Der Gelbe Sack, die Gelbe Tonne – zu Recht ein Rotes Tuch
Juli 21, 2006 by osi
Füttern Sie noch Ihre Gelbe Tonne? Hören Sie sofort auf mit dem Unsinn! Wir haben es doch schon lange geahnt und viele Experten haben’s gewußt und geschwiegen: Die Gelbe Tonne, der Gelbe Sack – alles Humbug, der uns das Geld aus der Tasche zieht. Ich gestehe, ich habe niemals Müll getrennt, von der Entsorgung von Flaschen und Pappe in entsprechenden Containen mal abgesehen. Das erschien mir ebenso praktisch wie logisch. Müllexperten wissen seit vielen Jahren, dass ihre hervorragenden Müllsortieranlagen mit dem was wir in die Tonne drücken, bestens fertig werden. Jetzt, nachdem wir das Duale System und die damit verbundenen Erschwernisse 13 Jahre ertragen (und bezahlt) haben, prüft das Umweltbundesamt eine „Ein-Tonnen-Lösung“. Jetzt kommt GiG (Gelb in Grau). BILD zitiert Hermann Keßler vom Bundesumweltamt so: „Der Gelbe Sack ist nicht mehr automatisch ökologisch von Vorteil“. Das Umweltministerium in Baden-Württemberg hat die Müllentsorgung und -Verwertung schon in einer aktuellen Studie gründlich analysiert. „Abfallentsorgung mit geringeren Lasten für Haushalte, weitgehender Abfallverwertung und dauerhaft umweltverträglicher Abfallbeseitigung“ lautet der Titel der Untersuchung, die man HIER kostenlos bestellen kann. Ergebnis kurz: Karton und Flaschen weiter in den Container, Bioabfall separat sammeln, Rest egal. In der Studie von Prof. Dr.-Ing Martin Kranert heißt es (Auszüge):
„Vor dem Hintergrund heutiger Sortiertechniken ist die getrennte Erfassung von Materialien dualer Systeme nicht mehr uneingeschränkt erforderlich“.
„Die Erfassung von Leichtverpackungen zusammen mit dem Restabfallstrom bietet bei der Erfassung im Haushalt Vereinfachungen und hinsichtlich der Abschöpfungsquote der Abschöpfungsquote von Leichtverpackungen (und ggf. weiteren Wertstoffen) Vorteile. Erste Untersuchungen (siehe u.a. Großversuche der RWE AG und der DSD AG) zeigen, dass es grundsätzlich möglich ist, durch moderne Sortiertechniken u.a. durch den Einsatz der NIR-Technik auch aus dem Restabfallstrom qualitativ hochwertige Materialströme abzutrennen. Eingezieltes Stoffstrommanagement wird durch dieses System erleichtert“.
„Die separate Erfassung von Glas, in der Regel im Bringsystem, hat sich bewährt“ (… ) Die gemeinsame Erfassung mit dem Hausmüll und nachfolgende Abtrennung ist ökonomisch nicht vorteilhaft“.
„Die separate Erfassung von grafischen und Verpackungspapieren im Hol- bzw. Bringsystem hat sich bewährt“.
„Die separate Erfassung von Bioabfällen in städtischen Regionen und Ballungszentren hat sich bewährt und ist sinnvoll (… ) Die nachträgliche Abtrennung von Wertstoffen erfolgt umso effizienter, je trockener das zu trennende Materialgemisch ist bzw. je weniger nativ-organische Stoffe enthalten sind“.
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