Oh Tannenbaum!
Dezember 21, 2006
Eine Stressquelle beim Baumschmücken hatte ich beseitigt. Im letzten Jahr habe ich mir im Kaufhof am Wehrhahn einen narrensicheren HighTech-Ständer für den Weihnachtsbaum besorgt. Rratsch, rratsch, rratsch, rratsch, rratsch – fünf Mal den Federzug runterdrücken und der Baum steht und wackelt nicht.
War ich eigentlich in diesem Januar sehr in Eile, als ich den Weihnachtsbaum entsorgt habe? Oder war es meine Ex? Der Baum, eine 180 cm große Nordmanntanne mit weit ausladenden Zweigen, verdient zwei Lichterketten. Und beide sind verwickelt, verknotet – heillos durcheinander. Bei Lichterkette 1 lasse ich Lebenserfahrung und Logik außen vor, die gebieten würden, die Lichterkette erst zu entwirren, die entknoteten Teile in gerader Linie auszulegen, bis man letztendlich zwei saubere Reihen nebeneinander hat, die man dann planvoll unter Berücksichtigung der Länge in den Baum drapiert.
Ich bin heute vorweihnachtlich gestresst. Ich entwirre stückweise und schmücke gleichzeitig. Fehler! Während ich mich nach den Kerzenhaltern mit Echtkerzen zurücksehne, erinnere ich mich, dass sich unter den „Made in China“-Kerzchen Gummringe befinden. Die zieht man herunter, wodurch die beiden Kabel eine Schlaufe bilden, die man über den Zweig zieht, an dem man sie dann durch Hochziehen befestigt. Das ist eine gute Idee, nur dass die Abstände zwischen den Kerzen aus der Wirtschaftssonderzone Pudong oder Shenzhen oder sonstwoher nicht mit den Zweigabständen kompatibel sind, die Sauerländer Natur hervorbringt. Dies bedingt, dass man vor die Wahl gestellt ist, Kerzen frei zwischen zwei Zweigen hängen zu lassen oder Zweige zu verbiegen. Letzteres sieht gar nicht schön aus. So arbeite ich an der manuellen Entwirrungsfront, die sich als die problematischere erweist und an der Ästhetik der Lichtarchitektur. Ich entscheide, mir die „Tagesschau“-Pause zu gönnen. Die Krankenkassen erhöhen die Preise. Das weiß ich schon aus BILD. Ullala Schmidt kann die Kassen nicht verstehen. Das hatte ich vermutet.
Nach der Tagesschau mache ich weiter und stelle fest, dass Ausruhen gut sein kann, ich brauche nur noch zehn Minuten. Bei Lichterkette 2 zeige ich Lerneffekte, entwirre, lege aus, entwirre, lege aus. Das geht recht schnell und ist somit jedermann zu empfehlen, der chinesische Lichterketten hat. Dann die Kugeln. Ich entscheide mich für die mattroten in zwei Größen, an denen schon im letzten Jahr die Silberdrähtchen fehlten und kreativ durch Nähseide ersetzt wurden. Die hält auch jetzt noch.
Kaum ist, die „Tagesschau“-Pause abgezogen, eineStundefuffzehn oder so vergangen, steht der Baum und leuchtet. Das Lied „Oh Tannenbaum“ könnte ich jetzt neu texten. Ich werde Erkundungen einziehen, ob es noch Kerzenhalter gibt. Fürs nächste Jahr. Doch eines ist gewiss: Die chinesischen Lichterketten sind robust.
Nachtrag, 23. Dezember: Hellmuth Karasek sieht künftige Weihnachtsfeste nicht ohne Baum aber ohne Jesus voraus. Sehr lesenswert!
Onkel Oberbilks Tipps für’s Wochenende
Dezember 21, 2006
Knüppel aus dem Sack und immer kräftig drauf!
