuten!). Um 18 Uhr gibt’s den Countdown der Top 15, live aus Oberhausen.
Schalten Sie ein, es ist ein Genuss.
Blogs über und aus Burma
Oktober 3, 2007
Hier ein Überblick über Blogs mit Informationen und Fotos aus Burma (Myanmar), in dem nach diversen Medienberichten nicht zehn (wie offiziell gemeldet) oder 30 (wie weitgehend geschätzt) sondern eher um 200 Menschen getötet wurden. Die Bangkok Post berichtet über einen burmesischen Major, der mit seinem Sohn geflüchtet war, weil er nicht auf Landsleute schießen wollte.
Hier eine Sammlung von Blogs, die sich mit Burma befassen:
http://www.ko-htike.blogspot.com
http://seinkhalote.blogspot.com
http://mr-jade.blogspot.com
http://www.burmagateway.org
http://www.mizzima.com
http://www.irrawaddy.org/protests/BurmaProtests.php#25-13
http://reporterdairy.blogspot.com
http://dathana.blogspot.com
http://mmedwatch.blogspot.com
http://burmadigest.info
http://lwinmoe.friendsofburma.org/september2007.html
http://www.globalvoicesonline.org/author/preetam
http://koniknayman.blogspot.com
http://picasaweb.google.com/niknayman/Burma
http://soneseayar.blogspot.com
http://dawnmanhon.blogspot.com
http://www.xanga.com/home.aspx?user=dawn_1o9
http://burmamyanmargenocide.blogspot.com
http://burmanews.cbox.ws
Hier weitere Berichte über den Aufstand der Mönche auf dem Düsseldorf Blog.
Rüttgers‘ Ränke
Oktober 3, 2007
Die Hagener Westfalenpost läßt sich über die Probleme unseres Ministerpräsidenten aus, in seinem Haus für klare Verhältnisse zu sorgen, Intrigen zu unterbinden und einen Medienklon als Pressesprecher zu finden. Unter der Headline „Intrigenstadl und Schlangengrube“ keilt Wilfried Goebels in der WP:
„Den Vergleich mit einer Schlangengrube muss die Düsseldorfer Staatskanzlei nicht scheuen. Seit Monaten häufen sich in der Machtzentrale von Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) Pannen, Personalprobleme und politische wie taktische Dummheiten.“
Hollywood-Haudegen „Rambo“ schießt sich auf Burmas Diktatoren ein – hier Trailer seines neuen Films
Oktober 2, 2007
Ausschnitt aus der Herald Sun
Direkt an Thailand grenzt das von einer Militärjunta beherrschte Burma (Myanmar). Und ausgerechnet Actionheld Sylvester Stallone will die Gewalt der Militärs jetzt öffentlich anprangern. Der Hollywood-Haudegen stand für seinen Film „John Rambo“, der im Januar in die Kinos kommt, im thailändisch-burmesischen Grenzgebiet vor der Kamera. Dabei, berichtet die australische Herald Sun, sei das Filmteam mit Grausamkeiten konfrontiert worden, die Stallone nun öffentlich machen werde. Stallone wird mit den Worten zitiert: „Diese Geschichte muss erzählt werden.“ Die Story in der australischen Zeitung ist überschrieben: „Wir sahen abgehackte Gliedmaßen.“ Stallone spricht von einem Genozid.
Auf diesem Blog, der die Zahl der aktuellen Opfer in Burma benennt (138 Tote, 6000 Festnahmen) kann man einen Trailer von Stallones „John Rambo“ anschauen. Das Drehbuch für den Film wurde natürlich vor der Demonstration der Mönche geschrieben. Es scheint, als hätten Stallone und sein Drehbuchautor „eine gute Nase“ für ein wichtiges Thema gehabt.
Nachtrag: Das ZDF Heute Journal zeigte soeben ein mutiges journalistisches Stück. Ein TV-Team überquerte unerlaubt den Grenzfluss zwischen Thailand und Burma und besuchte ein Camp des vom Militär verfolgten Minderheiten-Volks der Karen. Interview mit deren Sicherheitschef, der einen Ring von Verteidigungsanlagen durch den Dschungel gelegt hat, eindrückliche Bilder der verängstigen, verfolgten Menschen, Interviews.
