Ex-WAZ-Chefredakteur mit Online-Zeitung im Strudel

Juni 5, 2007

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Ich liebe das Blättern in ihnen, das Haptische, das Knistern, ich liebe Zeitungen. Sie wählen Nachrichten aus, bewerten und kommentieren sie und bereiten alles wunderbar auf in so genannten „Büchern“ (Politik, Wirtschaftsteil, Lokales, Feuilleton etc.) Ich schätze es allerdings mittlerweile auch, News online zu konsumieren, was gewiss die Zukunft ist. Deshalb gehen Verlage online, bieten ihre Artikel dort der community an und akquirieren Werbung dazu. Wie man jedoch die herkömmliche Zeitung mit der Online-Welt erfolglos verknüpft, bewies Uwe Knüpfer, ehemaliger Chefredakteur der größten deutschen Regionalzeitung WAZ, als er das Projekt „onruhr“ startete. Ich schrieb zum Start seiner Internet-Zeitung im November letzten Jahres das hier:

Uwe Knüpfer war einige Jahre Chefredakteur der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung – angetreten als Tiger, gelandet als Bettvorleger. Den Dampfer WAZ, Deutschlands größte Regionalzeitung, wollte er zum Schnellboot machen. Weil das nicht gelang, heißt der WAZ-Chefredakteur jetzt Ulrich Reitz und Uwe Knüpfer macht ihm nun trotzig Konkurrenz – im Internet. on ruhr heißt seine just gestartete Online-Tageszeitung. Es ist bedauerlich für seine weitere Entwicklung, dass er auch damit scheitern wird. Dafür hat er gleich in mehrfacher Hinsicht Vorsorge getroffen.

„journalist“, das deutsche Medienmagazin, schreibt nun: „Ambitioniertes Projekt in Schwierigkeiten“. Die Zahl der täglich veröffentlichten pdf-Seiten werde reduziert, Investoren und Anzeigenkunden würden gesucht. Laut „Frankfurter Rundschau“ werde auch an den Autoren, angeblich 85 Freie, gespart. Sie seien um Verständnis dafür gebeten worden, dass „in den nächsten Wochen vorerst keine Honorare gezahlt werden könnten.“ Warum ich im November 2006 ahnte, dass Knüpfer scheitern würde, können Sie HIER nachlesen.

Altkanzler Helmut Schmidt: „Brechreiz“ bei RAF-Debatte

Juni 5, 2007

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Klartext vom Kanzler – Foto: BILD, Daniel Biskup 

Zweiter Teil des großen BILD-Interviews mit Altkanzler Helmut Schmidt. Erfrischender Klartext eines Intellektuellen ohne Wahrnehmungsdefizite.

 Auszüge:

BILD: Herr Bundeskanzler, kaum ein Thema hat die Deutschen in diesem Jahr emotional so bewegt wie der Streit um die Freilassung der letzten RAF-Gefangenen. Was haben Sie empfunden bei der Debatte?

SCHMIDT: Brechreiz!

BILD: Beim Gnadengesuch des RAF-Terroristen Christian Klar haben Sie Bundespräsident Köhler offenbar nicht öffentlich hineinreden wollen.

SCHMIDT: Einspruch! Ich habe mich nicht nur öffentlich zurückgehalten. Ich habe mich jeder Äußerung total verweigert, auch gegenüber Präsident Köhler.

BILD: Nun hat der Bundespräsident entschieden: Klar bleibt in Haft. Wie haben Sie Köhlers Entscheidung aufgenommen?

SCHMIDT: Mit Respekt.

BILD: Terroristen wie Susanne Albrecht oder Brigitte Mohnhaupt möchten heute nicht mehr Terroristen oder Mörder genannt werden, wollen sogar ihre damaligen Fahndungsfotos verbieten lassen – wie soll sich Presse verhalten?

SCHMIDT: Ich will es so sagen: Es ist etwas mehr als 2000 Jahre her, dass einige Leute gemeinsam Cäsar ermordet haben. Einer von ihnen war Brutus, der gilt heute noch als Mörder. Ich würde mich sehr wundern, wenn wir plötzlich eine Bürgerinitiative kriegten, den Brutus nicht mehr Mörder zu nennen, sondern nur noch Krankenpfleger oder so.

BILD: Nach 24 Jahren Haft wurde die neunfache Mörderin Brigitte Mohnhaupt – rechtsstaatlich einwandfrei – auf freien Fuß gesetzt. Verstehen Sie die Verbitterung der Opfer und ihrer Angehörigen?

