Politik aus der Mottenkiste

Oktober 29, 2007 by  

Kurt „Bart“ Beck reißt die SPD der Agenda 2010, die Partei, die Mut zur Reform bewiesen hat, in einen Popularitätswettkampf mit Lafontaines und Gysis SED-Nachfolgepartei, der Linken.

Beck will die SPD vor der Marginalisierung bewahren, indem er versucht, die Linke links zu überholen. Doch diese Kursänderung wird für dieses Land schwerwiegende Folgen haben. Es wird unser Geld kosten, die Industrie belasten und den Reformweg mit Steinen blockieren. Die SPD spannt das soziale Netz wieder schaukelweich, sie beschließt zum Schaden der Autoindustrie Tempo 130, sie will mehr Windräder bauen und die Genossinnen und Genossen wärmen sich am Kamin des Hamburger Grundsatzprogramms – und links, zwei, drei und links zwei, drei.

Beck hat den Rückwärtsgang eingelegt, um die SPD nach vorn zu bringen. Doch „Demokratischer Sozialismus“, das ist die Reanimation eines gescheiterten Konzeptes aus der Mottenkiste der Geschichte.

Die Linke, konzeptlos bis ins Mark, wird für sozialer gehalten als die SPD, weil sie verspricht, dass Manna vom Himmel regnet. Beck kann die Linke nicht toppen, denn im Zweifel verspricht Lafontaine mehr als er, weil er skrupelloser ist. Weil Beck sich gleichwohl auf den Tanz mit Lafontaine einläßt, baut er mit an einer Plattform, die eine Rot-Rot-Grün-Koalition möglich macht – eventuell nicht nur auf Landesebene. Denn die Mehrheit der Menschen glaubt daran, dass soziale Gerechtigkeit durch Umverteilung von oben nach unten hergestellt werden kann.

Erstaunlich, wie verbreitet die Dummheit ist.

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