Zu Gast im Marketing-Club Düsseldorf: Guru Vilim Vasata
September 21, 2007 by osi
Vilim Vasata zu Gast im Marketing-Club Düsseldorf
Für die einen ist er der Guru, für andere eine Werberlegende: Vilim Vasata. Er war einer der ersten Werber nach dem Krieg. Gründete die TEAM (später BBDO), war Boss bei BBDO national und international, lebt, atmet, denkt Werbung. Damals und heute – mit 77. Er ist Autor, Designer, Grafiker … (lesen Sie mehr).
Als Redner im Marketing-Club Düsseldorf (zu Gast bei MCD-Beiratsmitglied Thomas Timmermanns, BMW) sitzt er da, blickt sinnierend durch dickes Brillenglas in die Runde. Rund hundert Marketing-Menschen schlägt er in seinen Bann. Oldie erklärt Weniger-Oldies die Welt, eindringlich, mit rauchiger Stimme. Wir kennen die Antwort des Bildhauers auf die Frage, wie er denn einen Löwen aus einem Marmorblock forme – „indem ich alles wegschlage, was nicht nach Löwe aussieht“. So auch Vasatas These: das Sparsamkeitsprinzip, auch „occam’s razor“ (Ockhams Rasiermesser) genannt. Vasata sagt: Wenn du das Wesentliche suchst, dann entferne das Entbehrliche.
Er erzählt von der einzigartigen Begegnung mit dem japanischen Meister der Kalligraphie, spricht über die Ökonomie der Wahrnehmung, philosophiert über Werbung und Kunden, Arbeit und Perfektion. Seid radikal, sagt er, ergeht euch nicht in verquasten Diskussionen, unterlasst die „gewöhnlichen Geschmacklosigkeiten“.
Die wichtigsten Ratschläge sind simpel.
Ein wahrer Meister nennt seine Geheimnisse nie. Er führt die Schüler an Stellen, damit neue und frische Gedanken entstehen.
Dennoch: in allem Respekt. Dieser Vasata ist definitiv ausgebrannt. Es gibt außerdem Ältere und Zeitgenossen, die noch Begeisterung aus sich herausholen konnten und können.
Aber: wenn man generationenweise Menschen in der Uni mitschreiben und überverstehen lässt, dann kommt es zu „Geiz ist Geil“, Mafo mit gezielt falschen Ergebnissen für schlechte Vorsitzende und immer mehr Bestätigung für Dr. Josef Ackermann:“Das Marketing liefert uns Zahlen, moralisch sind sie dann stumm.“
Wir sind immer noch in der Phase, in der man nicht wegen, sondern trotz der Werbung kauft.
Gebt Gas, Ihr „Pseudo-Voll-Akademiker!“