Düsseldorf pflanzt den Sommer – Blumenkönigin ist die Begonie

Juni 8, 2006

Begonie.jpg

Blumenkönigin Begonie

Düsseldorf wird bunt. In den nächsten Wochen pflanzen die fleißigen Lieschen und Leos vom Gartenamt die Kleinigkeit von 215.000 Blumen. Durch den nahezu ausgefallenen Frühling konnte das Gartenamt das Setzen der Sommerblumen in diesem Jahr erst spät angehen, erklärt Gründezernentin Charlotte Nieß-Mache in einer Presseinfo der Stadtverwaltung. Ich habe das immer als Herausforderung betrachtet: ganz Düsseldorf zu begrünen und dafür zu sorgen, dass je nach Licht- und Feuchtigkeitsbedarf überall die richtigen Gewächse platziert werden. Dem Gartenamt, das zu diesem Zweck auf 285 verschiedene Gattungen, Arten und Sorten zurückgreift, scheint das immer wieder zu gelingen.

Corneliusplatz in Weiß und Orange

Dahlien, Studentenblumen (Tagetes), Zinnien, Eisenkraut und Salbei – insgesamt 8500 Blumen – verschönern in diesem Sommer den 280 qm großen Corneliusplatz, der somit in Weiß und Orange erstrahlen wird. Dunkelrote Farbtupfer setzen 90 afrikanische „Wunderbäume Carmencita“.

 Wunderbaum.jpg

Wunderbaum Carmencita

 100.000 Blumen im Nordpark

Im Nordpark wird regelrecht geklotzt – 100.000 Blumen werden gepflanzt. Im Schlosspark Benrath werden die Wechselbeetflächen in diesem jahr mit 40.000 zum Teil außergewöhnlichen Gewächsen bepflanzt. Darunter Exoten wie Ziertabak, Spinnenpflanze, Federborstengras, Sonnenhut und Blaugummibaum. Durch die City, von der Kö über den Hofgarten bis zum Rhein und zum Rheingärtchen legen die Stadtgärtner eine bunte Blumenspur mit 35.000 Blumen.

 zinnie.jpg

 Im Kommen: Zinnie

 Durchgehende Blüte

Unangefochtener Spitzenreiter unter den Sommerblumen und damit Düsseldorfs Blumenkönigin ist 2006 die Begonie, von der 64.000 Exemplare in 27 verschiedenen Arten und Sorten eingesetzt werden. Das unverwüstliche Kraut blüht bis in den späten Herbst, ist anspruchslos – und sieht trotzdem gut aus. Mit jeweils 20.000 Exemplaren sind Geiskraut, Leberbalsam, Fleißige Lieschen, Studentenblume und Salbei auch recht häufig vertreten.

Mexikanerin im Kommen 

Im Ranking der beliebtesten Blumen immer weiter vorgearbeitet hat sich in den letzten Jahren die Zinnie. Mehr als 10.000 Stück in mehr als 30 verschiedenen Sorten der aus Mexiko stammenden Schönheit setzen die Stadtgärtner 2006 in die Beete. Die margeritenähnlichen Blüten gibt es in verschiedenen Gelbtönen sowie in orange, rot, rosa, lavendel, violett, creme, weiß und auch in mehrfarbig. Wenn Sie sich als BalkongärtnerIn nun fragen, wie das alles organisiert wird, wo Sie doch schon immer ratlos zwischen den Blumenregalen im Gartenmarkt stehen, werden Sie jetzt staunen. Um die Pflanzaktion zu ermöglichen, müssen Gartenämtler die Pflanzpläne bereits eineinhalb Jahre vor dem Pflanztermin vorbereiten. Anschließend werden die jeweiligen Sortimentsmengen ermittelt und die Sämereien und Stecklinge beschafft. Besonders bei den älteren Blumensorten ist das wohl nicht ganz so einfach, da übliche Bestellungen aus den Samenkatalogen nicht möglich sind. So kommt es vor, dass das gesuchte Material aus historischen Parks, etwa aus dem Schlosspark Schwetzingen, beschafft werden muss. Nebenher sind noch ein  paar Kleinigkeiten zu koordinieren, etwa der Personaleinsatz, der Flächenbedarf unter Glas, Anzuchttermine, Materialbeschaffung und Fahrzeugeinsätze für die termingerechte Anlieferung der Blumen. Freuen wir uns auf ein buntes, sommerliches Düsseldorf.

