Warum heißt der WDR eigentlich Westdeutscher Rundfunk?
August 29, 2006 by osi
Man kann im WDR ein buntes Programm erleben. Es gibt Glanzlichter wie Frank Plasbergs „Hart aber fair“, die „Sendung mit der Maus“, „Quarks & Co“ und die „Aktuelle Stunde“, aber auch eine Fülle überflüssiger Filme und Programmanteile, die man beim Westdeutschen Rundfunk weder erwartet noch per Programmauftrag suchen würde. Erwarten würde man dagegen, dass der WDR das reflektiert, was sich in NRW tut. So sollte man annehmen, dass „unser“ WDR-Fernsehen die Feier zum 60. Landesgeburtstag in epischer Breite darstellt – genügend Stoff gab es ja. Die Rheinische Post hat mal genau hingeguckt, was „unser“ WDR aus dem Wochenende gemacht hat: „Die magere Ausbeute: Am Samstag zweimal vier Minuten in der ‚Lokalzeit Düsseldorf‘, vier weitere Minuten in der ‚Aktuellen Stunde‘ – jedoch nicht als Top-Thema. Am Sonntag verzichtete man gleich ganz auf eine Berichterstattung. Wie übrigens auch auf eine Live-Übertragung vom Neusser Schützenfest mit fast 10.000 Teilnehmern und Zuschauern„. Die RP zitiert OB Joachim Erwin mit den Worten: „Das ist ein Armutszeugnis“. Erwin hat Recht. Man fragt sich, weshalb der WDR eigentlich Westdeutscher Rundfunk heißt. Im Landes-Rundfunkgesetz heißt es im 3. Abschnitt, § 11, als Programmauftrag: „In allen Vollprogrammen ist auch das öffentliche Geschehen in Nordrhein-Westfalen darzustellen.“ Dem wird der WDR bei weitem nicht gerecht. Thomas Jarzombek, Landtagsabgeordneter der CDU, fordert, das Thema im Rundfunkrat des WDR zu behandeln. „Unser“ WDR kann sich ein Beispiel an center.tv nehmen, das schon jetzt mit Düsseldorfer Lokalprogramm antritt und in Kürze 24 Stunden lokales Vollprogramm bieten will. Doch schon jetzt zeigt center.tv Düsseldorf ( ish-Kabelnetz, Kanal S 18) mehr als der WDR: Vier Stunden lang konnte man dort das NRW-Fest verfolgen. Und bis Sonntag wird’s noch einige Male wiederholt.
Hi, liebe duesseldorf-blog-redaktion,
Ihr habt den Nagel auf den Kopf getroffen. Umso besser, dass die WDR-Bildschirm-Monopolisten jetzt endlich, endlich Konkurrenz bekommen.
Friedhelm Görgens