Weshalb hat Christian Klar mehr Aufmerksamkeit und Engegenkommen verdient als „normale“ Mörder?
Mai 6, 2007 by osi
Will raus: Klar
Bislang war Bundespräsident Horst Köhler der Mann an der Spitze des Staates, von dem ich mich vertreten fühlte. Nun habe ich Zweifel. Denn Köhler hat den Terroristen und vielfachen Mörder Christian Klar im Gefängnis besucht. Und die Chancen, dass Köhler ihn nächste Woche begnadigt, stehen damit womöglich gut für den Killer, der kürzlich noch ein „klares Bekenntnis zum antiimperialistischen Kampf“ abgegeben hat.
Ministerpräsident Edmund Stoiber kritisiert in der heutigen Welt am Sonntag: „Es kommt bei vielen Bürgern so an, als wende der Staat für Schwerstverbrecher und Demokratiefeinde mehr Fürsorge auf als für die Kleinen.“ Stoiber kritisiert auch die öffentliche Bekanntgabe des Treffens.
Entscheidet: Köhler
Fakt ist: Es ist wohl nicht vorstellbar, dass unser Bundespräsident einen ganz „normalen“ Mehrfachmörder im Knast besucht, um seine Geisteshaltung unter Begnadigungsaspekten zu erforschen. Somit hebt Köhler den Schwerstverbrecher Christian Klar hervor und bringt ihm nach meiner Auffassung eine absolut unangemessene Aufmerksamkeit entgegen. Hier ein Bericht der net-tribune dazu. Bemerkenswert: Der einzige Politiker außer diversen CSU-Granden, der öffentlich dezidiert Meinung gegen die Köhler-Haltung macht, ist Guido Westerwelle. Der sagte der BamS: „Ich bin strikt gegen die Begnadigung des Serienmörders Christian Klar, der bis heute keine Reue zeigt und zu seinen Taten schweigt.“ Frage: Was unterscheidet Köhler in seiner Zuwendung für den Schwerstverbrecher eigentlich von dem frustrierten Kulturbeutel Claus Peymann, Chef des Berliner Ensembles, der dem Killer Klar schon mal einen Job angeboten hatte. ‚Allein der Gedanke, bei diesen Beiden gemeinsame Schnittmengen anzunehmen, ist befremdend.
Hier können Sie alles nachlesen, was wir bislang über Christian Klar geschrieben haben.
Nachtrag: Hier ein Interview mit Bremens Henning Scherf über die Integration der Terroristin Susanne Albrecht, die nach ihrer Begnadigung heute Bremer Kinder unterrichten darf.
Nachtrag II: Spiegel Online berichtet über die Sorge des Verfassungsschutzes vor neuem Links-Terror. RAF-Terroristen könnten zu neuen Ikonen werden. Der Bundespräsident liest das hoffentlich auch.
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