Handke sagt Danke

Juni 8, 2006

Peter Handke1.jpg

Dichter Peter Handke hat sich in einem Brief an OB Joachim Erwin für die beabsichtigte Verleihung des Heine-Preises an ihn bedankt. Handke: „Doch ich schreibe Ihnen heute zusätzlich, um Ihnen (und der Welt) die Sitzung des Düsseldorfer Stadtrats (heißt das so?) zu ersparen, womit der Preis an mich für nichtig erklärt werden soll, zu ersparen auch meiner Person, nein, eher dem durch die Öffentlichkeit (?) geisternden Phantom meiner Person, und insbesondere zu ersparen meinem Werk, oder meinetwegen Zeug, welches ich nicht wieder und wieder Pöbeleien solcher wie solcher Parteipolitiker ausgesetzt sehen möchte. Ich bitte Sie – so das in Ihrer Macht steht -, die Sitzung oder Veranstaltung auf den Nimmerleinstag zu verschieben und stattdessen die Stadträte an die frische Luft zu entlassen, z.B. zu einem Picknick an den Rhein“.  Den vollen Wortlaut des Briefes und das Special zu diesem Thema finden Sie hier in der FAZ.

 

REWE will sich angeblich von LTU-Anteilen trennen – Käufer Wöhrl will Kosten drücken

Juni 8, 2006

LTU_Mountains.jpg

Die LTU-Mitarbeiter können seit geraumer Zeit fast im Monatstakt lesen, wie ihr Unternehmen sich zu entwickeln habe um zu überleben und wer wieder mal neue Anteile an der Airline abgibt bzw. übernimmt. Über die neueste Entwicklung berichtet heute online das Handelsblatt. Danach trennt sich der Handelskonzern REWE von seinem 40-Prozent-Anteil an LTU und übergibt ihn an Rudolf Wöhrls Gesellschaft Intro. Wöhrl, dessen Airline dba mit LTU jetzt engstens kooperiert, hatte mit 60 Prozent die Mehrheit an der rotweißen Düsseldorfer Airline übernommen, kurz darauf jedoch 24 Prozent an LTU-Geschäftsführer Jürgen Marbach abgetreten. Gleichzeitig hatte er angekündigt, sich in Kürze zurückzuziehen. Dieser Infomix, gepaart mit knallharten Ansagen („Die LTU ist in einem halben Jahr gedreht oder nie“) und man müsse eben „zusperren“, wenn Einsparungen nicht gelängen, hat sowohl Schockwellen in die Belegschaft geschickt als auch am Image der LTU gekratzt. Während die MitarbeiterInnen zum größeren Teil jetzt jedoch Vertrauen fassen, weil eine Linie erkennbar ist, gibt es auch Kritik, etwa von Tourismusprofessor Karl Born, einst TUI-Vorstand. Bald ist die LTU möglicherweise so weit mit den Kosten runter, dass Achim Hunold, stets energiegeladen wie einst die trommelnden Duracell-Häschen aus der TV-Werbung, Lust hat sie zu übernehmen. Das Nebenher-Management für die 44 Germania-Flieger, die ihm Eigner Hinrich Bischoff auf dem Sterbebett antrug, ist ja auch gelungen.

Düsseldorf Headlines

Juni 8, 2006

BILD: 5 Uhr morgens +++ Feuer im Wohnblock Nr. 85 +++ 250 Mieter in Todesangst +++ 2 sterben, 6 schwer verletzt – HIER HOLEN SIE DIE TOTEN VOM BALKON

EXPRESS: Feuerdrama – ZWEI FRAUEN ERSTICKTEN QUALVOLL – 250 Menschen wurden in Ratingen im Schlaf vom Brand überrascht

NRZ Düsseldorf: KAUM GEBOREN, SCHON IN GEFAHR – Vorbeugung – 13.000 Düsseldorfer Kinder leben in Armut. Gerresheimer Arzt entwickelt ein Netzwerk und betreut Risikofamilien.