4 Clubs – 5 Tage – 7 Parties
Fr. 22.12.06 // 23.00 H // 6 € // special Bierpreise // Hochschulradio 97.1 und 304 Radio präsentieren *The Radiobox „oldschool freaks go electro“ // harpune
DJs: DJ Delfonic (OYE Records Berlin), Mr. Jay-Dee (Backslide Records / Discotronix), Starskie & Michael Amen (304radio.de)
Eine ungewöhnliche Kooperation findet am 22. Dezember statt: 3 Radiosender präsentieren zusammen eine Party – Hochschulradio Düsseldorf, 304radio.de und Hochschulradio Aachen laden ein zu „oldschool freaks go electro“. Alle beteiligten Stationen legen Wert auf anspruchvollen Clubsound im Programm, so war es naheliegend auch mal zusammen zu arbeiten, und natürlich zu feiern! Musikalisch bekommt ihr Broken Electrofunk und Minimal-Techno zu hören.
DJ Starskie während der 304-OpenAir 2006
Sa. 23.12.2006 // 23:00 // 10,- €, dafür auch Einlass im 3001 // Himmlische Hafennacht // harpune
DJs: harpune: Dominik Eulberg (Traum Schallplatten, Cocoon, Foto), Tobias Becker (Platzhirsch), Patrick Specke (Kahlwild) 3001: Syke & Sugarstarr, Cess, Tapesh, Stefan Hafner
Alle Jahre wieder gibt’s mit der Himmlischen Hafennacht ein musikalisches Geschenk an die Düsseldorfer Szene. Dieses Jahr müssen die harpuneros wohl besonders brav gewesen sein, denn der Weihnachtsmann hat ihnen Dominik Eulberg beschert.
Selbstinszeniert mit Eule: Dominik Elenberg
Sa. 23.12.2006 // 22:00 // 10,- € // „Home Made“ // home14
Djs: Plank, Stereoton, K.Lectra, Ingo Boss, Binh, Daniel Sampaa
Solides Line-Up. Da gibt’s ordentlich was auf die Ohren – K.Lectra wird auch das Auge erfreuen.
K.Lectra
So. 24.12.2006 // 22:00 // 11,- € // TRIBEHOUSE presents: Die Heilige Nacht mit Andry Nalin // Nero
Seit Jahren ist TRIBEHOUSE-Resident Andry Nalin der Zeremoniemeister der Heiligen Nacht in Düsseldorf. Besinnlichkeit wird an diesem Tag ganz groß geschrieben, aber spätestens wenn um 22 Uhr der Startschuss für die Nacht im Nero fällt, knallen die Korken. Die aufregendsten, wenn auch vom Style her völlig unterschiedlichen Locations der Landeshauptstadt wurden in den vergangenen Jahren zum Afterfamily-Club des Heiligabends: Checkers, Ratinger Hof, MK2, Harpune, Monkeys Club und im letzten Jahr das D-Sign. 2006 wird das Nero am Rathausufer stimmungsvoll in Szene gesetzt. Ich persönlich bin sehr gespannt, wie die Tribehouse-Bande mit dem doch ein wenig anders geartetem Nero-Publikum harmoniert, oder eben auch nicht. Auf jeden Fall eine schöne Tradition. Location: Nero, Rathausufer 8, 40213 Düsseldorf
Mo. 25.12.2006 // 23:00 // 5,- € // Local Freistil // harpune
DJs: DK Pimps
Natürlich darf an den Weihnachtsfeiertagen auch ein Gastspiel der DK Pimps nicht fehlen. Man kann nur hoffen, dass ihre Gäste artig waren, denn wenn sich die Pimps entschließen, zum musikalischen Knecht Ruprecht zu werden, dann steht Einiges zu befürchten… von „Klassikern“ wie David Hasselhoff, New Kids On The Block bis Yvonne Catterfeld reicht die Liste der musikalischen Schweinereien. Alles wild gemischt und mit einer guten Prise Wahnsinn präsentiert – wie immer nach der Devise „Es wird getanzt und nicht gemixt!“. Oder war das Motto „Entertainment am Rande des Abgrunds“? Jeder möge selbst entscheiden.