Das war selten gesehener engagierter Journalismus im öffentlich-rechtlichen Fernsehen.
Globale Gerechtigkeit
Oktober 2, 2007
Bundespräsident Horst Köhler: „Die Industriestaaten subventionieren ihren Agrarbereich mit fast einer Milliarde Dollar pro Tag. Den afrikanischen Staaten geben sie eine Milliarde Dollar Agrarhilfen – pro Jahr.“
Air Berlin: Lufthansa läßt Condor fliegen
Oktober 1, 2007
Air Berlin kündigte an, Condor zu übernehmen. Doch die Lufthansa hatte, wie berichtet, das Vorkaufsrecht für die Ferien-Airline, die mehrheitlich (75,1 Prozent) dem Thomas Cook-Konzern gehört. Sie hätte somit den Verkauf dieser Anteile an Air Berlin verhindern können. Sie wird diese Option jedoch nicht ausüben. Jetzt kann theoretisch nur noch das Kartellamt den Düsseldorfer Achim Hunold am weiteren Ausbau seines Airline-Netzwerkes hindern.
Sensationelle Dokumentation über die Quandt-Familie – ARD versteckte sie im späten Abendprogramm
Oktober 1, 2007
In seinem Buch „Die Quandts“ hatte Rüdiger Jungbluth bereits die Familiengeschichte recherchiert – Herbert Quandt kam laut ARD-Dokumentation um eine Anklage herum, weil ihn belastende Unterlagen nicht verfügbar waren – Foto: Picture Alliance – dpa
Es ist nicht so, dass man darüber nichts gewußt hätte. Doch die bretthart recherchierte ARD-TV-Dokumentation „Das Schweigen der Quandts“ gestern (23:30 Uhr) schickte gleißendes Licht auch in bislang verborgene Winkel des Beziehungshauses zwischen dem Nazi-Regime und der Familie Quandt.
VARTA, die damalige AFA, ein Batteriewerk mit angeschlossenem KZ, in dem Häftlinge unter oft tödlichen Arbeitsbedingungen versklavt wurden, Bündnisse für mehr Profit mit den Herren der Macht und des Todes, ein perfekter Einklang zwischen Quandt und Hitler-Regime, die Basis für ein Milliardenvermögen…
Die Autoren Eric Friedler und Barbara Siebert präsentierten die Ergebnisse ihrer Recherche einem der Anwälte der Nürnberger Prozesse, dem 87-jährigen Benjamin Ferencz. Der sagte, hätten diese Informationen nach dem Krieg vorgelegen, wäre Herbert Quandt angeklagt worden.
Die ARD hat das journalistisch brillante Stück, das über fünf Jahre recherchiert wurde, mit extrem kurzer Ankündigung ins Programm gehoben. Über die Gründe kann man rätseln. War es die Angst vor der milliardenschweren Familie, den BMW-Großaktionären, die möglicherweise Anwälte bemüht hätten? Hier zerbricht sich die Süddeutsche (Hans-Jürgen Jakobs) den Kopf darüber. Hier Michael Hanfeld im faz.net.
Die gute Nachricht: Am 22. November wird das Stück in einer verlängerten Fassung von 90 Minuten erneut vom NDR-Fernsehen ausgestrahlt. Hier die Pressemitteilung des NDR dazu.
Publizist Ralph Giordano: „Stimmt, niemand hätte die Auszeichnung für Zivilcourage mehr verdient als ich“
Oktober 1, 2007
Stolz reckt Ralph Giordano die Immendorff-Skulptur in die Höhe – Heine-Kreis-Vorsitzender Karl-Heinz Theisen (rechts) und Dr. Siegmar Rothstein, Mitglied im Heine-Kreis, schauen zu. Foto: Johannes Galert
Die Verleihung des Preises für Zivilcourage an Publizist Ralph Giordano – ein großartiger Abend und eine angemessene Würdigung der Verdienste des Kölners, der mit mehr als 20 Büchern und über 100 Fernsehproduktionen (u.a. „Bertinis“) einer der kreativsten Künstler Nachkriegsdeutschlands ist. Ein Mann, der immer knorrig und unbeugsam war, der nie dem Zeitgeist hinterher jagte oder sich ihm auch nur leicht gebeugt hätte.
