Düsseldorfer Kammersängerin Jeanne Piland – Applausstürme in der Bayerischen Staatsoper
Oktober 20, 2007 by osi
Jeanne Piland (links), Edita Gruberova
Der Applaus gestern Abend wollte nicht enden – Vorhang nach Vorhang für eine überwältigende Aufführung von Donizettis „Robert Devereux“, mit dem die Bayerische Staatsoper wie im letzten Jahr ihr Publikum begeisterte. Ausverkauftes Haus bei allen Vorstellungen; Getrampel und frenetischer Applaus sind verdienter Dank für ein überragendes Ensemble. Immer wieder verneigten sich die Protagonisten – die großartige Edita Gruberova (Sopran / Elisabetta) und unsere überaus beeindruckende Düsseldorfer Kammersängerin, Mezzosopranistin Jeanne Piland (Sara), Massimiliano Pisapia (Roberto Devereux; sprang gestern ohne Ensemble-Probe ein) und Paolo Gavanelli (enttäuschter Freund Nottingham).
„Vor rund 30 Jahren stand ich vor diesem Theater“, erinnert sich Jeanne Piland, „und ich dachte, na, da werde ich wohl nie singen.“ Jetzt kennt sie die Bühne der beeindruckenden Staatsoper schon 20 Jahre. Und München liebt sie. Beim Abendessen nach der Aufführung im der Oper gegenüber liegenden „Spatenhaus“ setzte sich der Applaus fort – eine komplette Tischgesellschaft stand sogar geschlossen auf! „Die Resonanz“, sagt der Herr vom Nebentisch, dem der Besuch der Vorstellung zum Geburtstag geschenkt wurde, „ist auch für Münchner Verhältnisse ganz außerordentlich.“
Noch zwei weitere Aufführungen hat Jeanne an der Isar, dann geht’s zurück nach Düsseldorf, wo sie zuletzt als „Dído“ in „Les Troyens“ zu sehen war. Beides, „Les Troyens“ in Düsseldorf und „Roberto Devereux“ in München, inszenierte Christof Loy, dessen spartanische Bühnenbilder von grenzenloser Einfallslosigkeit sind. Oder kämen Sie auf die Idee, eine Szenerie um den Königshof im England des frühen 15. Jahrhunderts in ein äußerst spartanisches Ambiente zu verlegen, das man am ehesten als angedeutete Flughafenhalle identifzieren könnte ?
Aber vielleicht fehlt mir einfach nur der Zugang dazu.
War echt gut!