RHEINISCHE POST: RHEIN CITY BLEIBT ERWINS VISION – Düsseldorfs Rathaus-Chef plant einen neuen Vorstoß, die Rheinschiene zu einen. Wie im Revier sollte ein Verbund entstehen, der durch einen gemeinsam gefütterten Steuertopf agieren und profitieren kann.

WZ Düsseldorfer Nachrichten: KÖNIG FUSSBALL STATT BIG BUSINESS – Die WM-Wochen stellen Fans vor eine harte Wahl: Brav arbeiten oder dem Lockruf der Spiele folgen? Unsere Umfrage zeigt – alles hängt am Erbarmen des Chefs.

Hinweis: Zeitungen in alphabetischer Reihenfolge – eigentliche Headline in Versalien.

Stadtteilzentrum Bilk & Arcaden – ab heute eine Woche Info und Transparenz

Juni 7, 2006

Buegerzelt.jpg 

Die Essener mfi AG, Investor bei Stadtteilzentrum Bilk & Arcaden, hat heute zum zweiten Mal ein Infozelt am Bilker Bahnhof eröffnet. Ziel: Die umfassende Information der Bevölkerung über den aktuellen Stand der Planung. mfi-Prokurist Torsten Kuttig: „Der Rat entscheidet am 22. Juni. Wir haben von Anfang an mit den Bürgern geplant und alle Wünsche der Politik erfüllt“. Zuletzt hatte die FDP Bedenken geäußert. Grund: Für den Fall einer Überschreitung der zulässigen Verkaufsfläche müßte mfi den Rückbau veranlassen und empfindliche Strafen zahlen, weshalb die FDP sicherstellen wollte, dass diese Gelder dann auch verfügbar sind. Bedeutet: Erstrangiger Eintrag im Grundbuch. Dem will mfi entsprechen und schon vor der Ratssitzung eine entsprechende Bankbürgschaft hinterlegen. Weitere Infos finden Sie HIER , auf einer Website der mfi oder hier, auf einem Bilker Blog.

 

Das Video zeigt „Antenne Düsseldorf“-Reporter Dennis Lieske im Gespräch mit Torsten Kuttig

Die rechte Szene in Düsseldorf – Nazi-Symbole, Suff und wenig Struktur

Juni 7, 2006

Nach dem Demo-Wochenende, das einen Polizisten vier Zähne gekostet hat und einem weiteren einen Tritt in den Unterleib einbrachte, wollen wir mal einen Blick auf die Neonazi-Szene werfen. Wie viele Leute sind eigentlich dabei, was stellen sie so an im Laufe des Jahres. Die Düsseldorfer Polizei kennt diese Gruppierungen:

  • Die „Düsseldorfer Kameradschaft“, eine kleine Gruppe von einem halben Dutzend Personen. Sie wird vom Verfassungsschutz beobachtet. Früher betrieb sie das NIT (Nationales Info-Telefon, Rheinland) und diente so als Kommunikationsscharnier.
  • Die LDU (Lichtenbroich, Düsselthal, Unterrath), etwa 20 Personen. Kennzeichen: Viel Suff, Hören rechter Musik
  • Weitere ca. 20 Personen im Raum Eller, teilweise Skinheads, gleichfalls ohne feste Struktur. Auch hier spielt Alkohol eine wichtige Rolle

Im letzten Jahr gingen auf das Konto rechter Jugendlicher und junger Erwachsener in Düsseldorf 113 Straftaten. Davon waren 66 so genannte Propaganda-Delikte (Besitz von Naziliteratur, Hakenkreuz, SS-Rune usw.), die nach § 86 StGB verfolgt werden. Auf das Thema Volksverhetzung (§ 130 StGB) entfielen 25 Fälle. Weiterhin wurden im letzten Jahr sechs Gewaltdelikte (Körperverletzung, Raub) registriert sowie 16 Delikte, die unter der Rubrik „Sonstiges“ zusammengefasst wurden. Wolfgang Rodax, Leiter der Pressestelle des Polizeipräsidiums: „Unsere Aufklärungsquote liegt bei 51 Prozent“.