SCHMIDT: Das kann ich sehr wohl nachvollziehen. Ich habe Lorenz gut gekannt, ich habe Hanns-Martin Schleyer sehr gut gekannt, er war viele Male mein Abendbrots-Gast. Meine Frau und ich waren befreundet mit Ponto, eines der Ponto-Kinder war in der Klasse meiner Frau, sie war ja Lehrerin. Auch Alfred Herrhausen kannte ich persönlich gut.

Von den anderen Opfern, den Namenlosen, den Kraftfahrern, den Polizeibeamten, die einfach so nebenher mit erschossen oder umgebracht wurden, von denen wird ja bis heute kaum geredet. Das finde ich skandalös. Es hat mich innerlich sehr empört, dass von denen nicht geschrieben und geredet wird. Das tat mir wirklich in der Seele weh.

Volltext des Interviews HIER.

Sommerfest bei Düsseldorfs Islandpferde-Reitern

Juni 5, 2007

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Klein, geduldig, zäh: Islandpferde

Kleine Islandpferde hautnah erleben – die struppige Mähne, das sommerglatte Fell, die weichen Nüstern, der warme Atem. Kinder können sich auf dem Rücken der Pferde schaukeln lassen. Das Sommerfest der Düsseldorfer Freunde der Islandpferde  – Anlass für einen tollen Familienausflug. 

Zum Programm gehören ein Match im Pferdefußball, das Vorstellen der verschiedenen Gangarten der Tiere  und eine Agility-Vorführung mit Hunden. Für das leibliche Wohl gibt’s Kaffee und Kuchen am Nachmittag sowie Gegrilltes, eine Championpfanne, eine Salatbar und kühles Bier am Abend bieten etwas für jeden Geschmack.

Erny Hildebrand vom Verein der Islandpferd-Freunde hat uns gebeten, das Sommerfest anzukündigen, was wir hiermit gern tun: „Eingeladen sind alle, die den Verein und das Gelände einmal näher kennen lernen möchten, Menschen, die einfach Lust haben, mit uns zu feiern oder solche, die mehr über das Islandpferd und seine Haltung erfahren wollen.

Das Sommerfest findet statt am Samstag, 16. Juni, ab 15 Uhr, auf dem Vereinsgelände der Islandpferde-Reiter Düsseldorf, Neusser Weg 34, Lohausen. Bei Fragen: ernyhildebrand@arcor.de

Nach Ralph Giordano: Auch Necla Kelek kritisiert heute in der FAZ den Bau der Kölner Mega-Moschee

Juni 5, 2007

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Foto: picture-alliance/dpa

Nach der massiven Kritik von Schriftsteller Ralph Giordano am Bau der Mega-Moschee in Köln und am Herrschaftsanspruch des Islam verteidigt die Soziologin Necla Kelek heute den 84Jährigen. In einem Beitrag für die Frankfurter Allgemeine Zeitung kritisiert sie gleichfalls den Bau der Moschee. Der Streit über den Bau der mit 50 Meter hohen Minaretten geplanten Moschee steht für die Inhaberin einer Mercator-Professur an der Uni Duisburg-Essen in einer Linie mit der Auseinandersetzung um die politische Symbolkraft des Kopftuches.

Die Soziologin und Autorin heute in der FAZ (Auszüge aus faz-net):

„Der Islam ist und macht Politik. Die Kopftücher, die die Gesichter der Frauen einschnüren, und die farblosen Mäntel, die die Körper der Frauen verbergen sollen, sind das modisch Unvorteilhafteste, was Schneider je zusammengenäht haben, nur noch übertroffen vom schwarzen Zelt, dem Tschador: Er macht die Frauen zu einem entpersönlichten Nichts“, schreibt Kelek in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (Dienstagsausgabe). „Als Muslimin verwahre ich mich dagegen, dass diese Frauen solch eine Verkleidung im Namen des Islam tragen. Es gibt dafür keine religiösen, sondern nur politische Begründungen.“ In ihrem Artikel kritisiert Kelek den Islam, wie er in vielen Moscheen in Deutschland praktiziert werde, als „ein Hindernis für die Integration“; jene Moscheen seien „Keimzellen einer Gegengesellschaft“. Vielen Vertretern der Muslime in Deutschland wirft Kelek vor, die sozialen Probleme nicht anzupacken. „Doch eine Religion, die den Anspruch erhebt, alle Aspekte des öffentlichen und privaten Lebens eines Gläubigen in Vorschriften und Gebote zu fassen – und dies über vierundzwanzig Stunden eines jeden Tages – kann sich nicht bei erstbester Gelegenheit vor den Folgen dieses Anspruches drücken“, schreibt Kelek

