Bundespräsident „Besserwisser“
Juni 20, 2006
Joachim Poß, „Finanzexperte“ der SPD im Bundestag, hat Bundespräsident Horst Köhler heute im ZDF-Morgenmagazin als „Besserwisser“ bezeichnet. Der Berufspolitiker mit lupenreiner Sozi-Karriere (letzte berufliche Tätigkeit bis 1980: Verwaltungsleiter beim Sozialistischen Bildungszentrum Hard e.V.!): Es gebe eine „Koalition der Besserwisser: vom Bundespräsidenten bis zum Bundesbankpräsidenten“. Es würden „simple Rezepte“ gegeben, die in der politischen Realität nicht helfen würden. Unser Bundespräsident hat im Gegensatz zu Herrn Poß höchste Management-Positionen bekleidet: fünf Jahre lang Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes, zwei Jahre Chef der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung und bis zu seinem Amtsantritt Geschäftsführender Direktor des Internationalen Weltwährungsfonds (IWF). Köhler hatte sich dankenswerterweise eingemischt, indem er mehr Reformehrgeiz anmahnte, die Mehrwertsteuererhöhung kritisierte und ein neues Verhältnis zwischen kollektiver Absicherung und Eigenverantwortung einforderte. Außerdem hatte er das Diskriminierungsgesetz, bei dessen Fassung die Koalition über die EU-Fassung hinausging, zu Recht als „bürokratisches Hemmnis“ bezeichnet. Der Bundesbank-Präsident Prof. Dr. Axel Weber – auch er dürfte Herrn Poß in jeglicher Hinsicht überlegen sein – hatte stärkere Ausgabensenkungen gefordert. Poß hat die größte Steuererhöhung aller Zeiten mit zu verantworten und auch den dennoch wiederum völlig unsoliden Haushalt. Horst Köhler ein „Besserwisser“? Er weiß mehr und weiß es besser. Was dieses Thema im duesseldorf-blog zu suchen hat? Auch wir Düsseldorfer zahlen aus unserem Steueraufkommen jeden fünften Euro für die 1,5 Billionen Euro Staatsverschuldung. Der Präsident des Steuerzahlerbundes Karl-Heinz Däke, ein Bürger unserer Stadt, hatte erst letzte Woche die Rücknahme der Mehrwertsteuererhöhung gefordert und die geplante Gesundheitsreform als „Milliardengrab“ kritisiert. Nachzulesen HIER.
WM-Wein
Juni 20, 2006
Die Weinhändler meines Vertrauens, Wolfgang und Silke Spruch aus Velbert, sind die nach meiner Recherche günstigsten Anbieter qualitativ hochwertiger Weine mit Schwerpunkt Spanien. Es macht Freude, bei den Spruchs einzukaufen, weil sie ein recht breites Spektrum abdecken, eine Nase für Trends haben und findige Bodega-Scouts sind. Silkes Weinkeller überrascht auch ständig mit attraktiven Specials. Zur Fußball-WM haben die Spruchs jetzt ein pokalverdächtiges Angebot aufgelegt: 18 Flaschen aus fünf WM-Teilnehmerländern für 111 Euro, somit rund 6 Euro pro Flasche! Darunter Namen wie Conde de Valdemar, Baltasar, Baron Mouton Cadet Philippe de Rothschild oder der kleine feine Trinkwein Salentino Due Palme, ein Primitivo, auch Hauswein von TV-Dino Jean Pütz, der ihn durch seine italienische Frau Pina kennenlernte. PS: Wenn Sie bei Ihrer Bestellung noch einen WM-Sieger tippen und der Tipp sich als richtig erweist, gibt’s mit der nächsten Bestellung noch eine Pokalflasche gratis – einen Baron de Ley Reserva 2001.
Bilker appelliert an Rat: Machen Sie uns Bürgerinnen und Bürgern nicht den Lattenknaller!
Juni 20, 2006
Helmar Paweletz ist einer der Düsseldorfer, die sich ganz besonders für das Bilker Stadtteilzentrum mit den Arcaden stark machen. Er plädiert auf einem eigens dafür aufgebauten Bilker Blog für die neue Bilker Mitte und hat jetzt, zwei Tage vor der Weichen stellenden Ratssitzung, Ratsmitgliedern der FDP, SPD sowie der CDU-Abweichlerin Annelies Böcker einen Brief geschickt, den er gerne auch den Lesern des duesseldorf-blogs zugänglich machen möchte. Bitte, HIER ist er.
Düsseldorf Headlines
Juni 20, 2006
BILD: Ein Jahr Rüttgers – aber nicht mal die Hälfte der Menschen in NRW kennt seine Minister – „DAS IST DOCH DIE VON DEN GRÜNEN“
EXPRESS: SCHON VIERMAL BLAU AM STEUER – KEINE STRAFE! – Polizei stellt Generalkonsul erneut auf einer Promille-Fahrt. Als ausländischer Diplomat kann er nicht belangt werden
NRZ Düsseldorf: INVESTOR DROHT BRACHE AN – Arcaden/Sollte der Rat gegen das Projekt stimmen, zieht sich mfi keineswegs zurück. „Warten bis politisch andere Zeiten herrschen.“ Essener glauben, alle FDP-Forderungen erfüllt zu haben.