Mo. 25.12.2006 // 22:00 // 12,- € // night and day club 4 elecrtronic music // home14
DJs: Chris Liebing, Sia Mac, Khaan, Marcus Wesen, Siland, Daniel Sampaa und Gastgeber Alexander Bongardt
Am ersten Weihnachtstag, wenn es überall besinnlich zugeht, wird’s laut und deftig im Home14. Lange Rede kurzer Sinn, wer Chris Liebing kennt, der weiß, dass man ihn nicht vorstellen brauch. Alle Anderen sollten ihn schleunigst kennenlernen.
Di. 26.12.2006 // 16:00 // 12,- € // Tea Time // Tribehouse
Der Pflicht-Termin am 2. Weihnachts-Tag. Die Tea-Time ist anders als jede andere TRIBEHOUSE-Nacht. Der 26.12. ist das einzige Date im TRIBEHOUSE-Jahreskalender, an dem keine DJs announced werden. Neben Residents und befreundeten DJs des Hauses kann auch gerne mal ein weit angereister Künstler zu Gast sein. Aber selbst um ihn wird im Vorfeld kein Aufsehen erregt. Die Weihnachts-Tea-Time besticht durch andere Dinge. Im Vordergrund stehen Specials, die sich die Crew hat einfallen lassen. Die Tee-Tied, wie der Friese sagen würde, ist ein lohnenswerter Termin und in gewisser Weise ein Come-together vieler alter Bekannter. Tiefsinnige Gespräche gibt es weniger, dafür besinnliches Durchdrehen.
Euer Onkel Oberbilk
Düsseldorf Headlines, Donnerstag, 21. Dezember 2006
Dezember 21, 2006
BILD: „Dem hau ich jetzt eine rein“ / KNEIPENGAST BOXT BÜRGERMEISTER INS GESICHT.
EXPRESS: FROSTIGE WEIHNACHTEN IN EISKALTER WOHNUNG / Fernwärmefirma bekam kein Geld, drehte Hahn zu. Mieterverein rät: Radiatoren kaufen.
NRZ Düsseldorf: FREISCHWEBEND ODER IM BIERKASTEN? Weihnachten. Wenn der Christbaumständer auf die Festtagsstimmung drückt: Von Brotmessern und blauen Flecken.
RHEINISCHE POST: ANWALT MIT DREI NEBENJOBS / Anfang der 80er gab’s im Bezirk Düsseldorf nur 500 Anwälte. Heute rangeln 10.339 um Mandate.
WZ Düsseldorfer Nachrichten: VERBOTENE LIEBE: SEX MIT ZWÖLFJÄHRIGER / Zwei Wochen war ein 23-Jähriger mit dem Mädchen zusammen. Gestern wurde er wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern zu einer Bewährungsstrafe verurteilt.
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Düsseldorf Headlines, Mittwoch, 20. Dezember 2006
Dezember 20, 2006
BILD: OB VERKLAGT ACHENBACH / Es geht um eine Ladung Sand auf Monkey’s Island.
EXPRESS: Diamantenhändler von der Kö als Betrüger angeklagt / MIESES GESCHÄFT MIT WERTLOSEN KLUNKERN?
NRZ Düsseldorf: KOHLE – UND KEINER KANN’S VERHINDERN / Energie I. Der Plan für ein neues Kraftwerk löst eine politische Debatte aus. Doch die Einflussmöglichkeiten sind gering.
RHEINISCHE POST: ENDSPURT BIS 22 UHR / Auch am kommenden Samstag haben die Kaufhäuser in der City extralang geöffnet. Obwohl Supermärkte und Obsthändler an Heiligabend stundenweise öffnen dürften, gibt’s Sonntag allenfalls frische Brötchen und Blumen.
WZ Düsseldorfer Nachrichten: FRÜHER IN DIE SCHULE ODER WEITER IN DIE KITA? / Die Entscheidung, ob ihr Kind schulreif ist, fällt vielen Eltern schwer. Letztes Jahr sank die Anmeldung von fünfjährigen „Kann-Kindern“. Experten fordern mehr Personal.