Hier ein kommentierter längerer Text zu dem Beitrag auf einem Blog der ZEIT, dem Necla Kelek ihren Artikel vorab zugeschickt hatte. Empfehlenswert für den Diskurs, auch wenn Blogger Jörg Lau nicht mit allem einverstanden ist, was Necla Kelek schreibt.

Hier auch ein Beitrag des Humanistischen Pressedienstes zum Thema.

Nachtrag, 6. Juni: Der komplette Artikel von Necla Kelek jetzt auch online bei der FAZ – Lesebefehl!

Helmut Schmidt im großen Interview mit BILD: Weltklima-Debatte „hysterisch und überhitzt“

Juni 4, 2007

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Kluger Elder Statesman: Helmut Schmidt – BILD-Foto: Daniel Biskup 

Wenn alle dem Zeitgeist hinterher hecheln und in politischer Korrektheit erstarren – einem war und ist das immer wurscht: Altkanzler Helmut Schmidt. Im BILD-Interview mit Kai Diekmann und Hans-Jörg Vehlewald spricht er heute Klartext.

BILD: Wenn Sie den G8-Staaten die drei wichtigsten Probleme der Menschheit auf die Agenda schreiben sollten. Welche Punkte wären das?

Helmut Schmidt: „Ein Punkt stände ganz oben: Wieso trefft ihr euch zu acht? Wo sind die Chinesen? Wo die Inder, die großen Öl-Exporteure, die Entwicklungsländer? Ihr müßt begreifen, dass man die Weltwirtschaft nicht mehr vom Westen aus steuern kann, ohne China, ohne Indien. Das ist vorbei. Und man kann sie auch nicht steuern ohne diejenigen, die die Öl- uind die Gaspreise machen.“

BILD: Erstmals steht der Klimaschutz ganz oben auf der G8-Agenda. Ist die Situation so dramatisch, wie der Weltklima-Rat behauptet?

Helmut Schmidt: Dieser Weltklima-Rat hat sich selbst erfunden, den hat niemand eingesetzt. Die Bezeichnung Weltklima-Rat ist eine schwere Übertreibung. Diese ganze Debatte ist hysterisch, überhitzt, auch und vor allem durch die Medien. Klimatischen Wechsel hat es auf dieser Erde gegeben, seit es sie gibt.

Seit Hunderttausenden von Jahren haben wir Warmzeiten und Eiszeiten.

Zum Beispiel finden sie in Deutschland bis heute Stoßzähne von Mammutelefanten als Beweis dafür, dass es einmal eine Warmzeit gegeben hat, in der Elefanten in Deutschland leben konnten. Oder ich finde in Hamburg-Langenhorn in meinem Garten Gehäuse von Meeresmuscheln – 15 Meter über dem Meeresspiegel. Ein Zeichen dafür, dass in einer früheren Warmzeit der atlantische Ozean bis nach Langenhorn und noch weiter gereicht hat.

Die Gründe für diesen vielfältigen Klimawechsel sind einstweilen nicht ausreichend erforscht. Und es gibt überhaupt keinen Grund anzunehmen, dass es nicht so weitergeht. Aber sich darüber aufzuregen und zu meinen, diesen Wechsel könnte der Mensch durch gemeinsamen Beschluss in Heiligendamm aufhalten, das ist reine Hysterie, das ist dummes Zeug.

BILD: Ist ein wirksamer Klimaschutz ohne die weitere Nutzung der Atomkraft denkbar?

Helmut Schmidt: Kurzfristig ist die Antwort: nein, ohne Kernkraftwerk geht es nicht. Aber: Wie das heute in 30 Jahren aussehen wird, kann ich nicht beurteilen.

Der Altkanzler nimmt in dem absolut lesenswerten Interview auch Stellung zur EU-Krise und dem Ungleichgewicht in den Handelsbilanzen. Zum Volltext auf bild.t-online geht es hier.

