Helden des Alltags

Juli 4, 2007 by  

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Gülcan und ihr Düsseldorfer Verlobter – Foto: Stephan Pick

Unternehmersohn Sebastian Kamps und Gülcan Karahanci, VIVA- Moderatorin, verkaufen ihre Hochzeit ans Fernsehen. Dieser Nachricht konnte man ja nicht entgehen. Jetzt habe ich – soeben bei SAT 1 – beim Zappen Gelegenheit gehabt, einen Blick in die Hochzeitsvorbereitungen zu werfen. Zwei Helden des Alltags auf dem Weg zur Ehe. Er, übergewichtig mit Speckgürtel, fläzt sich auf einem Sofa mit Bildstörungsmuster. Sie trägt Cowboyhut und Stiefel (Ist das nicht mega-out? Oder schon wieder in? Auf jeden Fall schrecklich). Er wünscht sich zur Hochzeit einen weißen „Lamborjeanie“ und kauft ihr, mal eben so und ohne (zumindest vor der Kamera) nach dem Preis zu fragen, zwei Goldringe. Die findet sie entsetzlich, was schon wieder ein bißchen lustig ist. Sie besichtigen gemeinsam ein Schloss für die Hochzeit… Wer schaut sich so etwas an? Wer ist die Zielgruppe?

Nachtrag: Na, wer sagt’s denn: Das Fernsehvolk, auch das junge, ist nicht doof genug, sich so etwas in Massen anzuschauen. Peter Turis Newsletter schneit mir gerade in den Laptop und verweist mit link auf einen Branchendienst auf einen grandiosen Quoten-Absturz.

„In den ersten beiden Wochen pendelten die Quoten nur um den Senderschnitt, in Woche 3 ging es nun noch einmal deutlich bergab. Bei den 14- bis 49-jährigen Zuschauern erreichte „Gülcans Traumhochzeit“ nur noch einen Marktanteil von 10,1 Prozent in der werberelevanten Zielgruppe. Damit lag die Sendung erstmals deutlich unter dem Senderschnitt, der im vergangenen Juni bei 12,3 Prozent lag. Insgesamt sahen die dritte Folge im Schnitt 1,57 Millionen Zuschauer ab drei Jahren, was beim Gesamtpublikum ebenfalls nur für sehr magere 5,1 Prozent Marktanteil reichte.“

Kommentare

One Response to “Helden des Alltags”

  1. Theo-Alex on Juli 9th, 2007 20:47

    Ich bin auch reingezappt worden, „musste“ es wegen der Kinder (Mä. 14 & Ju. 12), die das natürlich spannend fanden. Nach 10 Minuten hätte ich als Vater des Bräutigams den Sohn enterbt, verstoßen, nicht mehr gekannt. Es gibt ein Alter in dem Eltern peinlich sind – jetzt weiß ich, dass es auch umgekehrt geht. (Zitat: „was für ne Pubertätssocke“)