Düsseldorf Headlines

Juni 7, 2006

BILD: Freie Fahrt auf unseren Autobahnen / NA ALSO. ES GEHT DOCH!

EXPRESS: Schräge Schaufenster-Deko für’s große „Finale“ / BESTATTER IM WM-FIEBER

NRZ: HILFE FÜR ÄRMERE FAMILIEN / Betreuung / Stadt muss Kindergarten- und Hortgebühren neu regeln. Beiträge für Besserverdiener sollen steigen

RHEINISCHE POST:STÜHLERÜCKEN IN DER ALTSTADT / Das Ordnungsamt nimmt Sommerterassen noch genauer unter die Lupe. Eine Konzession gibt’s nur dann, wenn die Außengastronomie unmittelbar vor dem Lokal liegt. Zudem müssen Wirte ein Bestulungskonzept vorlegen.

WZ Düsseldorfer Nachrichten: KITAS: DAS MITTELFELD ZAHLT MEHR / Die Kindergartenbeiträge müssen neu geregelt werden, weil das Land bei der Deckung von Defiziten aussteigt. Sehr umstritten ist ein Zuschlag für Reiche.

Hinweis: Zeitungen in alphabetischer Reihenfolge – eigentliche Headline in Versalien

Ex-Venetia Daggi ist jetzt das hübsche Gesicht auf QVC

Juni 6, 2006

Jens Knoer und Daggi Mueller-Klug.jpg

Seit einem Jahr liiert: Jens Knör, Dagmar Müller-Klug

Dagmar (Daggi) Müller-Klug, Ex-Venetia von 1988 (mit Prinz Kajo Hinkel), ist jetzt das hübsche Gesicht auf dem Düsseldorfer Verkaufssender QVC und bringt dort Rowenta-Beauty- und Wellness-Produkte an die Frau. „Das macht richtig Spaß“, freut sie sich, „denn man sieht ja am Abverkauf seinen eigenen Erfolg“. Daggi ist seit knapp einem Jahr liiert mit Event- und Medienmann Jens Knör, Bruder des Comedian Jörg Knör, mit dem sie nicht nur das gleiche Geburtsdatum (17. Juli) verbindet. Daggi und Jens sind derzeit noch verheiratet. Daggis kleines Töchterchen Anica (9) versteht sich jedoch schon prächtig mit Jens. Die Ex-Venetia ist für den QVC-Job durch Vorbildung gerüstet. Nach einer Schauspiel-Ausbildung in Frankfurt hatte sie eine Vielzahl von TV-Rollen, etwa in „Der Alte“ oder im „Tatort“, wo sie „meistens die Leiche“ spielte. In Zusammenarbeit mit RTL’s Birgit Schrowange moderierte sie außerdem bei vielen Veranstaltungen.

Zoff im Presseclub – Spiegel-Kulturchef pöbelt gegen Handelsblatt-Vize

Juni 6, 2006

Der reichlich umstrittene Spiegel-Kulturchef Matthias Matussek lieferte am Sonntag im ARD-Presseclub eine recht bemerkenswerte Vorstellung, stritt sich mit Roland Tichy, dem Vize-Chefredakteur des Düsseldorfer Handelsblattes. Was hinter den Kulissen passierte, beschreibt die Süddeutsche. Lesenswert.

Ergänzung, 17:50 Uhr: Weitere Infos HIER.