CDU-Chef Klaus-Heiner Lehne: „Tausendfüßer ist ein städtebaulicher Schandfleck und muss weg“

Juni 4, 2007

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Vorsitzender des CDU-Kreisverbandes: Klaus-Heiner Lehne

Auf rp-online ist heute ein Interview von Denisa Richters mit Düsseldorfs CDU-Chef Klaus-Heiner Lehne zu lesen. Anlass ist der morgige CDU-Parteitag. Hier Auszüge aus dem Gespräch. Volltext HIER. 

 Einige Stichworte: Kö-Bogen.

Lehne: Da gibt es einen vernünftigen Kompromiss mit der FDP. Die Frage, ob der Tunnel zehn Meter länger oder kürzer wird, ist für mich irrelevant. Der Tausendfüßler ist ein städtebaulicher Schandfleck und muss weg.

Kostenexplosion bei Alter Paketpost oder Mehrzweckhalle Reisholz.

Lehne: Da sind offensichtlich Fehler gemacht worden, die werden an bestimmten Personen festgemacht. Ob das reicht, weiß ich nicht. Nötig ist ein besseres Controlling.

Konflikte zwischen der Stadt und dem Land um Finanzen.

Lehne: Ich glaube, unsere Landtagsabgeordneten haben vieles von dem, was geplant war, abgemildert. Beim Kindergartengesetz ist es Fakt, dass das Land aus weniger mehr machen muss.

Wie ist das Verhältnis zwischen Partei- und Fraktionsspitze?

Lehne: Wir sind eng verwoben, das Verhältnis ist gut.

Der neuen SPD-Parteichefin Karin Kortmann hatten Genossen vorgeworfen, dass sie wegen ihres Amts als Staatssekretärin zu wenig in Düsseldorf präsent sei. Wie funktioniert das bei Ihnen als Europaparlamentarier?

Lehne: Es war schon immer so, dass der CDU-Parteivorsitzende in Düsseldorf ein hochrangiges politisches Mandat hatte. Wichtig ist, bei den entscheidenden Dingen präsent zu sein und die Truppe zusammenzuhalten. Brüssel ist außerdem nicht so weit von hier entfernt.

Ja, das ist Werbung 2007!

Juni 3, 2007

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Die größte Brücke in der City von Rotterdam. Die Brücke öffnet sich, der Smart fliegt – na ja, zumindest sieht’s so aus

Klassische Kommunikation, gemeinhin Werbung genannt, ist im kreativen Suchmodus. Die Aufmerksamkeit der Menschen verlagert sich stark von Print zum Internet, dadurch ändern sich Gewohnheiten, die Art, wie Wahrnehmung funktioniert. Die Düsseldorfer Agentur BBDO hat sich jetzt für den Bottroper Mercedes-Veredler Bodo Buschmann (Brabus) eine wirklich aufmerksamkeitsstarke Sonderwerbung einfallen lassen. Ein Smart-Brabus, ein Blechknubbel mit 101 PS, ist an einer zentralen Rotterdamer Brücke so plakatiert, dass beim Öffnen der Brücke der Eindruck entsteht, das Auto flöge hinüber. Auch im Hamburger Miniaturland, der größten Modelleisenbahnanlage Deutschlands, hinterließ BBDO Duftspuren. die Kampagne knallte, Verkaufserwartung erfüllt. Ähnlichkeiten mit der Kampagne für adidas mit Oliver Kahn während der WM sind rein zufällig. Man wird mehr von dem Zeugs sehen, freuen wir uns drauf. PS: Die Brabus-Miniraketen gibt’s für 35.000 Euro. Dafür sind sie aber mit wenig mehr als sechs Litern Verbrauch sparsam und sehen auch wirklich gut aus :-). Hinweis. Info entdeckt auf dem neuen Düsseldorfer Blog www.dus-blog.de.

Claudia Roth vor der Demo und heute in der Tagesschau

Juni 3, 2007

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Claudia Roth, die derzeit die Straße als Aktionsfläche wieder entdeckt hat, als wären die ollen APO-Zeiten nicht vorüber, stellte sich vor der Rostocker Gewalt-Demo auf die Seite der Demonstranten und attackierte diejenigen, die für Sicherheit sorgen wollten. Das las sich so: 

 Gegenüber „N24“ am 29. Mai:

