„Heuschreck“ auf Schmusekurs – Cerberus spendiert Düsseldorf eine Mio. Euro für 100 Ausbildungsplätze
Juni 13, 2007
Cerberus, so heißt der dreiköpfige Höllenhund aus der griechischen Mythologie. Ein Unternehmen, das sich als Finanzinvestor betätigt und sich einen solchen Namen gibt, muss mit einem gesunden Selbstbewußtsein ausgestattet sein. Ein Investitionsvolumen von 22 Mrd. US-Dollar (vor drei Jahren waren es noch ca. 13 Mrd.) mag dazu beitragen. Der Riesen-Heuschreck, wie SPD’s Franz Müntefering die Investmentfonds benannte, kauft Unternehmen auf und investiert dabei Geld, das vermögende Privatleute, Banken und Pensionsfonds bereitstellen.
Ein solches Unternehmen tut nicht verkehrt daran, sein Image zu pflegen. Cerberus Capital Management hat in Deutschland im letzten Jahr damit begonnen und drei Millionen Euro für die Schaffung von Ausbildungsplätzen in Berlin, Hannover und Wilhelmshaven bereitgestellt. In diesem Jahr wird die Kampagne ausgeweitet. Neben Frankfurt und Hamburg profitiert nun auch Düsseldorf davon. Bei uns will Cerberus gleichfalls 1 Mio. Euro in die Hand nehmen und damit 100 Ausbildungsplätze schaffen. Damit sollen vor allem auf dem Ausbildungsmarkt benachteiligte Jugendliche bei der Lehrstellensuche unterstützt werden.
Was David Knower, Geschäftsführer der Cerberus in Deutschland sagt, hat man so von wenigen deutschen Unternehmen gehört: „Als strategischer Investor und Partner, der langfristig am deutschen Markt aktiv ist, wollen wir unser bürgerschaftliches Engagement über die rein unternehmerische Tätigkeit hinaus verstärken. Die Förderung zusätzlicher Ausbildungsplätze in Düsseldorf ist Ausdruck unseres Vertrauens in die Potenziale der Region, ihrer Menschen und vor allem ihrer Jugend. Gleichzeitig soll mit der Kampagne ein Signal an andere Unternehmen gesandt werden, sich auch in Zeiten des wirtschaftlichen Aufschwungs stärker für die Interessen der Jugend zu engagieren“. Oberbürgermeister Joachim Erwin begrüßt die Kampagne ausdrücklich: „Cerberus appelliert an die gesellschaftliche Verantwortung der Unternehmen und leistet damit einen wichtigen Beitrag für die Attraktivität Düsseldorfs als Wirtschaftsstandort. Diese Initiative ist zudem ein zusätzlicher Impuls für den lokalen Ausbildungs- und Arbeitsmarkt.“
Die Cerberus-Initiative richtet sich an Jugendliche aus Düsseldorf, die über einen Schulabschluss verfügen, nicht älter als 25 Jahre sind und eine Erstausbildung anstreben. Jugendliche mit Schwierigkeiten auf dem Lehrstellenmarkt werden dabei besonders berücksichtigt. Mit der Kampagne will Cerberus außerdem vor allem mittelständische Unternehmen unterstützen, die sich schon in den letzten Jahren um die Ausbildung verdient gemacht haben und bereit sind, über die für 2007 bereits feststehenden Ausbildungsplätze hinaus zusätzliche Lehrstellen zu schaffen. Teilnehmen können Düsseldorfer Unternehmen mit bis zu 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Der Finanzinvestor fördert jede zusätzliche Lehrstelle mit 10.000 Euro über die gesamte Ausbildungszeit von durchschnittlich drei Jahren. Interessierte können sich an die Agentur für Arbeit beziehungsweise die zuständige Kammer wenden.
Wer schlägt am besten Rad? – Großes Turnier am Sonntag
Juni 13, 2007
Radschlagende Düsseldorfer Jungen – Postkarte von ca. 1930
Der Radschläger ist das Düsseldorfer Symbol und „für eene Penning“ schlagen Düsseldorfs Kinder seit Jahrhunderten das Rad. „Radschläger wolle mer blieve, wie jeck et die Minsche och trieve“ – so steht’s auf dem Radschläger-Brunnen, den die Düsseldorfer Jonges 1954 der Stadt Düsseldorf schenkten.
