Düsseldorf Headlines, Mittwoch, 31. Januar 2007
Januar 31, 2007 by Korte
BILD: DIE NEUE KÖ ZEIGT IHR GESICHT / Für 350 Mio. Euro kommt die Hofgartenstraße in den Tunnel! Jetzt können wir alle ohne Autoverkehr in den Park spazieren.
EXPRESS: Kö-Bogen und Abriss des Tausendfüßlers / STARTSCHUSS FÜR EINE JAHRHUNDERT-BAUSTELLE.
NRZ Düsseldorf: DA GEHT’S LANG! / Planung. Erwins Verwaltung stellt alle Vorschläge zum „Kö-Bogen“ in einer Broschüre vor – und verwirft alle außer dem eigenen.
RHEINISCHE POST: JVA: VIELE MITARBEITER KRANK / Der Chef der Ulmer Höh‘ wehrt sich gegen Kritik an seinem Führungsstil. Er sei für alle Bediensteten immer ansprechbar. Der Gewerkschaft wirft Bernhard Lorenz vor, eine Personalversammlung missbraucht zu haben.
WZ Düsseldorfer Nachrichten: „3A-LÖSUNG“ FÜR KÖ-BOGEN. / Großprojekt. Erwin präsentiert sein Verkehrskonzept mit Minitunnel an der Schadowstraße und bügelt alle Alternativen ab.
Hinweis: Zeitungen in alphabetischer Reihenfolge – eigentliche Headline in Versalien.
Sehr geehrte Redaktion!
Aus allen Diskussionen und Leserbriefen, die sich kritisch mit der gesamten Planung
auseinandersetzen, geht mehr oder weniger hervor, dass wir Bürger ein Problem damit
haben, dass die Planung des wichtigsten und teuersten Grundstücks unserer
Heimat ohne uns stattfindet. Den Fassadenwettbewerb betrachten wir als
Zurückrudern der herrschenden Parteien, da denen ja inzwischen aufgegangen
ist, dass sie sich in Sachen Demokratie und mündiger Bürger falsch verhalten.
Der Jan-Wellem-Platz ist Eigentum von allen Bürgern. Das Projekt ist ein Jahrhundertprojekt.
Das geheime Hantieren und die Unprofessionalität unseres Stadtrates und der Verwaltung
in Gelddingen ist ja wöchentlich in ihrer Zeitung nachzulesen. Ob nun Lüpertz-Pavillon,
Paketpost (Umbau teuerer als der gesamte Jan-Wellem-Platz)oder die Verhandlungen
mit dem Investor mfi (Bilker Bahnhof).Wenn die Fakten dann greifen, hört man dann Sätze der
verantwortlichen Ratsmitglieder, wie ‚das war uns so nicht bewußt‘ oder ‚beim nächsten Mal müßen wir da mehr nachhaken‘.
Nur geht es in allen Fällen um Millionen bis in den zweistelligen Bereich.
Düsseldorf geht es gut, aber das ist das Verdienst der hier ansässigen Firmen und
der arbeitenden Bürger. Die Verwaltung geht nicht sehr gut mit diesem Geld um und vor allen
Dingen nicht mit dem Tafelsilber (Verkauf von Stadthaus und Amtsgericht).
Fast jede Woche lesen wir in der Presse, dass Düsseldorf in verschiedenen Städte-Rankings
sehr gut abschneidet. Jetzt steht also das beste Grundstück der Stadt zur Disposition.
Was passiert? Irgendwo in den Hinterzimmern der Verwaltung wird etwas verhandelt,
preisgekrönte Gebäude werden umgepfriemelt um dem einzigen Investor zu genügen.
Kein Regierender kommt auf die Idee den Bürger mit ins Boot zu nehmen, ob er denn möchte
dass ’sein‘ Platz bis an den Rand des Hofgartens zugebaut wird, ob er denn den Tausendfüßler
fallen sehen möchte.
Kein Wettbewerb, keine Ausschreibung! Ein Investor! Preiswertes Grundstück!
Signori??? Da stimmt doch etwas nicht, oder?
Der Wert des Platzes übersteigt natürlich bei weitem die Summen, die jetzt genannt werden.
Da kann Herr Bonin noch soviel erklären. Die Hong Kong and Shanghai Banking Corporation,
der Inhaber der Trinkaus Burkhardt Bank, wird die Sektkorken in London knallen lassen, wenn
der Deal zu den derzeitigen Konditionen zustande kommt. In London wäre leicht das 8-10-fache
in dieser Lage fällig.
Und ein Umweltgutachten? Jeden Tag steht in den Zeitungen, dass es wärmer wird auf unserem
Planeten. Darf man dann so einen mächtigen Riegel an diese Stelle der Stadt setzen?
Man plant ja im Zuge des Kö-Bogens noch zwei weitere Gebäude, die die Stadt noch
mehr zubauen. Also noch mehr Riegel.
Ich selbst bin für ein weiteres Hochhaus und den Erhalt des Tausend-Füßlers.
Bei einem Hochhaus hätten wir dann einen Platz für die Bürger und könnten
durch den Erlös für das Grundstück die Unterführungen angehen.
Die Tunnellösungen müßen sich nach dem Betrag richten, der für das Grundstück
erzielt wird. Für wirklich nötig halte ich nur zwei Unterführungen:
1.unter die Shadowstraße, damit die diese nicht mehr vom Normalverkehr gequert wird
( Tunnel oder Unterführung Berliner Allee zur Hofgartenstraße).
Diese Unterführung käme dann so heraus, dass man wie heute auch zur Altstadt abbiegen könnte,
dann aber in den neugeschaffenen Tunnel. Man spart sich dann einen extra Tunnel unter dem neuen
Gebäude.
2. die Zufahrt in die Altstadt von Norden Hofgarten zur Elberfelderstraße , damit der Jan-Wellem-Platz
wirklich mit dem Hofgarten verbunden wird.
Zudem muß die Tiefgarage des Hochhauses an den laufenden Verkehr angeschlossen
werden.
Sicher wäre es schön, wenn der Hofgarten wieder zusammengeführt werden könnte,
aber da müßte man mit dem Jan-Wellem-Platz-Grundstück höher pokern als es offensichtlich
jetzt geschieht.
Es gilt: Um so länger die Tunnel um so mehr unterirdische Abzweigungen und Anschlüße,
umso teuerer.
Mit freundlichen Grüßen
Peter Hofstätter
Anlage
Jan-Wellem-Platz mit Hochhaus und Tausenfüßler und Platz für den Bürger
Hallo – guter Kommentar. Unter http://www.kunstlokal.blogspot.com gibts noch ein paar Gedanken aus einer anderen Richtung.
Gruß
J