„Das Deeskalationsprinzip heißt, dass man nicht Friedliche und einzelne Gewaltbereite in einen Topf wirft, sondern dass man das Demonstrationsrecht tatsächlich gestattet und tatsächlich zur Geltung bringt». (…) «Mir geht es darum, dass wir die inhaltlichen Anforderungen an G8 rüberbringen und nicht Bilder von Krawallen.» Gleichzeitig kritisierte die Grünen-Chefin das Sicherheitskonzept bei der Demonstration am Montag gegen das Außenministertreffen der EU und der asiatischen Staaten (ASEM) in Hamburg als «absurd». Die Demonstration sei als «wandelnder Polizeikessel» in menschenleere Gegenden geleitet worden, sagte Roth. ddp/med/ade

In der „Süddeutschen Zeitung“ vom 31. 5. schrieb sie in einem Gastbeitrag:

„Mit überdimensionierten Razzien, mit heimlichen Briefkontrollen, mit Geruchsproben von Globalisierungskritikern, die natürlich an Stasi-Methoden erinnern müssen, wird eine ganze Protestbewegung kriminalisiert. Die Bundesregierung und die deutschen Sicherheitsbehörden beschädigen mit diesem Vorgehen das Ansehen Deutschlands in der Weltöffentlichkeit.

Natürlich müssen Staatsgäste geschützt werden, aber doch nicht mit einer Sperranlage, die an die Berliner Mauer erinnert und nicht ein weltoffenes Land repräsentiert. Es ist beschämend, dass Gerichte das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit gegen die Polizei durchsetzen müssen. Regierung und Sicherheitsbehörden haben jegliches Augenmaß verloren, auch dagegen richtet sich unser Protest.“

In einer offiziellen Pressemitteilung vom 31.5.

„Wenn Günther Beckstein beim G8-Gipfel auf ‚Deeskalation durch Stärke‘ setzt, dann beweist er die Friedensfähigkeit eines Kalten Kriegers. Wer sich mit martialischen Gesten profilieren will, zerstört den Dialog. Wer unverhältnismäßige Polizeiaktionen gut heißt, der deeskaliert nicht, sondern heizt Konflikte an.“

In einer offiziellen Pressemitteilung vom 1.6.

„Es kann nur gehofft werden, dass das Bundesverfassungsgericht mit kühlem Kopf der G8-Hysterie in Teilen der Sicherheitsorgane und der Justiz ihr grundrechtlich notwendiges Ende bereitet.“
  

Heute, nach der Gewaltorgie in Rostock, bei der 2000 gewaltbereite Chaoten Dutzende Schwerverletzte und Millionenschäden in der Stadt zu verantworten hatte, sagte sie in der Tagesschau der ARD:

„Ich verurteile ganz scharf die Gewalt von Einzelnen, die dem friedlichen bunten, kreativen Protest einen Bärendienst erwiesen haben.“

Nachtrag: 22:52: Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble in den ARD-Tagesthemen zu Vorwürfen, die Polizei habe sich zu sehr zurückgehalten: „Alle haben gesagt, die Polizei müsse deeskalierend wirken und jetzt kommen die selben und sagen, die Polizei hätte handeln müssen.“

MOSCHEE-STREIT KÖLN: Ralph Giordano greift Claudia Roth und Christian Ströbele an: „Gnadenlose Verneiner berechtiger Eigeninteressen der Mehrheitsgesellschaft“

Juni 3, 2007

Kein Intellektueller findet schärfere Worte über islamischen Herrschaftsanspruch: Ralph Giordano

Der Streit um die Kölner Mega-Moschee: Schriftsteller Ralph Giordano legt nach. Im Kölner Stadtanzeiger bekennt sich der 84Jährige ausdrücklich erneut zu den von ihm vorgetragenen Vorwürfen, Bedenken und Forderungen und greift namentlich die Galionsfiguren der Grünen, Claudia Roth und Christian Ströbele, als „professionelle Multikulti-Illusionisten“ und „gnadenlose Verneiner berechtigter Eigeninteressen der Mehrheitsgesellschaft“ an.

Das Echo auf die Äußerungen Ralph Giordanos ist groß, wobei Bewahrer des politisch korrekten Kurses bei ihm Beißprobleme haben. Bei Giordano ist, wie hier bereits dargelegt, die Angriffsfläche so gering, dass selbst die Süddeutsche nur mit Wattebällchen wirft. Die SZ: „Trotz seiner wütenden Proteste gegen den Bau eines islamischen Gotteshauses in Köln ist Ralph Giordano kein Rechtsradikaler.“ Der Nazi-Verfolgte und Bundesverdienstkreuzträger ist in den letzten Wochen zum profiliertesten Islamkritiker unter Deutschlands Intellektuellen avanciert.