RHEINISCHE POST: ARCADEN – ODER BRACHE BLEIBT – Der Essener Investor mfi behauptet, alle Auflagen für den Bau der Bilker Arcaden erfüllt zu haben. Sollte das Vorhaben dennoch scheitern, werde man auf bessere Zeiten warten – und das Grundstück später verwerten.
WZ Düsseldorfer Nachrichten: ARCADEN: INVESTOR DROHT MIT DAUER-BRACHE – Stimmt der Rat übermorgen den Plänen für Bilk nicht zu, will mfi warten: So lange, bis es eines Tges doch noch eine Mehrheit gibt.
Hinweis: Zeitungen in alphabetischer Reihenfolge – eigentliche Headline in Versalien.
Arcaden: mfi AG hinterlegt 2,4 Mio. Euro als Sicherheitsleistung in bar und erwartet „Grünes Licht“ im Rat
Juni 19, 2006
Arcaden und Bürgerzentrum – auch Florapark wird erweitert
Am Donnerstag entscheidet der Düsseldorfer Rat über das geplante Bilker Stadtteilzentrum, das bislang meist als „Bilker Arcaden“ bezeichnet wurde, obwohl es neben den Arcaden ein Stadtteilzentrum mit Schwimmbad, Bürgersaal, Bezirksrathaus, 100 Wohnungen, eine Bibliothek, Grünflächen und Spielplätze umfasst. Das Projekt wird von von mehr als 80 Prozent der Bilker Bevölkerung gewünscht, wie Umfragen, etwa der Bilker SPD, belegen. Auch im Rat war eine Mehrheit für die Lösung gegeben, die mit der Schadstoff-belasteten Brache des alten Containerbahnhofs ein Ende machen soll.
Als Wahlkampfthema entdeckt
Bei der Kommunalwahl im letzten Jahr hatte SPD-Kandidatin Gudrun Hock die Arcaden als Wahlkampfthema entdeckt. Breite Unterstützung erhielt sie von Kö-Architekt Walter Brune und dem Einzelhandelsverband sowie der IHK. Dr. Herbert Appelt, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender des Investors, der Essener mfi AG, sagte dazu heute in einer Pressekonferenz, Äußerungen Brunes seien „polemisch und unrichtig“ gewesen. Brune glaube, er könne „für sein Immobilien-Portfolio ein paar Millionen mehr erzielen, wenn kein Konkurrenzobjekt in der Stadt ist“. Vor den Düsseldorfer Journalisten schlug er in dem Pressegespräch im Parkhotel den Bogen von den ersten drei großen Planungsrunden mit diversen Bürgergruppierungen über das folgende Werkstattverfahren und die fraktionsübergreifende Zustimmung im Rat und zeigte die dann folgende Stigmatisierung des Projekts auf. Appelt: „Es war eine Riesenenttäuschung, was da passierte“.
Pensionsfonds Haupteigner
Der Immobilien-Manager war bemüht deutlich zu machen, dass drei Tage vor der entscheidenden Ratssitzung die mfi „alle Forderungen erfüllt und (bezüglich der Verkaufsflächen-Vorschriften) wasserdichte Kontrollmechanismen installiert“ habe. Appelt: „Die mfi AG erwartet, dass der Rat am 22. Juni grünes Licht für das am Bilker Bahnhof geplante Stadtteilzentrum geben wird“. Aktuell ist die mfi noch einmal der FDP-Fraktion entgegen gekommen. Die Liberalen hatten die Sorge geäußert, etwaige gegen mfi durchzusetzende Strafen bei Verstößen wegen Erweiterung der Verkaufsflächen könnten nicht durchgesetzt werden, da die Stadt mit dem unter Mitwirkung der FDP ausgehandelten revolvierenden Höchststrafmaß von 2,4 Mio. Euro nicht erstrangig im Grundbuch eingetragen sei. Die mfi hinterlegte daraufhin die Rangrücktrittserklärung ihrer Bank, der Bayerischen Landesbank, treuhänderisch bei einem von der Stadt benannten Notar. Der Eintrag der Schuld, so die mfi, werde umgehend vom Notar veranlasst, „sobald die Planreifeerklärung der Stadt Düsseldorf vorliegt“. Bis dies eintritt hat der Essener Investor, der nach Fertigstellung 15 Prozent des Projektes halten und 85 Prozent an einen staatlichen Pensionsfonds in Quebec, Kanada, abtreten will, vorweg bereits 2,4 Mio. Euro in bar an das von der Stadt benannte Notariat (Dr. Droste & Dr. Haibt) überwiesen.