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Küsschen vom „Engelchen“
Dezember 19, 2006
Event Managerin Dahliah Derdack, Organisator Axel Pollheim, „Engelchen“ Claudia Weber
Der letzte IN-Treff Düsseldorfs in diesem Jahr – 650 Gäste
Claudia Weber („Tod’s“), Lebensgefährtin von „Düsseldorf IN“-Organisator Axel Pollheim (Signa Property) kam als Engelchen – und verkaufte Engelsküsschen – für einen guten Zweck. So kamen mit Bussi-Bussi mehr als 1500 Euro für den Verein der Freunde der Schule für Körperbehinderte zusammen. Das letzte Kaminfeuer Düsseldorfs in diesem Jahr – der gestresste Edelcaterer Georg Broich, bekannte Schadennahme: „Ich bin platt“. Die Vorweihnachtszeit ist eben Caterers Freud – und Leid. Da reiht sich Topkonditor Georg Maushagen durchaus mit ein. Seine Zuckerarchitektur wird ihm in diesen Tagen aus den Händen gerissen. Die „Klage“ über zu viel Arbeit war jedoch die einzige, die man hörte. Es scheint allen gut zu gehen. Unter den Gästen des letzten „Kaminfeuers“ der IN-Crowd: Bürgermeister Dirk Elbers, Gisela Piltz (FDP-MdB), Ralf Schmitz (Wohnungsbaugesellschaft, Kempen), Kunsthändler Helge Achenbach („Monkey’s“, gerade „erleichtert“ aus Oberstaufen zurück), Hille Erwin (Karnevalsmuseum) mit Tochter Angela, Heinz Hessling (Lichttechnik, urlaubt in Kitzbühel), Karl-Heinz Theisen (Heine-Kreis), CC-Präsident Engelbert Oxenfort (bekam Komplimente für die Maxkirchen-Messe auf Düsseldorfer Platt), Werber Michael G. Meyer, Marketing-Club-Präsident Dirk Krüssenberg, Modelegende Hanns Friedrichs, Event-Designer Jens Knör (Knör!Konzept), Hubert Bücken (Zeitgeist Media), DJ-Legende Mal Sondock, Dr. Ulrich Piepel (RWE), Marcellino Hudalla (freut sich über reißenden „Marcellino’s“-Absatz), Hans-Peter Sauter (UBS-Banker), Christian Feldbinder (Volksbank), Regierungspräsident Jürgen Büssow, Bezirksvorsteher Rolf Tups mit Frau Birgit, Schauspieler Rainer Goernemann, Josef Nagel (N.I.C.), die Hotel-Bosse Alarik Graf Wachtmeister (Holiday Inn) und Thomas Swieca (Radisson SAS Media Harbour) und Karnevalswagen-Künstler Jacques Tilly (baut gerade am Antenne-Düsseldorf-Wagen und parlierte darüber mit Chefredakteur Michael Mennicken).
Die Fotos in der Fotogalerie (Ulrich Horn) vergrößern sich durch Anklicken
Düsseldorf Headlines, Dienstag, 19. Dezember 2006
Dezember 19, 2006
BILD: Weil unsere Narkose-Ärzte ins Ausland abwandern / OP-ABSAGEN AN UNI-KLINIK 1. TUMOR-PATIENT ABGEWIESEN
EXPRESS: Er schwatzt seinen Opfern die EC-Karte ab / ROSENKAVALIER LEGT SENIOREN REIN
NRZ Düsseldorf: NEUES KRAFTWERK IM HAFEN / Versorgung. Stadtwerke wollen für 500 Millionen eine 400-Megawatt-Anlage auf dem Areal der Lausward errichten. Kessel sollen mit Kohle befeuert werden. Wohnprojekte angeblich nicht gefährdet.
RHEINISCHE POST: GRÜNES LICHT FÜR KRAFTWERK / Der Aufsichtsrat der Stadtwerke stimmte Detailuntersuchungen für einen 400 MW-Kohleblock auf der Lausward zu. Die Energieversorgung und die Preise sollen stabiler werden. Und: „Wohnhäuser im Hafen sind nicht gefährdet“.