Auszüge aus dem Artikel aus dem Kölner Stadtanzeiger:

„Ich wehre mich gegen ein Erpresserpotenzial, das uns unter islamischer Beobachtung halten will und seine Tentakel von Zentral- und Vorderasien bis in die Mitte Europas ausgeworfen hat: Wer nicht kuscht, der lebt gefährlich! Soll ich nun schweigen und alle meine erkämpften und erlittenen Kriterien verraten, weil auch mir mit Mord gedroht wurde? Was, Germania, ist hier falsch gelaufen, dass heute so gefragt werden muss? Damit komme ich auf jene professionellen Multikulti-Illusionisten, xenophile Anwälte aus der linksliberalen Ecke, wie Hans Chrisian Ströbele und Claudia Roth, gnadenlose Verneiner berechtigter Eigeninteressen der Mehrheitsgesellschaft und Großverhinderer jeglicher realistischen Lagebeurteilung des Immigrantenproblems – sie sind im Auge zu behalten.“

„Ich werde mich auch weiterhin tabulos wenden gegen alle grundgesetzwidrigen und damit integrationsfeindlichen Verhältnisse und Zustände innerhalb der muslimischen Minderheit, allen voran gegen die inakzeptable Stellung der Frau (wie sie niemand erschütternder dokumentiert hat, als die türkische Soziologin Frau Dr. Necla Kelek, im Namen aller anderen entwürdigten und bedrohten Leidensgenossinnen). Ich werde auch weiterhin kritisch Stellung nehmen gegen jene Imame und Verbandsfunktionäre, die den liberalen Rahmen und die Toleranz der freiheitlichen Verfassung nutzen, um totalitäre Ansichten von Staat und Religion in ihren Enklaven durchzusetzen; die die Spielregeln rechtsstaatlicher Verfasstheit unterminieren, mit antiwestlicher Indoktrination Scharia-orientierten Unterricht geben und die Standards der Demokratie – wie Koedukation, Sexualunterricht, Sport, Klassenfahrten, Geschlechtergleichheit – verweigern.“

Zum Volltext im KÖLNER STADTANZEIGER

„Düsseldorf ist die romantischste Großstadt Deutschlands“

Juni 3, 2007

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Ausriss aus „pro Mobil“, Magazin für Wohnmobilfans

Dieser Beitrag kam über E-Mail an den Düsseldorf-Blog:

Hallo,

ist zwar schon etwas länger her (Dezember 2005), aber das pro Mobil (Magazin für Wohnmobilisten) hat mir Tränen der Rührung in die Augen gedrückt, weil es dies schrieb:
http://joeshoe.blogspot.com/2007/06/dsseldorf-romantischste-grostadt.html

Ich glaube nicht wirklich, dass Euch als „Düsseldorf Blog“ das so sehr interessiert, zumal es Vergangenheit ist und Euer Blog eher eine (übrigens sehr angenehme) politische Ausrichtung zu haben scheint. Aber gerade ich als Exil-Düsseldorfer (ich wohne in der langweiligsten Stadt des überflüssigsten Bundeslandes) muss auf solche Wahrheiten hinweisen.

Liebe Grüße,

Joe

Hallo Joe, vielen Dank, ich schließe mich der Meinung gern an. Und wenn das im Dezember 2005 richtig war, dann stimmt es heute erst recht, denn Düsseldorf wird Tag für Tag schöner.

G8, politische Naivität – und was sich daraus entwickelte

Juni 3, 2007

Sorry wegen der Schreibpause, war beruflich und privat besonders eingespannt. Zurück am Laptop, freue ich mich, dass die Zugriffszahlen (aktuell etwa durchschnittlich 1500 Besucher täglich und 4000 PI’s – PageImpressions, d.h. die Bewegungen im Blog, werden gezählt) in den letzten Tagen stabil geblieben sind. Dank für das Interesse, man freut sich, wenn man nicht ins Leere schreibt und wenn Leser mangels neuer Artikel auch mal gern im Archiv stöbern.

***

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„BIEDERMÄNNER UND BRANDSTIFTER – Wie politische Naivität den Gewalttätern hilft“ – unter diesem Titel schreibt Reinhard Mohr auf spiegel.de exakt das, was mir heute zu schreiben in den Sinn gekommen wäre. Deshalb erspare ich mir einen eigenen Artikel zu dem Thema, das uns alle an diesem Wochenende und in der kommenden Woche beschäftigt und verlinke auf diesen ganz besonders lesenwerten Beitrag auf SpOn.

