Caravaggio – Düsseldorf huldigt dem genialen Trunkenbold, Choleriker und Totschläger
September 10, 2006 by osi
Johannes der Täufer (Knabe mit Widder) von 1602 aus der Pinacoteca Capitolina (Foto: Museum Kunst Palast, Düsseldorf)
Wir wissen es von Mozart und Robert Schumann, vom Mathematiker John Forbes Nash, von Vincent van Gogh und einem Heer von Schriftstellern, unter denen insbesondere die Lyriker gefährdet scheinen: Genie und Wahnsinn sind oft Gefährten. Bei dem Maler-Giganten Caravaggio, am 28. September 1571 in Amerighi da Caravaggio in Norditalien geboren, scheint es ähnlich gewesen zu sein. Er soff, trieb sich mit Huren herum, eckte überall an, galt als Choleriker und 1606 tötete er sogar jemanden im Streit. Dennoch: Ein Genie als Maler, darüber hinaus ein Trendsetter, wie man heute sagen würde. So eindrucksvoll wie er hatte niemand vor ihm mit Licht und Schatten gespielt. Seit Samstag (bis 7. Januar einschließlich) können nun drei Dutzend Werke des Jahrhundertmalers, darunter auch ihm zugeschriebene Gemälde und gleichfalls ganz besonders wertvolle Kopien ganz aus der Nähe begutachtet werden – im Museum Kunst Palast im Ehrenhof, gegenüber der Tonhalle. Die Ausstellung kann täglich (außer montags) von 10 bis 20 Uhr besichtigt werden. Der Eintritt ist günstig: 10 Euro, eine Familienkarte gibt es zu 23 Euro und wer sich für alle Angebote der Quadriennale interessiert, kann ein Quadriennale-Kombiticket für 20 Euro erwerben. Auch Führungen werden angeboten – Anmeldungen unter 01805-999556. Ich habe das Vernügen, aufgrund einer Einladung der Welt am Sonntag am Dienstag an einer persönlichen Führung von Museumsdirektor Jean-Hubert Martin teilzunehmen. Darüber mehr am Mittwoch.
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