An diesem Sonntag, dem 17. Juni, wird die Tradition gepflegt – mit dem 58. Radschläger-Turnier, veranstaltet vom Heimatverein „Alde Düsseldorfer“ und gesponsort von der Stadtsparkasse Düsseldorf. Mehr als 600 Schüler treten bei dem Turnier auf der Unteren Rheinwerft (Höhe Schulstraße) an. Bewertet werden Stil und Schnelligkeit. Das Turnier steht unter der Schirmherrschaft von OB Joachim Erwin und „Alde Düsseldorfer“-Baas Heinrich Spohr. Die Veranstaltung wird offiziell um 14:45 Uhr eröffnet. Gegen 17 Uhr findet die Siegerehrung statt.
Der in der Welt einzigartige Wettbewerb wird in Düsseldorf seit 70 Jahren veranstaltet. Die ersten Wettkämpfe fanden 1937 statt. Bis 1971 waren nur männliche Teilnehmer zugelassen. Heute sind die Mädchen mit Zweidrittel-Mehrheit in der Überzahl und belegen häufig die ersten Plätze. Fraglich ist wohl, ob auf der berühmten Düsseldorfer Fürstenhochzeit von 1585 zu allen offiziellen Schaustellungen auch das Radschlagen zählte, aber auf dem Markt und in den Gassen dürfte es schon eine übliche Darbietung des Fahrenden Volkes, der Artisten und Gaukler gewesen sein, Belustigung und Bettelei zugleich. Als Legende ist überliefert, ein hilfreicher Radschläger sei einmal nach einer Wagenpanne als lebendes Rad an der Achse der Kutsche des Kurfürsten Jan Wellem herumgewirbelt.
Ein gutes Beispiel für lebendige Traditionspflege, gehen Sie hin!
Nahrung für Geist und Gaumen – an diesem Wochenende „Weinblütenfest“ und Bücherbummel auf der Kö
Juni 13, 2007
Erfinder des „Weinblütenfestes“: Jean-Claude Bourgeil – Foto: www.hsbuehler.com
Eines der schönsten Wochenenden Düsseldorfs steht uns bevor. Auf der Kö gibt es ab morgen den „Bücherbummel“ und am Sonntag steigt in Kaiserswerth das „Weinblütenfest“ – somit ist sowohl im lukullischen als auch in geistiger Hinsicht Gourmetkost garantiert.
Am Sonntag, dem 17. Juni 2007 (12:00 bis 20:00 Uhr) treffen Sterne- und sterneverdächtige Köche auf Winzer von Weltrang. Der Kaiserswerther Markt wird zum Gourmetparadies – direkt am Rhein gewähren 14 Spitzenköche Einblick in ihre Kochkünste. Der Erfinder des Weinblütenfestes, Jean-Claude Bourgueil, ist mit seinem Restaurant „Im Schiffchen“ bereits seit der ersten Stunde im Jahre 1998 dabei und somit zum neunten Mal persönlich vertreten.
14 Köche dabei
Dieses Jahr sind 14 bekannte Köche der Region dabei und Veranstalter „Rheinlust“ rechnet damit, dass die Besucherzahl vom Vorjahr (35.000) noch übertroffen wird. Unter den Köchen, die auf dem Kaiserswerther Markt antreten, sind 2 Sterne-Mâitre Peter Nöthel (vom Löricker „Hummer-Stübchen“) Initiator und 2 Sterne-Koch Jean-Claude Bourgueil sowie das „Victorian“ mit seinem neuen Patron Christian Penzhorn.
Ein alter Bekannter im Feld der Spitzenköche ist Maurice de Boer („Ratskeller Aachen“), der bereits mehrfach am Weinblütenfest teilnahm. Dieses Jahr wird er die Düsseldorfer Gourmets zusammen mit Roger Achterath aus „Achterath’s Restaurant“ verwöhnen. Aber auch neue Teilnehmer wollen mit Ihren Kreationen überzeugen, u.a. das Restaurant „Zur Post“ oder das Restaurant „Monkey´s West“, das als Highlight den Spitzenkoch und Kochbuchautor Andree Köthe [Essigbrätlein, Nürnberg] mitbringen wird. Interessant für viele der Besucher ist auch Bio-Sternekoch Rainer Hensen, in dessen Restaurant „Burgstuben-Residenz“ viele Gerichte aus Bio-Produkten kreiert werden.