Auf welt.de eine erste Zusammenfassung des chaotischen Wochenendes: Rund 1000 Verletzte, 128 Festnahmen, Millionenschaden – alles für eine bessere Welt.

Nachtrag, 3. Juni, 16:15 Uhr: Fakten Fiktionen listet vor dem Wochenende getätigte Äußerungen von Politikern für mehr Versammlungsfreiheit auf (man sollte die Herrschaften jetzt mal dazu befragen) und nennt vermummte Chaoten, die kiloschwere Steine auf Menschen schleudern, Verbrecher. Nun ist nach deutschem Recht und auch nach meinem Empfinden derjenige ein Verbrecher, der wegen eines Gesetzesverstoßes verurteilt wurde. Aber: Wie soll man jemanden, der schwere Steine auf Menschen wirft und damit Verletzungen, auch mit Todesfolge, in kauf nimmt sonst nennen? Autonome? Was soll der Unsinn eigentlich. Autonom sein, das heißt selbstständig und emanzipiert sein. Der „schwarze Block“ von Rostock war allein auf Gewalt aus.

Viele Medien scheuen in der Tat davor zurück, Menschen oder Dinge faktisch korrekt zu benennen und belegen potenzielle Totschläger lieber mit dem von ihnen selbst gewählten Begriff „Autonome“. Klingt irgendwie viel harmloser, oder? Dann doch lieber, weil näher an der Wahrheit: Gewalttätige Chaoten.

Blitzalarm am Nordstern

Juni 1, 2007

blitz.jpgBlitzalarm für Rotfahrer! Wer ab dem 5. Juni am Nordstern bei Rot über die Ampel fährt, bekommt ein teures Foto ins Haus geschickt. Nach den festinstallierten Blitzanlagen am Brehmplatz, an der Herzog- sowie der Beckbuschstraße wird nun auch am verkehrsreichen Nordstern ein Blitzer in Betrieb genommen. Begründung der Stadtverwaltung zum Aufstellen des Blitzers: „Neben vielen kleineren Unfällen mit Blechschäden ereigneten sich dort allein in den drei letzten Jahren 40 Verkehrsunfälle, die auf grobe Rotlichtmissachtungen zurückzuführen sind. Dabei wurden 15 Personen leicht, zwei sogar schwer verletzt.“

Fünf Architektenteams präsentieren Fassaden zum Kö-Bogen

Juni 1, 2007

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Skizze des geplanten Kö-Bogens. Kritikern sind die geplanten Gebäude zu massiv

Der Kö-Bogen erregt die Gemüter. Vom 16. Juni bis zum 19. Juni können sich Düsseldorfer selbst ein Bild machen. Die Ergebnisse der Fassadenstudien zum Kö-Bogen werden im Planungspavillon auf dem Corneliusplatz der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Stadt Düsseldorf hat in Kooperation mit dem vorgesehenen Hauptnutzer HSBC Trinkaus & Burkhardt fünf renommierte Architektenteams für die Bearbeitung der herausragenden Aufgabenstellung gewonnen. Die Teams haben die Arbeit bereits aufgenommen und setzen somit den Ratsbeschluss vom 3. Mai 2007 zur Überprüfung des Bauprojektes im Übergang zum Hofgarten um.

Beteiligt sind: Team 1: Ingenhoven Architekten, Düsseldorf; Team 2: HPP Hentrich-Petschnigg & Partner KG, Düsseldorf; Team 3: RKW Rhode Kellermann Wawrowsky, Düsseldorf; Team 4: JSK Architekten, Düsseldorf; Team 5: BRT Bothe Richter Teherani, Hamburg

„Die Fassadenstudien werden die kontroversen öffentlichen Diskussionen um eines der herausragendsten Düsseldorfer Stadtentwicklungsprojekte in das richtige Licht rücken,“ sagt Planungsdezernent Dr. Gregor Bonin. Ein neuer städtebaulicher Impuls sei dringend erforderlich, um die Kö endlich wieder an den Hofgarten heranzuführen und den gesamten Bereich aufzuwerten. Bonin: „Denn erst wenn der Hofgarten wieder Teil des städtischen Lebens rund um die Kö geworden ist, können von hier aus positive Signale in Richtung Schadowplatz, Gustaf-Gründgens-Platz und der gesamten Schadowstraße ausgehen.“ Die Ausstellung der Fassadenstudien und die Vorstellung der Entwürfe durch die beteiligten Architekturbüros beginnt am Samstag, 16. Juni, um 14 Uhr. 

