Tückisches Gutmensch-Virus in der Werbung

Juni 24, 2007 by  

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BP: Ritt auf der Ökowelle 

Seitdem der weltweite gesteuerte Alarmismus um die angeblich menschgemachte Erderwärmung Deutschland erreicht hat, setzen sich immer mehr Werber ans Sketchboard und entwerfen Kampagnen, die auf den Klimakoller-Zug aufspringen. Wir werden angehalten, für den Regenwald zu saufen (Krombacher, mit Hilfe von Günter Jauch). Die Grüne Renate Künast fordert uns auf, ein Toyota-Hybrid-Fahrzeug zu kaufen (wobei die meisten deutschen Diesel umweltfreundlicher sind, was die Künast nicht weiß) und Toyota selbst wirbt „Die Zukunft atmet auf“. In der heutigen FAZ am Sonntag zeigt das Anzeigenmotiv von Toyota Bilder von blühenden Wiesen und prallbunten Gärten – Mutter Natur beglückt dank Toyota Prius. Die DaimlerChryslers bewerben ihren „Smart“ als „Co 2-Champion“ und VW beeilt sich zu versichern, dass höchst umweltfreundlich produziert wird: „Wer ein Auto fährt, trägt eine große Verantwortung, wer eines herstellt, erst recht.“ Da möchte Opel nicht abseits stehen und verspricht: „Opel macht Deutschlands Straßen sauberer“.

Mit der Headline „Wer sich am meisten über unsere Investitionen freut? Das Klima.“  wirbt RWE und verspricht „weniger CO 2 durch Innovationen“. Da möchte auch die Lufthansa, mit anderen Airlines gern genannter Umwelt-Übeltäter, natürlich mit abheben. In einer fetten Kampagne, heute auch wieder in den Sonntagsblättern, versichert der Kranich: „Wir tun viel – für möglichst wenig CO2-Emissionen“. 

„Werber spielen Welt-Retter“ titelte die größte Werbefachzeitschrift Deutschlands „W&V“ in der aktuellen Ausgabe. Kommentar von Stefan Krüger, Chefredaktion: „In Deutschlands Marketingetagen grassiert derzeit offenbar ein tückisches Gutmensch-Virus – mit fatalen Nebenwirkungen. (…) In einer Art kollektivem Greenwashing haben sich Unternehmen landauf, landab das Thema Verantwortungsbewußtsein auf die Fahnen geschrieben. (…) Doch ethisch verantwortungsvolles Handeln ist für Verbraucher keineswegs ein Kaufargument. Eher im Gegenteil. Angesichts einer derartigen Betonung von sohzialer Verantwortung dürften konsumenten hier vor allem stutzig werden. Ethik, die neue Waffe der Werbung, wird so zum Bumerang.“

Dazu fällt einem doch der Spruch von Kabarettistin Lisa Fitz auf RTL ein (anlässlich der Diskussion nach der Sendung „Der Klima-Schwindel“): „Ich halte die globale Erwärmung für viel weniger gefährlich als die globale Verblödung“.

Klimakoller-Beiträge hier im Düsseldorf-Blog

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