Lido – Essen mit Ausblick, Terrasse (noch) unter Wasser

Juni 6, 2006

Lido1.jpg

 Lido – in diesem Kubus wird gekocht

Der streng geformte Kubus auf der neuen Fußgängerbrücke am Medienhafen ist architektonisch gelungen. Die Entscheidung, die dazugehörige Terrasse nicht schwimmend zu lagern, damit sie sich wechselnden Wasserhöhen anpasst, war vielleicht nicht ganz so genial – im Moment ist die Terrasse wieder mal überflutet. Doch wir wollen nach innen schauen, ins Restaurant Lido, wo Exzellentes auf den Tisch kommt. Spezialität: Fisch und Krustentiere. Hier die Erfahrungen von zwei Besuchen: Fines de Claire-Austern mit Vinaigrette (6 Stck – 13,50 €) – bestens. Danach – äußerst schmackhaft und saftig – Rücken vom Iberico-Schwein (ernährt sich nur von Eicheln), dazu Pommes Pont Neuf (vorgebacken wie Pommes Frites, nur dicker), Hummerfleisch und dazu Scheibchen von der spanischen Paprikawurst Chorizo in Feigenjus (22,50 €). Beim zweiten Besuch genossen wir vier geschmacklich einwandfreie Belon-Austern (15 €) und den (eine Spur zu trocken geratenen) Heilbutt auf Pfifferlingen mit Spinatschaum und pochiertem Ei (24 €). Dazu jeweils einen exzellenten eiskalten Weissburgunder (6 €). Bei einem Essen zu Zweit, Dessert und Wein inklusive, sollte man 150 € veranschlagen. Der Service ist kenntnisreich und aufmerksam, das Publikum – bei den Preisen wundert’s nicht – leger gekleidete Besserverdiener mit Tendenz zu 50 +. Unschlagbar: der Blick auf die Architektur-Ausstellung ringsum. Bemerkenswert: Das Lido ist wärmer, gemütlicher als es von außen erscheint.  Marc Büllesbach, Projektleiter beim Pächter, der Capricorn-Gruppe, hofft, am Wochenende die Terrasse in Betrieb nehmen zu können, ohne dass die Gäste nasse Füße bekommen. PS: Was ich recht affig finde: wenn mich ein deutscher Kellner permanent mit „Monsieur“ anredet. Was soll der Unsinn?

Nachtrag: Am Samstag, dem 15. Juli, abends erneut das Lido besucht. Erstmalig auf der Terrasse gesessen (Setzen Sie sich unbedingt Blickrichtung Rhein, der Blick auf die Küche ist nicht so einladend). Mein Porterhouse Steak war durch statt medium und versalzen. Service reagiert prompt und korrekt, bot Austausch an. Der Rotwein war akzeptabel temperiert, eine wirkliche Besonderheit in Düsseldorfer Restaurants, siehe HIER. Die Karte auf der Terrasse ist eher eingeschränkt, aber der Blick auf dem Rhein ist ideal. Die besten Plätze: Gleich vorn, an der Terrassenspitze.

Nachtrag, 2. Oktober: Dieser Tage erneut das Lido besucht, auf Wunsch meines Freundes Michael, der jetzt im Badischen lebt, aber Düsseldorf durch viele Besuche verbunden bleibt. Wir bestellten die gleiche Vorspeise – fein zubereitete Jakobsmuscheln mit delikatem Fenchel-Orangensalat (€ 16). Als Hauptgang bestellte Michael, auf meine Empfehlung, das Iberico-Schwein (€ 22,50, siehe Foto), das schön saftig auf den Tisch kam. Die Portion war dieses Mal größer als bei meinem ersten Besuch (Foto), so dass mangels Aufnahmevermögen das Dessert ausfiel. Ich entschied mich für einen Kabeljau auf Gurken-Bohnenrahm mit Pommerysenf-Stampf (€ 20,50). Der Fisch war auf den Punkt zubereitet und der Gurken-Bohnenrahm ist Merkposten als geschmackliche Erinnerung.

 Lido3.jpg

 Iberico-Schweinsrücken – ein echter Genuss

 

Düsseldorf Headlines

Juni 6, 2006

BILD: Die große NRW-Debatte – Schuluniform oder Markenklamotten – WAS KOSTET WIEVIEL?

EXPRESS: 06.06.06: 33 Paare stürmen das Standesamt – DARUM TRAUEN WIR UNS HEUTE – Trotzdem: Immer weniger heiraten in Düsseldorf

NRZ Düsseldorf: GEWALT ZUM FRÜHSTÜCK – Demonstrationen – Kundgebungen, Märsche und Sitzblockaden, Auseinandersetzungen und Einkesselungen: 6000 protestierten gegen Umzug der Neonazis. Schauspiel mit grotesken Zügen.