Weiteres beim „Weinblütenfest“ (das VW Nordrhein sponsort): die Kaffeebar „KaffeeReich“, die „Champagner-Galerie“, „Wave Music“ mit einer Mischung aus Jazz, Lounge und anspruchsvollem Pop.
Nachtrag: Ich habe, völlig unabsichtlich, den „Christopher Street Day„, vulgo: Schwulendemo, außen vor gelassen und bin erst durch die Tageszeitungen drauf gekommen. Also: Demo-Start an diesem Sonntag (17.6.) um 13 Uhr an der Königsallee 1 (Kaufhof). Am Samstag (10-22 Uhr) und Sonntag (13-22 Uhr) steigt zudem ein Programm auf dem Schadowplatz. Weil der OB nicht teilnimmt, findet Stefan Bouillon, zweiter Vorsitzender des CSD Düsseldorf mit 20 Mitgliedern (!) gemäß NRZ Düsseldorf, sei es umso wichtiger, „weiter für die Rechte von Schwulen und Lesben zu demonstrieren.“
Meinung dazu: Wenn die Schwulen und Lesben sich selbst darstellen und feiern wollen – sollen sie. Motto: Jedem Tierchen sein Pläsierchen. Aber, mal ehrlich: Haben Sie das Gefühl, dass wir eine Demo für die Rechte von Schwulen und Lesben brauchen? Ist heutzutage da noch jemand in seinen Rechten beschnitten, außer er möchte im muscle shirt am Bankschalter arbeiten? Habe ich da irgend etwas nicht mitgekriegt?
Dr. Dr. Schlau testet Düsseldorfer Kinder
Juni 12, 2007
Weltmeister: Dr. Dr. Gert Mittring
Eine deutsche Intelligenzbestie kommt, um Düsseldorfs hochbegabte Kinder zu fördern: Dr. Dr. Gert Mittring. Am Samstag, dem 23. Juni (10 bis 16 Uhr) leitet Dr. Dr. Schlau einen Workshop unter dem Titel „Erlernen kann man Intelligenz nicht, aber man kann das Gehirn und damit Intelligenz trainieren.“ Willkommen sind alle Kids zwischen 14 und 17 Jahren.
Der Workshop ist die Eröffnungsveranstaltung der Sommerakademie des Competence Center Begabtenförderung (CCB) der Stadt Düsseldorf und findet statt im Weiterbildungszentrum am Hauptbahnhof (Bertha von Suttner-Platz). Insgesamt umfasst das Programm des CCB in diesem Sommer 17 Veranstaltungen. Das Programm ist breit gefächert. Es reicht von der Förderung historischer, philosophischer und kreativer Kompetenzen bis hin zu den logisch-technischen und mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereichen.
Der Eröffner der Sommerakademie, Gert Mittring, gilt als eines der größten Rechengenies der Welt. Er hält 24 Weltrekorde im Kopfrechnen, gewann bei der „Mind Sports Olympiade“ 2004, 2005 und 2006 die Goldmedaille und berechnete unter anderem in 11,46 Sekunden ohne Hilfsmittel die 13. Wurzel aus einer hundertstelligen Zahl. An praktischen Beispielen trainiert er in diesem Workshop Kopfrechnen mit dem Ziel, die Fähigkeit zu schulen, Abkürzungen zu finden und wesentliche Parameter zu erkennen. Die Teilnehmer erhalten eine handsignierte Urkunde. Die Teilnahmegebühr beträgt 20 Euro. Anmeldungen und weitere Infos unter Telefon 0211-8924050 oder per E-Mail ccb@stadt.duesseldorf.de.
Neoliberalismus, was ist das eigentlich?