Seine Freundin Lea Rosh erinnerte beim Festakt im Schlösschen des Düsseldorfer Regierungspräsidenten in ihrer Laudatio an den Offenen Brief 1992 an Kanzler Helmut Kohl, in dem Giordano nach den Brandanschlägen von Hoyerswerda schrieb: „Nie wieder werden wir Überlebenden des Holocaust unseren Todfeinden wehrlos gegenübersteheen – niemals.“
Giordano, Blazer, rote Krawatte, den obligaten roten Kaschmirschal um den Hals, wurde gewürdigt von Karl-Heinz Theisen, Chef des Heine-Kreises, von Staatsministerin Hildegard Müller (CDU), Landtagspräsidentin Regina van Dinther (CDU), dem stellvertretenden Regierungspräsidenten Jürgen Riesenbeck (SPD) und, ironisch gereimt von Robby Heinersdorf („Theater an der Kö“), der dafür Lachsalven erntete.
Wer von Giordano eine flammende Rede zu einem aktuellen Thema erwartet hatte, sah sich getäuscht. Der Kölner Publizist sprach über das Deutsche und über den Namensgeber des Preises Heinrich Heine, mit dem er in einen fiktiven Dialog eintrat. Giordano über die Auszeichnung:
„Heinrich Heine hat mich mein ganzes geistiges Dasein lang begleitet, vom ersten Zeitpunkt meiner Reflexionsfähigkeit an, und insofern sind dieser Abend und seine Auszeichnung für den Laudandus so etwas wie ein Lebenshöhepunkt.“
Giordano verneigte sich in seiner mit Zitaten gespickten Dankesrede vor dem großen Heinrich Heine, befand aber auch:
„Aber, nach soviel Lob – das Schlimmste, was die Nachwelt Heine antun könnte, wäre ihn als Tugendbold oder hochherzigen Idealisten mißzuverstehen. Es ist ja ein grundsätzlicher Eia-Poppeia-Irrtum, Berühmtheiten für tadelsimmun zu erklären und das Lautere ihres Werkes, die Größe ihrer Kunst auch auf jede Stunde ihres Daseins zu kollektivieren, sie also ständig auf einer Höhe zu wähnen, die sie ins Unwirkliche kolportiert und verfälscht. Oh nein, so ist es nicht und so war es nicht, auch bei Heine. Er war vielmehr ausgestattet mit so ziemlich allen schwächen und Anfälligkeiten, deren sich auch das übrige Menschengeschlecht zu erfreuen und zu rühmen weiß. Heinrich Heine konnte beleidigen, vorsätzlich verletzen, bösartig argumentieren; er wußte zu schwindeln, daß sich die Balken bogen, konnte Ranküne spinnen, auf ehemalige Freunde einschlagen, bis in die Unerträglichkeit eitel sein und – sich dabei immer im Recht wähnend – ein überdimensionaler Narziß“
Ralph Giordano, darf man sagen, war ergriffen von der Auszeichnung, die Jörg Immendorff noch kurz vor seinem Tode für den Preis für Zivilcourage geschaffen hatte. Und er befand, von Bescheidenheit weit entfernt:
„Die Freunde dagegen haben mich auf mannigfache Weise, mündlich, schriftlich, per Telefon oder Post (…) wissen lassen, wie berührt sie sind, wie einverstanden und das immer wieder mit der Devise, daß gerade eine „Auszeichnung für Zivilcourage“ niemand mehr verdient hätte als ich.
Liebe Anwesende, Sie alle, wie sie hier versammelt sind – ich habe jedem von ihnen, aber auch jedem, mit einem einzigen Wort geantwortet: ‚Stimmt!'“
Hier finden Sie ein pdf mit der vollständigen Rede Ralph Giordanos.
Hier die Laudatio von Lea Rosh. Hinweis: Später stellen wir noch ein Video dazu ein.
Ralph Giordano überläßt Wolfgang Osinski (Düsseldorf Blog) sein Manuskript, das Sie oben herunterladen können und das außerdem vom Heine-Kreis gedruckt wird, ein ausdrücklicher Wunsch des Schriftstellers.
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