WZ Düsseldorfer Nachrichten: POLIZEI HAT JUNGE KRIMINELLE FEST IM BLICK / Mit einem neuen Konzept sollen Intensivtäter besser überwacht werden. In Reisholz und Eller gibt es die ersten Erfolge.
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Der Kölner Kabarettist Jürgen Becker nahm in Düsseldorf ein Vollbad im Applaus
Dezember 18, 2006
Kabarettist Jürgen Becker („Mitternachtsspitzen“), dem womöglich intellektuellsten seines Genres, widerfuhr am letzten Freitag, was nur wenige Kölner von sich sagen können: er wurde auf Düsseldorfer Boden begeistert gefeiert. In seinem Programm „Was glauben Sie denn!“ setzt sich das Lästermaul, wie der Titel des Programms bereits ahnen läßt, mit dem Glauben auseinander – speziell mit dem Islam: „Sunniten, Schiiten, schlagt euch nicht die Köppe ein, hier ist jemand, der weiß alles besser: Peter Scholl-Latour“. Becker badete im ausverkauften CCD Süd im Applaus und es gelang ihm, über zweieinhalb Stunden ein Liveprogramm so zu servieren, dass sein Publikum am Ende noch Zugaben aus ihm herausquetschte. Wenn einem Kölner so viel Liebe auf Düsseldorfer Scholle entgegenschlägt, revanchiert er sich. Zum Programmende servierte Becker schön gekühltes Sion-Kölsch, frisch vom Fass, für das gesamte Publikum. Gehen Sie auf seine Website, gucken Sie auf den Tourneeplan und erleben Sie ihn live! Für 25 Euro wird man nirgendwo intelligenter unterhalten – genial. Mit freundlicher Genehmigung von Jürgen Becker geben wir einige Minuten aus seinem Programm wieder.
Statt Ursula kommt Wowi
Dezember 18, 2006
Auf Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen ist Axel Pollheim, Organisator des „Ständehaus-Treffs“, derzeit nicht so richtig gut zu sprechen. Fast neun Monate nach ihrer Zusage, sich im Februar TV-Talker Frank Plasberg zu stellen, gab sie ihm jetzt einen Korb: „Unvorhersehbare Termine im Rahmen der EU-Ratspräsidentschaft.“ Axel Pollheim, grummelnd: „Die erste Absage bei bislang 30 Veranstaltungen“. Stattdessen kommt nun am 26. Februar Berlins Regierender Li-La-Laune-Bär Klaus Wowereit, dem am 7. Mai Kurt Beck folgt, der neue SPD-Vorsitzende und Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz.
Angermunder ärgern sich – auch hier hat die Stadt am Schreibtisch voll daneben geplant
Dezember 18, 2006
Weg nach Angermund – „Die Planer waren nur am Schreibtisch tätig“, sagt unser DB-Leser
Nicht nur im Bereich Feldstraße/Jägerhofstraße – die Fehlplaner der Stadt sind auch anderweitig aktiv, zum Beispiel in Angermund. Hier eine verärgerte Bestandsaufnahme von Duesseldorf-Blog-Leser „Kritischer Gast“:
Als Fußgänger oder Radfahrer hat man es schwer Angermund über den Gerichtsschreiberweg zu erreichen, da am Ende der B8n der Fußweg im Nichts endet. Auf dem Weg von Angermund nach Wittlaer ist der straßenbegleitende und asphaltierte Weg gesperrt und über einen Feldtrampelpfad als indirekte Umleitung ausgewiesen.
Sollten Sie nichtsdestotrotz die Sperrung rechtswidrig umgehen, dann werden Sie wohl nach wenigen hundert Metern feststellen müssen, dass der vorhandene Weg auch im Nichts endet und Sie sich die Straße für ca. 20 Meter mit den Autofahrern teilen müssen. So geschieht das etwa morgens mit schulpflichtigen Kindern auf dem Weg zur Schule, die keine Lust haben den nichtbeleuchteten Stolpertrampelpfad im Dunklen zu benutzen und stattdessen weiterhin über den alten, aber gesperrten Weg laufen bzw. fahren.