Juni 12, 2007
SPD-Chef Kurt Beck warf der CDU Neoliberalismus vor – und lief damit ins Leere. Seit Tagen geistert der Begriff durch die Medien, ohne dass ihn mal jemand hinreichend erläutert. Die FAZ tut das heute. Wenn Sie mitreden wollen…
Lisa Fitz auf RTL: „Ich halte die globale Erwärmung für viel weniger gefährlich als die globale Verblödung“
Juni 12, 2007
Auf den Punkt: Lisa Fitz
Gestern strahlte RTL die überarbeitete und aktualisierte Version des spektakulären Dokumentarfilms „The Great Global Warming Swindle“ aus, der zuvor auf dem britischen Channel 4 Furore gemacht hatte. Titel der gestrigen Sendung: „Der Klima-Schwindel„.
Kurze Zusammenfassung des Inhalts: Nichts ist bewiesen, die Theorien sind fehlerhaft, die Öko-Alarmisten verdienen an der Angst und bedienen sich mit großen Löffeln aus Töpfen, die eilfertig bereitgestellt werden. Wer die menschgemachte Erderwärmung in Frage stellt, ist – wie ein kanadischer Gelehrter befand – „ein Ketzer“.
Munter und erhellend die von RTL-Chefredakteur Peter Klöppel moderierte Diskussion anschließend. Ex-Minister Jürgen Trittin (Grüne) bezeichnete die der politisch korrekten Meinung („Wir Menschen zerstören die Erde“) entgegenstehenden Thesen als eine „zu erwartende Gegenbewegung“. Sie sei zu vergleichen mit den Verschwörungstheorien im Internet, wonach die USA selbst die Anschläge auf das World Trade Center geplant habe. Da fragte Klöppel schon mal irritiert nach, ob er das auch ernst meine.
Zukunftsforscher Matthias Horx, gebürtiger Düsseldorfer, stand in der Runde für Kompetenz. Er argumentierte glaubwürdig gegen die Klimakoller-Verschwörungsthesen an. Doch für ihn und alle anderen Beiträge galt, was Kabarettistin Lisa Fitz in der Runde auf den Punkt brachte: „Die Argumente gehen wie der Ball auf dem Tennisplatz hin und her, man kann nicht mehr folgen.“ Dr. Wilfried Thommes, Meteorologe, verwunderte einen skandinavischen Kollegen und Klimakoller-Gegner im Publikum, als er die globale Klimaerwärmung mit ausschließlichen Messungen in Deutschland begründete.
Bei den Erkenntnissen des Abends schoss Lisa Fitz den Vogel ab: „Jede flügelschlagende Hektik macht etwas Falsches, sie hindert am klaren Denken. Ich persönlich bin die Katastrophen-La-Olas leid (…) Ich halte die globale Erwärmung für viel weniger gefährlich als die globale Verblödung.“ Resümierte Peter Klöppel: Man solle einfach nicht immer alles glauben und genauer hinschauen.
Das wäre doch schon mal ein guter Anfang.
Düsseldorfer Biografie-Werkstatt: Oma, wie war das eigentlich früher?
Juni 11, 2007
Die Kö in den Fünfzigern – hier eine original handkolorierte Postkarte von 1953 – Karte: Düsseldorf Blog
Wie konntet ihr ohne Fernseher leben? Wie war es im Krieg, oder danach, als alles kaputt war? Was habt ihr gespielt? Was habt ihr Euch zu Weihnachten gewünscht? Wieso waren die 50er Jahre etwas Besonderes? Habt ihr als Kinder gearbeitet?
Die Kindheits- und Jugenderfahrungen der heutigen Großeltern-Generation entscheiden sich sehr drastisch von dem Leben der heutigen Kinder und Jugendlichen. Das macht die Vergangenheit für sie interessant. Die Geschichte lebendig machen können Großeltern, die erzählen, oder eben ihre persönliche Geschichte aufschreiben.
Im „freiRaum für Gesundheit & Kreativität“, Goebenstraße 1 a, findet am 14. Juni (19.30-21.30 Uhr) ein Infoabend statt, bei dem man sich in einer „Biografiewerkstatt“ mit Gleichgesinnten austauschen kann. Organisatorin Erny Hildebrand: „In einer Schreibgruppe können Großeltern ihre Erinnerungen für ihre Enkel (und Kinder) festhalten. Der Austausch in der Gruppe hilft dabei, Erinnerungslücken zu füllen und in das Schreiben hinein zu kommen.“
Mehr Infos: hildebrand.freiraum@t-online.de; telefonische Anmeldung unter 0211-2397100
Herzlichen Glückwunsch, Manni Breuckmann!