RHEINISCHE POST: SCHUTZ VOR CHAOTEN – Gewaltbereite Linksautonome haben friedliche Proteste gegen den Nazi-Aufmarsch gestört. Polizeipräsident Schenkelberg rechnet auch während der WM mit Gewalttaten nicht nur von rechtsextremen Hooligans.

WZ Düsseldorfer Nachrichten: Über 250.000 Besucher sorgen für einen neuen Rekord – PFINGSTEN ALS GLÜCKSFALL FÜR DIE JAZZ RALLY – Endlich Sonne: Da gingen die Rally-Buttons weg wie warme Semmeln. Das ist rekordverdächtig.

Hinweis: Zeitungen in alphabetischer Reihenfolge – eigentliche Headline in Versalien

Manni Breuckmann: „Wir werden Weltmeister“…

Juni 5, 2006

Breuckmann.jpg

 Manni Breuckmann gestern bei Christiansen

…im September, bei der Hockey-WM in Mönchengladbach“. Unser liebster Sportreporter gestern bei Sabine Christiansen auf die Frage, wer Weltmeister wird. Beim Fußball glaubt er eher an Brasilien. Manni gab in der Runde, in der es um die vermeintliche Ungerechtigkeit bei der Verteilung der WM-Karten und um die weit reichende Kommerzialisierung des weltgrößten Fußball-Wettstreits ging, den Vertreter des Herz-Fußballs, der sich über die Vermarktungsorgie empörte: „Was kriegen die dafür, wie weit lassen wir die Sponsoren Besitz ergreifen?“ Manni war indes, vom Beistand des durchgeistigten André Heller mal abgesehen, mit seiner Argumentation allein. EnBW-Chef Utz Claassen wiederholte seine Argumente vom Ständehaus-Treff, 90 Prozent aller Sponsor-Tickets gingen an Verbraucher, ohne Sponsoren könne die WM so nicht realisiert werden (womit er natürlich Recht hat). Innenminister Wolfgang Schäuble stieß ins gleiche Horn: „Public Viewings wären ohne Sponsoring nicht möglich“. Dennoch gestand Manni Breuckmann: „Ich freue mich unbändig auf die WM“. Mindestens einen Gewinner hat die WM übrigens schon: den Produzenten der Fußball-Sammelbildchen. Beim samstäglichen Zeitungskauf am Kiosk vor Karstadt am Wehrhahn waren vier junge Leute vor mir, alle kauften Sammelbildchen.

Strategische Wattepolster

Juni 3, 2006

Bei der heutigen Neonazidemo und der Gegendemonstration hat die Düsseldorfer Polizei mit einer Wattepolster-Strategie erfolgreich verhindert, dass es zu Ausschreitungen kam. Die Demonstranten-Gruppen wurden räumlich getrennt gehalten – abgesicherte Pufferzonen zwischen ihnen führten dazu, dass sie einander nur aus der Ferne schmähen konnten. Der Demo-Tag in Zahlen:  200 Neonazis, 3000 Gegendemonstranten, 1000 Polizisten.  Beobachtungen: Die Neonazis stehen an der Friedrich-Ebert-Straße herum. Verlegenes Grinsen, fast als wüßten sie nicht mit der Aufmerksamkeit umzugehen, die ihnen entgegengebracht wird. Ein eloquenter Wortführer mit blauem Sweater, Käppi, bekommt ein WDR-Mikro unter die Nase, spuckt die Worte regelrecht hinein: Es werde heute versucht, die Bundesrepublik Deutschland als einen freien, selbständigen Staat darzustellen, der er nicht sei. Auszüge: „Wir sind für ein Deutschland, in dem die Forderung Gemeinnutz geht vor Eigennutz nicht nur auf dem Papier vorhanden ist sondern auch gelebt wird, ein System, in dem man frei seine Meinung sagen darf, in dem Leute wie wir nicht kriminalisiert werden, nur weil wir eine etwas abweichende Meinung haben“. Was die denn sei, fragt die Interviewerin. Darauf die Schlägermütze: „Wenn ich jetzt Ausländer raus sage, mache ich mich strafbar“. Dann gibt er noch gern zu, dass man die WM nutzen wolle, um von sich reden zu machen. Die Dumpfbacken traben über die Oststraße, am Wehrhahn vorbei über die Kölner Straße und wieder retour zur Friedrich-Ebert-Straße. Bevor ihr Zug losgehen konnte, mußten allerdings zunächst  einige ältere Aktivisten der DKP von der Straße getragen werden. An der Bismarckstraße werden rund 200 Linke, von denen einige die Polizeii mit Flaschen und Steinen bewerfen, kurzfristig festgesetzt – „zur Gefahrenabwehr“. Demonstranten werden fotografiert, bevor man sie gehen läßt. Für die Marxisten-Leninisten Anlass zu skandieren „Deutsche Polizisten schützen die Faschisten“ – Kennzeichen mangelnden Demokratieverständnisses. Auch einige harmlose Zeitgenossen, die sich in den dann abgesperrten Bereich begeben hatten, waren zeitweilig ihrer Freiheit beraubt – eine Art Kollateralschaden. Unterm Strich: Düsseldorf hat ein gutes Zeichen gesetzt und die Polizei hat mit der richtigen Strategie verhindert, dass es zu Straßenkämpfen kam, die bei einem Aufeinandertreffen der Neonazis und der Linken wohl unvermeidlich gewesen wäre. Bedauerlich: Zwei Polizisten wurden von linken Aktivisten verletzt. 