Warum das alles? Für den weiteren Ausbau der B8n wurde ein Provisorium angelegt, damit vom ursprünglichen Gerichtsschreiberweg eine Brücke über die B8n gebaut werden kann. Wochenlang wurde dazu Erde bewegt und eine neue Straße angelegt. Das Ergebnis ist eine schöne Slalomstrecke für den geneigten Sportfahrer. Unter absoluter Nichtbeachtung der Nutzung des Weges von Fußgängern, Schülern, Joggern und Radfahrern wurde dieser einfach gesperrt. Eine ordentliche Umleitung für nicht motorisierte Verkehrsteilnehmer wurde schlichtweg vergessen oder verplant. Jedoch an einen mobilen Schutzwall aus Beton für einen etwas abseits stehenden Hochspannungsmast wurde immerhin gedacht.
Ein Anruf beim Ordnungsamt in Düsseldorf erbrachte keinen rechten Erfolg.
Düsseldorf Headlines, Montag, 18. Dezember 2006
Dezember 18, 2006
BILD: JUSTIZ-IRRSINN / Dieser Brummi-Fahrer fuhr bei Rot einen Fußgänger tot. Er ist frei und darf weiterfahren! Dieser Brummi-Fahrer soll nur eine Laterne beschädigt haben. Führerschein weg! Das kostete ihn den Job.
EXPRESS: Firma wird verkauft: JOB-ANGST BEI LENTJES.
NRZ Düsseldorf: DER REIZ, SEIN EIGENER CHEF ZU SEIN. / Selbständigkeit. Die Chancen zur Existenzgründung sind hier besser als anderswo, sagt Berater Dieter Wolf von der IHK.
RHEINISCHE POST: UNIKLINIK: NARKOSEÄRZTE FEHLEN / Bereits mehrfach mussten am Klinikum der Heinrich-Heine-Universität Operationen verschoben werden. Grund: Es gab nicht genug Anästhesisten, die die Patienten fachgerecht in den Tiefschlaf hätten versetzen können.
WZ Düsseldorfer Nachrichten: FAHRBAHN-MARKIERUNG KAUM ZU SEHEN / Verblichene Farbe auf den Straßen macht derzeit vielen Autofahrern zu schaffen. Kein Problem, findet die Stadt. Zu gefährlich, warnt hingegen der ADAC.
Hinweis: Zeitungen in alphabetischer Reihenfolge – eigentliche Headline in Versalien.
Sind wir jetzt friedlicher gestimmt als sonst – oder ist das eine Einbildung?
Dezember 17, 2006
Bummel durch die Altstadt heute Abend. Mache mir Gedanken, ob die Menschen irgendwie friedlicher wirken als sonst oder ob das eine Einbildung ist, dass wir, terminlich programmiert und optisch beeinflusst durch Weihnachts-Deko, auf eine andere innere Befindlichkeit umschalten. In der Maxkirche bekomme ich keinen Sitzplatz mehr – Engelbert Oxenfort, unser CC-Präsident und „Weinhaus Tante Anna“-Inhaber, hält mit Mitstreitern eine Andacht auf Düsseldorfer Platt. Das war irgendwie sehr angenehm und menschelte sehr, im Ton viel direkter als die Predigt mancher Pfarrer mit Texten, die sich wie gestanzt anhören. Ich sah eine Menge Freunde und Bekannter, darunter auch Karl-Heinz Theisen (Heine-Kreis), der anschließend in das schön renovierte Maxhaus mit dem herrlichen Veranstaltungssaal zum Weihnachtsessen lud und von Georg Broich auftischen ließ.
Auf dem Rückweg vom Maxplatz ein kalter Killepitsch im „Kabüffke“, wo ich folgenden Dialog hörte: Dame 1: „Der ist aber stark“. Dame 2: „Ich mach das immer so – ein Glas Wasser dazu“. Dame 1: „Und dann wieder ein Killepitsch?“ Dame 2 (grinsend): „Ja, klar!“. Die Altstadt war gar nicht so bevölkert wie man bei der milden Temperatur annehmen könnte, vom Weihnachtsmarkt mal abgesehen. Vor dem Rathaus roch es nach billigem Fett und es war kein Durchkommen, also lenkte ich meine Schritte Richtung Burgplatz wo ein blau geschmückter Baum optischen Lärm verbreitet. Wer mag so etwas, wer findet das schön?
