Wer schlägt am besten Rad? – Großes Turnier am Sonntag
Juni 13, 2007 by osi
Radschlagende Düsseldorfer Jungen – Postkarte von ca. 1930
Der Radschläger ist das Düsseldorfer Symbol und „für eene Penning“ schlagen Düsseldorfs Kinder seit Jahrhunderten das Rad. „Radschläger wolle mer blieve, wie jeck et die Minsche och trieve“ – so steht’s auf dem Radschläger-Brunnen, den die Düsseldorfer Jonges 1954 der Stadt Düsseldorf schenkten.
An diesem Sonntag, dem 17. Juni, wird die Tradition gepflegt – mit dem 58. Radschläger-Turnier, veranstaltet vom Heimatverein „Alde Düsseldorfer“ und gesponsort von der Stadtsparkasse Düsseldorf. Mehr als 600 Schüler treten bei dem Turnier auf der Unteren Rheinwerft (Höhe Schulstraße) an. Bewertet werden Stil und Schnelligkeit. Das Turnier steht unter der Schirmherrschaft von OB Joachim Erwin und „Alde Düsseldorfer“-Baas Heinrich Spohr. Die Veranstaltung wird offiziell um 14:45 Uhr eröffnet. Gegen 17 Uhr findet die Siegerehrung statt.
Der in der Welt einzigartige Wettbewerb wird in Düsseldorf seit 70 Jahren veranstaltet. Die ersten Wettkämpfe fanden 1937 statt. Bis 1971 waren nur männliche Teilnehmer zugelassen. Heute sind die Mädchen mit Zweidrittel-Mehrheit in der Überzahl und belegen häufig die ersten Plätze. Fraglich ist wohl, ob auf der berühmten Düsseldorfer Fürstenhochzeit von 1585 zu allen offiziellen Schaustellungen auch das Radschlagen zählte, aber auf dem Markt und in den Gassen dürfte es schon eine übliche Darbietung des Fahrenden Volkes, der Artisten und Gaukler gewesen sein, Belustigung und Bettelei zugleich. Als Legende ist überliefert, ein hilfreicher Radschläger sei einmal nach einer Wagenpanne als lebendes Rad an der Achse der Kutsche des Kurfürsten Jan Wellem herumgewirbelt.
Ein gutes Beispiel für lebendige Traditionspflege, gehen Sie hin!
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