No „Monkey Business“

Mai 4, 2007 by  

monkey.jpg

Ich denk‘, mich laust der Affe, war man schon versucht zu sagen. Kein „Monkey’s Island“ mehr, aber auch kein Bauträger und Hotelbetreiber in Sicht, die vorhandene Pläne auf dem Filetgrundstück im Medienhafen umsetzen könnten. Einen zweistelligen Millionenbetrag verlangte die Stadt für das Topgrundstück, auf dem gemäß Planung zwei Türme, 16 Stockwerke hoch, wachsen sollen. Wo sich im letzten Sommer noch leichtbekleidet Sonnenhungrige aalten, sollen künftig ein Büroturm und ein Fünf-Sterne-Hotel stehen. Der Betreiber dafür, verkündete Beigeordneter Dr. Gregor Bonin gestern, ist gefunden: die Hyatt-Kette, die ausschließlich Hotels der Oberklasse führt. Aus also für den gastronomischen Affenzirkus von Helge Achenbach, der dort mit seinem Beachclub „Monkey’s Island“ kein Geschäft mehr machen wird und sich jetzt allenfalls eine Kooperation mit Hyatt vorstellen kann.

Spedition.jpg

Zwillingstürme – Hotel und Bürohaus auf dem Filetgrundstück im Hafen

Von „Monkey Business“ anderer Art (Monkey Business – auf deutsch so viel wie „krumme Sache“, „fauler Zauber“) spricht nach wie vor Bürgermeisterin Gudrun Hock (SPD). Und sie ist natürlich nicht allein damit. Viele Unken haben sich darauf eingestimmt, an die Sache erst zu glauben, wenn die Bagger rollen.

Nach Stand der Dinge – Bonin sagt, er habe auch den Betreibervertrag in schriftlicher Form vorliegen – kann man daran nicht zweifeln. Grundstücksentwickler Peter Schunk hat wohl in letzter Minute noch die Kurve gekriegt. Die Verwaltung hatte ihm eine Frist bis zum 15. Mai gesetzt. Die IKB-Bank, so Bonin, will das Großprojekt finanzieren. Damit hätte Düsseldorf künftig zwei glanzvolle 90 Meter hohe Glastürme und eine Edelherberge, die hochkarätiges Publikum anziehen wird. Doch viele Düsseldorfer vermissen „ihr“ „Monkey’s Island“. War ja auch eine tolle Sache, hat ja jeder nachgemacht, die Berliner, die Hamburger, sogar die Kölner. Der Hafen braucht Leben. Und die Stadt wird sich Gedanken machen müssen, wie sie künftig sicherstellt, dass der Medienhafen ein lebendiges Stück Düsseldorf wird. Die Entscheidung, das Hafenfest nicht zu genehmigen, führt nicht so ganz in die Richtung.

Kommentare

One Response to “No „Monkey Business“”

  1. Rolf Meier on Mai 6th, 2007 16:06

    Hallo, ich bin ein echter Düsseldorfer im Ruhestand und sehe fast täglich, daß unser Dreigestirn der Macht alles was einem Düsseldorfer und Liebhaber dieser wunderbaren Stadt am Herzen liegt zerstört.
    Unsere Herren Joachim Erwin, Dirk Elvers und Gregor Bonin schaffen es in unvorstellbarer Art und Weise am Bürger vorbei zu entscheiden. Ob überhaupt ein richtiger Düsseldorfer bei den schwerwiegenden Entscheidungen mitwirkt, weiß ich nicht. Es ist eine Schande, daß vieles am Willen der Bürger vorbei läuft.
    MfG Rolf Meier