Juni 11, 2007
Feiert heute Geburtstag: Manni Breuckmann – Foto: www.hsbuehler.com
Er ist die Stimme des Fußballs in Nordrhein-Westfalen und darüber hinaus. Für uns ist er die klare Nr. 1 am Mikrofon und vor der Kamera. „Manni“, der gebürtige Dattelner (dennoch Fortuna-Fan, was man ihm hoch anrechnen muss), feiert heute seinen 56. Geburtstag. Gleich wo er feiert, ein lecker Altbier gehört sicher dazu. Seit 1975 ist Manni Breuckmann Düsseldorfer und hat seitdem derartige Bürgerkompetenz erworben, dass er seit Jahren sogar den Rosenmontagszug moderieren darf.
Leiden & Noordwijk – Supertipp fürs Wochenende
Juni 11, 2007
Restaurants auf Booten und Pontons gehören in der Altstadt zum Stadtbild
Bootsfahrten im Angebot, viele Leidener „parken“ ihr Boot vor der Tür
Blick in eines der vielen schönen Restaurants in der Altstadt – Fotos: Düsseldorf Blog
Ein verlängertes Wochenende in Noordwijk aan Zee mit Übernachtungen, Restaurant-Besuchen und ausgiebigen Erkundungen in Leiden (rund 10 km vom Strand) hat uns so begeistert, dass ich diese Kombi gerne als Wochenend-Tipp weitergeben möchte. Man fährt rund zweieinhalb Stunden bis Leiden. Ein Hotel finden Sie u.a. auf dieser Website. Wir wohnten im „De Doelen“ sowie im „Nieuw Minerva“. Beide bieten Zimmer zur Gracht. Die Zimmer (DZ um 100 Euro) sind nach unseren Maßstäben ein wenig spartanisch, dafür stimmen Freundlichkeit und Atmosphäre. Wer Freude am Herumstöbern und Entdecken hat, kommt in Leiden auf seine Kosten. Ein Besuch in einem Museum bietet sich ebenso an wie Bootsrundfahrten. Die stellen zwar ein touristisches Angebot dar, doch hat man den Eindruck, dass Tourismus kaum stattfindet. Die Menschen sind angenehm entspannt, man sieht kaum jemanden per Handy telefonieren. Gehobenes Shopping ist nicht möglich, dafür gibt’s günstige, freakige Mode und Schuhe. Wir haben allerdings Antiquitätenläden entdeckt, die – auch preislich gesehen – eine reine Schatzgrube waren. Einige Läden bieten zudem spektakuläre Möbel und Lampen an, die, preislich zum Teil unter IKEA-Niveau, durch ausgesprochen schönes Design auffallen. Restaurants, die wir empfehlen können: „In den Doofpot“ (Absolute Spitze, exzellenter Sommelier), Het Prentenkabinet und La Cloche. Architektonisch gesehen ist die Altstadt begeisternd -die Kirchen, das Rathaus und die Grachtenhäuser, die wohl überwiegend aus dem 17. Jahrhundert stammen. Und am Samstag, zum Fischmarkt, spielt eine Blaskapelle Musik von Abba. Das hat was. Hier unten ein paar Fotos, übrigens alle mit dem Handy gemacht (Nokia N 95).
Strafanzeige gegen Polizeipräsidenten in Hannover wegen Thematisierung der Gewalthäufigkeit bei Aussiedlern
Juni 10, 2007
Integration geglückt: Waldemar Pfening aus dem sibirischen Omsk gründete eine Autowerkstatt
Es ist schon ein absurder Vorgang, wenn die Gesellschaft für bedrohte Völker Strafanzeige wegen des Verdachts der Volksverhetzung gegen einen Polizeipräsidenten erstattet. Hannovers oberster Polizist Hans-Dieter Klosa hat russlanddeutsche Aussiedler als eine „Klientel“ bezeichnet, die „durch ihre Gewaltbereitschaft auffällt“. Die SPD in Hamburg-Bergedorf sieht das genauso wie er. In Bergedorf hat der Amtsrichter Olof Masch seine Delinquenten zwischen 14 und 21 Jahren statistisch erfasst. Von 567 Menschen in der Altersgruppe kam ein Drittel aus Russland und zum Teil aus Polen. Hierzulande hat LKA-Chef Wolfgang Gatzke schon vor drei Jahren die hohe Kriminalität der Russland-Aussiedler thematisiert. Die Neusser haben mit den Russlanddeutschen besondere Probleme.