 

 

Düsseldorf jetzt drittgrößte Stadt in Nordrhein-Westfalen!

Juni 1, 2007

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Immer attraktiver: Düsseldorf

Düsseldorf wird attraktiver, die Bevölkerungszahl steigt. Seit Ende des letzten Jahres sind 578 Einwohner mehr zu verzeichnen, was die Zahl der Düsseldorfer mit Stand Ende März auf 582.436 liftete. Damit übertrifft Düsseldorf die Stadt Essen um 1.030 Einwohner. Das dortige Amt für Statistik gibt zum Ende des ersten Quartals 2007 581.406 Einwohner an. Die Landeshauptstadt steigt somit zur drittgrößten Stadt in NRW auf. Größer sind nur Köln (ca. 970.000 Einwohner) und Dortmund (ca. 590.000 Einwohner). Bundesweit liegt Düsseldorf auf Platz 8.

erwin.jpg.jpg Oberbürgermeister Joachim Erwin: „Immer mehr Menschen zieht es nach Düsseldorf. Denn Düsseldorf wird immer attraktiver. Die Lebensqualität ist sehr hoch. Nirgendwo sonst finden die Menschen ein derart vielfältiges Angebot. Daher entscheiden sich viele dafür, in dieser tollen Stadt zu leben. Das gilt gerade für junge Leute. Düsseldorf ist in den letzten Jahren lebens- und liebenswerter geworden. Hier fühlen sich die Menschen wohl.“

Kunst & Kinder

Juni 1, 2007

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Preisverleihung – von links: Joanna Jesse (3. Platz), Landtagspräsidentin Regina van Dinther, Dominik Sartor (2. Platz), Hubertus Neuerburg (Kunstakademie), PSD Bank Rhein-Ruhr-Vorstand Erhardt Fellmin, Vanessa Niederstrasser (1. Platz)

Stark besucht war die Vernissage der großen Ausstellung „Kinder, unsere Zukunft“ in der PSD Bank Rhein-Ruhr. In ihren Räumen an der Bismarckstraße 102 (direkt am Bahnhof) präsentieren Studentinnen und Studenten der Kunstakademie bis zum 30. August insgesamt 65 Exponate, die täglich während der Geschäftszeiten besichtigt werden können. Die Ausstellung wurde gestern Abend Landtagspräsidentin Regina van Dinther eröffnet. Sie ist verbunden mit der Verleihung des „Kunstförderpreis für Malerei 2007“.

In ihrer Rede zur Eröffnung der Ausstellung  beklagte Regina von Dinther, dass im letzten Jahr in Nordrhein-Westfalen nur 149.925 Kinder geboren wurden: Die Zahl der Neugeborenen, so die Landtagspräsidentin „geht seit nunmehr neun Jahren immer weiter zurück und hat jetzt einen neuen Tiefstand erreicht.“ Vor dem Hintergrund sei die Initiative der Bank zweifach wichtig. Sie fördere nicht nur Nachwuchskünstler in NRW sondern zeige auf, „worauf es in unserem Land tatsächlich ankommt: auf Kinder, auf soziale Weitsicht und auf gesellschaftliche Verantwortung.“

Regina van Dinther, Hubertus Neuerburg, Dozent für Film und Dokumentation, sowie der Vorstand der PSD Bank Rhein-Ruhr und weitere Mitarbeiter der genossenschaftlichen Direktbank bildeten die Jury, die drei der herausragenden Arbeiten prämiierte. Platz 1 belegte Vanessa Niederstrasser mit dem Werk „Schulabschluss Zukunft“. Sie erhielt von dem PSD Bank Rhein-Ruhr-Vorstandsvorsitzendem Erhardt Fellmin einen Scheck über 3.000 Euro. Eine Prämie von 2.000 Euro erhielt Dominik Sartor (Platz 2) für ein Gemälde mit dem Titel „Zwei Welten“ und Platz 3 wurde Joanna Jesse für das Werk „Autofahrn“ zuerkannt (1.000 Euro Prämie). Mein Favorit war das Bild von Joanna Jesse. Besuchen Sie mal ihre Website – eine ungewöhnliche Künstlerin.

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