Vor dem Weinhaus Tante Anna kommen mir zwei Polizei-Amazonen entgegen, auf sehr schönen Pferden, die im Gleichschritt ihre Hufe heben. Vielleicht haben die das ja üben müssen, als Polizeipferde. Eine der jungen Damen grüßt mich. Hat Sie schon mal ein Polizist oder eine Polizistin einfach so gegrüßt? Am Rande der Altstadt noch ein Blick in die St. Andreas-Kirche, meine Lieblingskirche, wo die Dominikaner eine gute Idee umgesetzt haben: sie erklären das Christentum über ein Touchscreen-Terminal rechts vom Eingang. Kurze prägnante Texte. Wenn, wie hier gemeldet, mittlerweile jeder zehnte Deutsche nicht mehr weiß, warum wir Weihnachten feiern, ist das wohl nötig. Um auf die vielleicht etwas andere Befindlichkeit vor Weihnachten zurückzukommen: Dass ich heute gleich zwei Kirchen von innen gesehen habe, hat wenig mit dem Datum zu tun. Ich mache das gelegentlich, weil für mich Kirchen sehr spirituelle Orte sind. Auch wenn ich mit der Religion selbst so meine Schwierigkeiten habe. Nicht ganz so wie der geniale Kabarettist Jürgen Becker, den wir am Freitag im ausverkauften CC Süd erlebten. Einen Beitrag darüber, mit einem Video, stelle ich morgen ein.
Die Marke „Rhein City“: OB Joachim Erwin kaufte sie im Lokal-TV – für einen Euro
Dezember 16, 2006
Von links: Dr.Norbert Walter Borjans, Edgar Franzmann, Nathalie Bergdoll, Friedhelm Görgens, Joachim Erwin, Bernd M. Michael
Werberlegende Bernd M. Michael (Grey) besaß die Rechte an der Marke „Rhein City“ und hat sie jetzt an OB Joachim Erwin verkauft – für einen symbolischen Euro und vor laufender Kamera. Erwin saß mit Michael, dem Kölner Wirtschaftsdezernenten Dr. Norbert Walter Borjans und Edgar Franzmann, dem Chefredakteur des Kölner Stadtportals www.koeln.de, bei CenterTV in Köln – als Gast der Premiere der neuen Sendung „Rheintalk“ (Moderation: Friedhelm Görgens). In der Sendung mit dem Thema „Rheines Vorurteil“ ging es um die Gegensätze zwischen Düsseldorf und Köln, die auf OB-Ebene nicht gelten – Erwin und sein Kölner Pendant Fritz Schramma verstehen sich bestens. Das gute Verhältnis möchte unser OB gleich konkret nutzen und die nächste Quadriennale in vier Jahren von Düsseldorf nach Köln ausdehnen. International könnte man dann gleich mal testen, wie der Begriff „Rhein City“ zieht und ob eine Köln-Düsseldorfer „Quadriennale“ uns mehr bringt als ein Alleingang. Einen kleinen Florett-Ausfall auf Schramma konnte sich Erwin im Studio an der Aachener Straße nicht verkneifen. Auf die Frage der Co-Moderatorin, was er denn noch für Köln tun könnte, schlug er vor: „Der Fritz Schramma könnte sich weiter um den FC und den Karneval kümmern – und ich saniere die Stadt“.