Der Strom der Aussiedler läßt jedoch deutlich nach – eine gute Nachricht. Was die „Landsmannschaft der Russen aus Deutschland“ naturgemäß anders sieht:
„Laut offiziellen Angaben gingen die Spätaussiedlerzahlen im vergangenen Jahr ganz erheblich zurück. Nachdem die Zahlen bereits 2005 von 59.093 im Jahr 2004 auf 35.522 gesunken waren, wurde 2006 mit nur mehr 7.747 ein Besorgnis erregender Wert erreicht. Dass nicht mit einer Trendwende zu rechnen ist, zeigt die erste Monatsstatistik des Jahres 2007, die einen weiteren Rückgang befürchten lässt – 1036 Spätaussiedler im Januar und Februar 2006 stehen demnach 841 in den beiden Monaten dieses Jahres gegenüber.“
Im WebLawBlog gibt es dazu einen Beitrag, der Änderungen in der Akzeptanz beschreibt und den Hintergrund ein wenig beleuchtet. In Städten wie Cloppenburg wird besonders deutlich, wie drei Millionen Russen, die mittlerweile bei uns leben und von denen etwa 80 Prozent russisch sozialisiert wurden, eine Gemeinschaft beeinflussen.
Schönen Gruß aus Noordwijk aan Zee,
Juni 7, 2007
Noordwijk aan Zee – heute, Donnerstag, zehn Grad wärmer als prognostiziert
wo laut Wetterprognose gestern („Donnerwetter“ und „Wetter.de“) eine ungemütliche Temperatur von nur 16 Grad herrschen sollte. Nun sitzen wir bei strahlendem Sonnenschein und 26,5 Grad am Strand.
Was sagt uns das? Mißtrauen Sie nicht nur den Klima-Unken, die den Weltuntergang prophezeien, wenn wir nicht vom PS-starken Auto aufs Rad umsteigen. Stellen Sie auch mal die Ein-Tages-Wetterprognose in Frage. Schlussfolgerungen mag jeder für sich ziehen.
Nach dem ersten lecker Broodje mit Nieuwe Matjes (1,75 Euro) zisch ich jetzt im Alexander Beach am Strand ein Heineken. Bin sicher, wir finden auch ein Zimmer, auch wenn laut Internet alles ausgebucht war. Ein wenig Optimismus schadet nie – in jeder Hinsicht.
Nachtrag, 23.30 Uhr: Ein Hotel haben wir auch gefunden, das angenehme kleine Familienhotel „De Doelen“ in der Altstadt von Leiden. Die Universitätsstadt, die über eine wunderbare von Grachten durchzogene Altstadt verfügt, ist die ideale Schlafadresse, wenn man in Noordwijk aan Zee, Katwijk aan Zee usw. zu Besuch ist. Wir sind dort gelandet, weil es an der Küste schlichtweg keine Quartiere gab. Ein Glücksfall! Künftig werden wir immer hier wohnen – Kultur ohne Ende, sehr gute Restaurants, eine traumhafte Altstadt usw. Und die Preise liegen unter denen in Noordwijk.
Karneval: Echte Fründe stonn zosammen – nicht nur in Kölle
Juni 6, 2007
Auf Tilly-Wagen wie diese sind die Kölner neidisch – und erstarren selbst im braven Brauchtum – Foto: Jacques Tilly
Nicht einmal zwei Wochen vor der nächsten InterKarneval in Köln haben unsere jecken Nachbarn im Süden unseren Künstler Jacques Tilly ausgeladen. CC-Geschäftsführer Jürgen Rieck spuckt Feuer ob dieses Affronts und Jacques, der bisher bei seinen Workshops mehr als 100 Interessierte begrüßen konnte, mutmaßt: „Da spielt der Faktor Eifersucht eine Rolle.“ Wir erinnern uns: Die Kölner wollten Jacques als Wagenbauer für ihren Rosenmontagszug gewinnen. Jacques, kein Anhänger des kantenfreien Karnevals, sagte ab.
