Warum wir dem türkischen Ministerpräsidenten Erdogan entgegenkommen sollten, wenn es um die Einbürgerung geht

September 13, 2006 by  

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Recep Tayyip Erdogan

Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan hat sich – siehe hier bei t-online – nach einem heutigen Bericht des türkischen Fernsehsenders NTV bei der Integrationsbeauftragten der Bundesregierung, Maria Böhmer, über die Einbürgerungstests für Moslems in Deutschland beschwert. Diese Tests seien „beunruhigend“, sagte Erdogan bei einem Treffen mit der CDU-Politikerin in Ankara. Vielleicht kann Angela Merkel, deren Türkei-Besuch im Oktober Maria Böhmer gerade vorbereitet, ihrem türkischen Kollegen vorschlagen, dass wir seine Einbürgerungsregeln 1:1 übernehmen. Laut der DGB-Website „migration online“ gilt dies hier.

Für die Einbürgerung in der Türkei wird verlangt, dass die ausländische Person

  • nach den eigenen nationalen Gesetzen volljährig ist,
  • seit mindestens 5 Jahren den Wohnsitz in der Türkei hat,
  • sich in der Türkei dauerhaft niederlassen will,
  • sittlich einwandfrei lebt (ein Leben entsprechend den in der Gesellschaft geltenden Anstandsregeln und Gebräuchen),
  • keine ansteckenden Krankheiten hat,
  • ausreichende türkische Sprachkenntnisse besitzt und
    den Lebensunterhalt gesichert hat.

Was die gleichfalls von Erdogan erhobenen Vorwürfe wachsender Ausländerfeindlichkeit betrifft, kann Angela Merkel bei ihrem Besuch in Ankara ja darauf verweisen, dass sie hierzulande die Journalisten unter bedenklicher Streifung des Rechts auf Pressefreiheit bereits gemahnt habe, die Wirkung ihrer Artikel auf andere Kulturkreise zu bedenken (Beispiel Karikaturenstreit).

 

Kommentare

One Response to “Warum wir dem türkischen Ministerpräsidenten Erdogan entgegenkommen sollten, wenn es um die Einbürgerung geht”

  1. paula sander on September 14th, 2006 23:13

    in deutschland leben viele muslime die zb schwulen gegenüber feindselig sind. o-ton muslimischer fahrgast im nachtbus: „in meiner heimat werden schwule geschlachtet.“

    religion stellt auf dem weg zu einer mündigen gesellschaft ein problem dar.