Verhindern Neid und Kleingeist den Ankauf der Meninas für Düsseldorf?

Oktober 19, 2006 by  

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Haben die Heinrich-Heine-Allee deutlich aufgewertet: die Meninas

Ich fahre täglich über die Heinrich-Heine-Allee, eine Allee, die man als nicht wirklich gelungen betrachten darf. Seit die Meninas des renommierten spanischen Künstlers Manolo Valdés sie bevölkern, wirkt sie wie veredelt. Gestern hat der städtische Beirat für Bildende Kunst es gleichwohl abgelehnt, zwei dieser Meninas zu kaufen (eine weitere der schweren Bronzefiguren würde der Künstler der Stadt zum Geschenk machen). Diese Empfehlung (mehr ist es nicht) verstehe wer will. Valdés ist ein Künstler, der Spitzenergebnisse bei Auktionen erzielt – siehe HIER. Vor zwei Wochen wurde in Madrid bei Christie’s eine 170 cm Plastik von Valdés versteigert. Der Schätzpreis lag bei 140 – 160 T €. Der Zuschlag wurde bei unglaublichen 325.ooo € erteilt. Wenn man bedenkt, dass die Stadt einen Sonderpreis von knapp 200.000 € bekäme und dann drei Meninas ihr eigen nennen könnte, kann man faktisch nichts falsch machen. Es wäre somit sowohl künstlerisch wie wirtschaftlich eine kluge Entscheidung, die beiden Figuren zu kaufen. In einer Befragung in der Rheinischen Post zum Ankauf der Meninas stimmten 75 Prozent der Leser dafür. Deshalb sollte der Erwerb nicht an Neidern der beteiligten Galerie oder an politischen Kleingeistern im Rathaus scheitern. Der Vorsitzende des Kulturausschusses, Friedrich Conzen, möchte die drei Meninas, die dann im Besitz der Stadt wären, am Graf-Adolf-Platz platzieren. Dort wären sie gut aufgehoben, denn die drei „Hofdamen“ allein würden auf der Heine-Allee doch recht einsam herumstehen. Der Graf-Adolf-Platz indes bekäme dadurch noch den letzten fehlenden Touch nach der Neugestaltung. Was die Allee betrifft, finde ich gut, was Hans Onkelbach heute in der RP vorschlägt: „Warum nicht dem Kauf zustimmen und gleichzeitig beschließen, die Heine-Allee zur Dauer-Ausstellungsfläche für solche und ähnliche Werke zu machen“.

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