Freunde: Nemo (links), Jacques Tilly – Schnappschuss aus dem Februar 2007
„Echte Fründe stonn zosammen“ – dieser Spruch gilt auch in Düsseldorf. Spontan kündigte Pantomime Nemo (alias Wolfgang Neuhausen) heute an, Jacques beim nächsten Treffen des „Netzwerkes Kunst und Kultur in Köln und Düsseldorf“ (662 Mitglieder) zum Ehrenmitglied zu ernennen.
Mode: Und der Gewinner ist…Düsseldorf
Juni 6, 2007
WELT ONLINE hat’s erkannt: Düsseldorf ist die Welthauptstadt der Mode. Das wußten wir schon, aber es ist doch immer wieder schön, wenn das auch anderen auffällt. Hier der Volltext.
Neues von der Kölner Kommunal-Knallschote der Grünen
Juni 6, 2007
Fachkraft der Grünen: Marlis Bredehorst
Über die Äußerung der Kölner Sozialdezernentin Marlis Bredehorst, der Holocaust sei ein „Ausrutscher“ gewesen, haben wir hier bereits berichtet. Hier auch noch mal der link zu SpiegelOnline zum Thema. Heute lesen wir – mit Verspätung, was den Sachverhalt aber nicht weniger mitteilenswert macht – wie diese famose Kommunal-Knallschote sich für ihre eigentlich nicht zu entschuldigende Bemerkung ENTSCHULDIGT hat. Alan Posener nimmt das bei weltonline in seinem Blog Apocalypso brillant aufs Korn.
Die Dame, die „in der Schule offensichtlich durchgeschlafen hat“ (Alan Posener), sagte wörtlich, „dass Deutschland mit seinem Grundrecht auf Religionsfreiheit eigentlich stolz auf eine lange Geschichte zurückblicken kann und dass wir ein sehr friedliches Beieinander von Protestanten, Katholiken und Semiten haben.“ (Hervorhebung:Düsseldorf-Blog). In Unkenntnis der Weltreligionen verwechselt sie Religion mit Rasse. Schlüssig die Headline, die Alan Posener gewählt hat: „Wenn Arier ausrutschen.“
Fragt ein Leser seines Blogs zu Recht: „Wie wird man in Köln eigentlich Sozialdezernentin?“
Angst vorm Aussterben?
Juni 5, 2007
Das Statistische Bundesamt hat soeben die neuesten Zahlen über die demographische Entwicklung vorgelegt. Danach warfen letztes Jahr nur 673.000 Neugeborene ihren ersten Blick in die schrumpfende Deutschwelt, während 822.000 Menschen das Zeitliche segneten – ein Minus von 149.000 Menschen.
In Nordrhein-Westfalen schmolz die Bevölkerung von 18.058.105 Einwohnern auf 18.028.745 – 29.360 Menschen weniger als im Vorjahr.
Müssen wir Angst vorm Aussterben haben? Nein, bitte nicht, wir haben schon genug Angst vor allem Möglichen. Laßt uns lieber Kinder zeugen und positv nach vorn schauen.
Die Fische werden NICHT aussterben. Die Handy-Strahlung wird uns NICHT töten. BSE wird uns genauso wenig umbringen wie die Vogelgrippe. Wale und Robben werden nicht sterben, die Eisbären auch nicht, die vermehren sich. Atomkraftwerke werden NICHT zur Gefahr für uns (es sei denn, wir schließen unsere und vertrauen allein auf die teils maroden im Ausland, aus denen wir weiter unseren Strom beziehen), das Klima-Armageddon wird nicht stattfinden usw.
Das Wort Angst hat bei google 43,100.000 Einträge. Die Angst ist deutsch. Angsthase is a German animal. Let’s shoot it! Dann trauen uns vielleicht wieder, Kinder in diese Welt zu setzen.
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