Der Streit an der Uni um den Kölner Islam-Missionar, der sich Abu Hamza nennt
Dezember 15, 2006
Konvertiten sind die schlimmsten, so auch Pierre Vogel, der Kölner Islam-Propagandist, der jetzt an unserer Heine-Uni-reden durfte, weil ein Bruder im Geiste – unterstelle ich mal – Zouhair Jaabouqa, einer der drei Ausländerreferenten des AStA, diesen kölschen Islam-Eiferer eingeladen hatte. Es ist ein wirklicher Skandal, dass Vogel, der sich jetzt Abu Hamza nennt, hier ein Forum geboten wurde. Ton- und Videodokumente über DEN RELIGIÖSEN FEUERKOPF HIER belegen, dass Abu Hamza Ansichten vertritt, die aus unserer Sicht unter gar keinen Umständen tolerabel sind. Auch bei YouTube ist das kölsche Kerlchen missionarisch tätig – SIEHE HIER – oder auch bei GoogleVideo. Die Uni hat jetzt ein Dilemma: Ihr AStA-Aktivist Jaabouga will nicht zurücktreten. Und abwählen, schreibt die Rheinische Post heute, ist wohl schwierig, weil die fristgerechte Einladung zur Vollversammlung nicht mehr ausgesprochen werden kann.
Nachtrag, Samstag, 16. Dezember: Pierre Vogel alias Abu Hamza lädt auch ins Paradies ein. Dank an Annika für den Tipp.
„Flop oder Top“ – die ultimative Bewertungsmaschine?
Dezember 15, 2006
Wäre es nicht gut, wenn man bei Restaurants, die man zum ersten Mal besucht, keinen Reinfall mehr erlebte? Wäre es nicht hilfreich, wenn man wüßte, welchen Handwerker man getrost beauftragen kann? Wäre es nicht eine gute Idee, wenn es eine Website gäbe, die jeden und alles bewertet und damit ein gewaltiges und zuverlässiges Verbraucherforum für die User wird? Das fragten sich die Entwickler von Clever-choice.com und stellten ihre Such- und Findemaschine online. Flop oder Top – diese Frage soll bald bundesweit gestellt werden, doch die Premiere galt Düsseldorf. Clever-Choice ist offensichtlich bereits mit Tausenden von Adressen aus unserer Stadt gefüttert. An den Bewertungen hapert’s natürlich noch, das wird sich erst ändern, wenn Sie drauf gehen und Ihrem Lieblingsrestaurant eine „1“ verpassen oder dem Schlosser, der Ihnen jüngst zu viel Geld abgenommen hat, mal zeigen was eine Harke ist. Der Online-Auftritt wirkt noch ein bißchen handgestrickt und die Clever-Choice-IT-Freaks schrauben weiter an der Programmierung. Die Idee ist gut, die Unternehmen sind eingespeist, jetzt fehlt nur noch Meinung – Top oder Flop. Und ein wenig Geduld mit den Programmierern. Gucken Sie mal rein!
Düsseldorf Headlines, Freitag, 15. Dezember 2006
Dezember 15, 2006
BILD: HÄNDE HOCH FÜR EIN SCHÖNERES DÜSSELDORF / Der Rat hat den Haushalt 2007 genehmigt! Und damit die Weichen für eine schuldenfreie Stadt gestellt. Hier steht, was wir alle davon haben
EXPRESS: Sechs Frauen flohen vor Samurai-Attacke ohne Ticket in den Zug / AMOK-OPFER VON SCHAFFNERIN ABKASSIERT
NRZ Düsseldorf: „EIN APFEL AM TAG REICHT MIR“ / Armut. Diakonie schlägt Alarm: Die Zahl der Hilfesuchenden explodiert. Immer mehr kommen zur Lebensmittelspende.
RHEINISCHE POST: VERDÄCHTIGE KOFFER IM TUNNEL / Zweieinhalb Stunden hielt abgestelltes Gepäck in der Ellerstraße Polizei und Bahn in Atem – dann gab es Entwarnung. Die Ordnungskräfte wollen Nachahmer von vornherein entmutigen. Und sagen: „Wir kriegen jeden“.
WZ Düsseldorfer Nachrichten: DER WEG ZUM PÄCKCHEN WIRD ZUM MARATHON / Wen der Paketfahrer nicht zu Hause antrifft, der muss zur Abholung durch die halbe Stadt, wenn er Pech hat. Post verweist auf Zweitlieferung und Packstationen.
Hinweis: Zeitungen in alphabetischer Reihenfolge – eigentliche Headline in Versalien.
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