Düsseldorf Headlines

Juni 3, 2006

BILD: GEHEN UNSERE KINDER BALD IN UNIFORM ZUR SCHULE? Ab August will Ministerin Sommer (CDU) das Tragen von Einheits-Kleidung in NRW erlauben

EXPRESS: Nur weil unser alter Kaiser Wilhelm Kopf steht: DIESE MARKE KOSTET 120.000 €

NRZ Düsseldorf: VOLLE MANNDECKUNG – Personal – Handel, Hotellerie und Gastronomie tippen: Die WM wird bei uns nicht zur Jobmaschine. Kaum Einstellungen.

RHEINISCHE POST: JAZZ GEHT’S LOS – Endlich wieder Sonnenschein, dazu Musikfestival und ein Straßenfest. Aber auch der Nazi-Aufmarsch und vier Gegendemonstrationen. Wo was los ist, wann sich’s staut und was Sie beachten sollten.

WZ Düsseldorfer Nachrichten: IM TAKT DER GROSS-EREIGNISSE – Jazz Rally, Nazi-Demo, Länderspiel, CSD: DRei Tage lang knubbeln sich in Düsseldorf die Veranstaltungen. Dazu kommen kleinere Aktionen für die ganze Familie

Hinweis: Zeitungen in alphabetischer Reihenfolge – eigentliche Headline in Versalien

Handke und der schwerbeschädigte Heine-Preis

Juni 2, 2006

Peter Handke1.jpg

 Peter Handke

Die Heine-Preis-Jury, die sich munter selbst demontiert, hat diesen wichtigen 50.000-Euro-Preis der Stadt Düsseldorf schwer beschädigt.  Für die Kulturkompetenz Düsseldorfs ist das Handke-Drama ein regelrechtes Image-Desaster. Welcher Literat von Rang soll sich künftig über diese Auszeichnung noch freuen? OB Joachim Erwin steckt jetzt in einer äußerst mißlichen Situation. Nach dem Rücktritt der Jury-Mitglieder Sigrid Löffler und Jean-Pierre Lefèbvre, der peinlichen Erklärung von dem der Entscheidung ferngebliebenen Jury-Mitglied Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff, dem kommunikativen Legastheniker aus der Staatskanzlei, ist die Ratlosigkeit groß. Die Rheinische Post zitiert heute den FAZ-Granden Frank Schirrmacher zum Thema: „Was ist das für eine Jury, deren Mitglieder offen erklären, die Texte nicht zu kennen, deren Urheber sie auszeichnen?“. Was Handke selbst sagt, ist in Länge HIER nachzulesen. Lösung? Vielleicht so: Preis 2006 aussetzen, neue Jury zusammenstellen, Gras drüber wachsen lassen. Auf ein Neues 2007.

« Vorherige SeiteNächste Seite »