LTU: Nun doch ein Investor vor dem Einstieg?

Februar 25, 2007 by  

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Jürgen Marbach kündigt Investor an

Steht der LTU doch der Einstieg eines Investors bevor? „Drei mögliche Investoren haben bei uns eine genaue Unternehmensprüfung durchgeführt“, sagte Jürgen Marbach, Geschäftsführender Gesellschafter der LTU, der Welt am Sonntag von heute. Laut Marbach will einer der Investoren die LTU komplett übernehmen, wobei er seine Anteile jedoch „eigentlich nicht verkaufen“ wolle. Der gelernte Touristiker ist mit 45 Prozent an der LTU beteiligt, der Unternehmer Hans Rudolf Wöhrl hält mit 55 Prozent die Mehrheit. Wöhrl hatte angekündigt, sein Investment bei der LTU im nächsten Jahr zu beenden. Die von Wöhrl für einen symbolischen Euro gekaufte Airline dba hatte der Unternehmer bereits gewinnbringend an Air Berlin weiter veräußert.

Einigung vor Ende März möglich 

Marbach hält es laut Nachrichtenagentur ddp für möglich, dass noch im ersten Quartal dieses Jahres der Name des neuen Investors bekannt gegeben wird. Im Gespräch seien Condor und Air Berlin. Schon vor Monaten hatte Marbach Condor als Wunschpartner bezeichnet. Air Berlin könnte mit einem Einstieg ihr Streckennetz um Verbindungen auch außerhalb Europas ergänzen. Allerdings ist das Langstreckengeschäft ganz anderen Risiken unterworfen als die Business- und Touristikfliegerei innerhalb Europas. Air Berlin-Chefpilot Achim Hunold, der einst die LTU gemeinsam mit Werner Huehn führte, kennt diese Risiken bestens …

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Problemstart: die neue TUIfly.com

Hunold hatte zwar erst kürzlich im Marketing Club Düsseldorf geäußert, er könne sich vorstellen eine weitere Airline zu übernehmen. Aber vielleicht steht bald die neue TUI-Airline TUIfly zum Verkauf. Der ohnehin sehr umstrittene TUI-Chef Michael Frenzel hat mit der Umbenennung der Airline einen kapitalen Fehler gemacht, der ihn möglicherweise den Job kostet. Es war gewiss richtig, die TUI-Airlines HLX und HapagFly zusammen zu legen, doch eine Fehlentscheidung sie TUIfly zu nennen. Warum sollte ein Reiseveranstalter – und TUI ist bei der Auslastung auf fremde Reiseveranstalter angewiesen – seine Gäste mit einer Airline befördern, die genauso wie sein größter Konkurrenzveranstalter heißt? Zum zweiten verband Frenzel durch die Namensgleichheit ganz besonders leichtsinnig das Image des Veranstalters TUI mit dem der Airline TUIfly. Ein Problem bei der Airline trifft den Veranstalter und umgekehrt. Abseits des Namensschnitzers stellt sich auch die Frage, ob die Vertikalstrategie mit mehreren Wertschöpfungsstufen, die in der Branche früher richtig war, bei der veränderten Marktlage überhaupt noch Sinn macht.   

Katastrophale Folgen

Dass Thomas Cook ihre Condor mit der LTU zusammenlegen will, würde wohl mehr Sinn machen als alles andere. Das Thema hatten wir erst kürzlich. Die Condor – ein Blick zurück – ein Musterbeispiel dafür, wie die Umbenennung einer Airline in die Hose gehen kann. Sie wurde mal unter einem Marketing-Genie namens Stefan Pichler mit dem Namen Thomas Cook versehen. Pichler arbeitet heute in Australien und die Thomas Cook-Airline hat ihren Traditionsnamen Condor wieder.

Nachtrag: Das „Wirtschaftsblatt“ heute über TUI-Frenzels Fehlentscheidungen und den Aktienkurs

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