Alter Wein in neuen Schläuchen
Juni 18, 2007 by osi
Die Linke, Nachfolgepartei der SED, will Deutschland verändern. Zurück in die Vergangenheit, zurück zu einem System, das sich weltweit als nicht funktionsfähig herausgestellt hat, dem Sozialismus. Das Erschreckende: Gemäß einer von BamS in Auftrag gegebenen Forsa-Umfrage würden 24 Prozent der Deutschen die Linken wählen – eine Massenerosion der SPD-Wählerschaft am linken Rand droht damit 2009. Und damit die Linkskoalition – Linke, SPD, Grüne. In den neuen Bundesländern, sagt die Studie, habe die Linke sogar ein Wählerpotenzial von 44 Prozent. Siehe auch Bericht von gestern und Gysi-Rede.
Nachtrag: Folgender Kommentar von Gregor Mayntz aus der Rheinischen Post von heute kommt präzise auf den Punkt:
„Hätten sich Neonazis am Wochenende zur gesamtdeutschen Partei vereinigt und öffentlich zur Überwindung des Systems aufgerufen – wir sprächen heute über ein Verbot dieser Partei. Tatsächlich haben sich die Neosozialisten am Wochenende zur gesamtdeutschen Partei vereinigt und öffentlich die „Systemfrage“ gestellt – und die Republik verfolgt gespannt, wie es die neue „Kleine-Leute-Partei“ den „Etablierten“ wohl demnächst so richtig zeigen wird. Es gibt Applaus von den sogenannten Intellektuellen, die sich gern „kritisch“ nennen, aber die Augen davor verschließen, dass sich Lafontaines Populisten-Sozialisten die linken lateinamerikanischen Regime zum Vorbild nehmen, die gerade mit Verstaatlichungsorgien von sich reden machen und nebenbei mit der Demontage der Pressefreiheit begonnen haben.
Wir erleben die Herausforderung der Demokratie durch Demagogie. Für „Wehret-den-Anfängen“-Rufe ist es zu spät. Über Anfänge ist die Linke, die vorher PDS und SED hieß, längst hinweg. Die Antwort muss heißen: Wehret den Verblendungen. Wenn Lafontaine offen „Freiheit durch Sozialismus“ zur „Formel“ der Linken erhebt, dann müssen die Demokraten in die Offensive und ihrerseits die „Systemfrage“ stellen: Wo, bitteschön, hat ein sozialistisches System bislang nicht zur Unfreiheit geführt?“
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