„Wir werden kämpfen“
Appelt machte deutlich, dass eine solche Vorgehensweise für das von ihm vertretene Unternehmen ein Novum sei. Die Stadt habe damit direkten Zugriff auf die Eigentumsgesellschaft – „mehr noch als eine Bank“. Der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende des Projektentwicklers ließ keinen Zweifel daran, dass die mfi das Grundstück tatsächlich gekauft habe. Es seien bereits mehr als 40 Prozent des Kaufpreises geflossen, die Grunderwerbssteuer sei bezahlt und sein Unternehmen werde an dem Projekt festhalten. Appelt wörtlich: „Wir werden weiter darum kämpfen, wenn das jetzt schiefgeht“.
Unsere schöne KÖ – Kartengruß aus den 40er Jahren
Juni 19, 2006
Wurde im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt: Tritonengruppe
Die Tritonengruppe am Kö-Graben diente besonders häufig als Postkarten-Motiv. Diese Karte aus den Vierziger Jahren des letzten Jahrhunderts, stammte vom Verlag Theodor Schnitzler, Bahnhofsbuchhandlung, Düsseldorf. Die neobarocke Tritonengruppe wurde 1897 vom Verschönerungsvereins initiiert, der als Aufgabe stellte, „einen architektonisch-dekorativen Abschluss des Kö-Grabens in Verbindung mit einem halbkreisförmigen Ausbau- (und einen) entsprechenden Wasserauslauf zu schaffen“. Die Ausschreibung gewann der in Longville bei Metz geborene Bildhauer Fritz Coubillier, der früh nach Düsseldorf gekommen war und sich hier bei der Düsseldorfer Akademie einschrieb.Die Gruppe aus Euville-Kalkstein zeigt einen Triton, eine Meeresgottheit mit fischartigem Unterleib, der eine Lanze gegen einen großen Fisch richtet, aus dessen Maul das Wasser schwallt. Zwei Kinder, so genannte Amoretten, sind Bestandteil der Gruppe. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Tritonen-Denkmal ebenso wie die Balustrade stark beschädigt. Der Künstler half bei der Restaurierung. Danach gab es eine Vielzahl mutwilliger Beschädigungen. Mal wurde die Flosse zerstört, mal ein Bein, mal die Vase oder andere Teile des Ensembles. Die Tritonengruppe – eines der steinernen Symbole Düsseldorfs.
Düsseldorf Headlines
Juni 19, 2006
BILD: Am Rhein floss der Tequila, in der City die Tränen – WM-Sause – HIER FEIERN SIE FIESTA MEXICANA!
EXPRESS: DIE KLEINE JANA SCHLUG DAS SCHÖNSTE RAD – 625 Jungen und Mädchen beim 56. Düsseldorfer Radschlägerturnier
NRZ Düsseldorf: GESETZ IST GESETZ – Ordnung / Terrassenkontrolle: Die NRZ ging mit den städtischen OSD-Mitarbeitern um Mitternacht auf Altstadt-Tour.
RHEINISCHE POST: KAMPF DEM KRANKENSTAND – Jeder Mitarbeiter der Stadtverwaltung war im vergangenen Jahr durchschnittlich 20,39 Tage krank. Das ist weniger als 1999, aber immer noch viel. OB Erwin möchte mit einem Konzept für Gesundheitsmanagement gegensteuern.
WZ Düsseldorfer Nachrichten: NOCH MEHR GRUNDSCHULEN VOR DEM AUS – Mehr Schulen als bisher bekannt sollen geschlossen werden. Die wirtschaftlichen Ursachen dafür können Eltern nur schwer akzeptieren.
Hinweis: Zeitungen in alphabetischer Reihenfolge – eigentliche Headline in Versalien.
Düsseldorf Headlines
Juni 17, 2006
BILD: Düsseldorf, Verwaltungsgericht, 10 Uhr: Die Jubel-Entscheidung für Monkey`s Island – JAAAAA, WIR DÜRFEN BLEIBEN!
EXPRESS: UNENDLICHE GESCHICHTE VOM FEHLENDEN KLO – Kein Wasser: Das Warten am Kirchplatz geht weiter
NRZ Düsseldorf: FRIEDE, FREUDE, FUSSBALL – Sicherheit – Die Polizei zieht eine ausgesprochen positive Bilanz der ersten Woche: keine Krawalle in der Altstadt
RHEINISCHE POST: NACH STREIK DER SCHULDENABBAU – Der greifbare Tarifabschluss für Ärzte ermöglicht es dem Uniklinikum, Wege aus der Krise zu suchen. Bald 20 Millionen Euro fehlen in der Kasse wegen fehlender Einnahmen und wegen Misswirtschaft.
WZ Düsseldorfer Nachrichten: AN DEN HALLEN HÄNGT DAS HERZ – Das Straßenbahndepot Am Steinberg steht zur Diskussion. Abriss oder Umbau? Die Zukunft des denkmalgeschützten Baus ist unklar. Die WZ begab sich zum Ortstermin.
Hinweis: Zeitungen in alphabetischer Reihenfolge – eigentliche Headline in Versalien.
Lions Club Barbarossa: Rheintour mit behinderten Kindern
Juni 16, 2006
Der Lions Club „Barbarossa“ ermöglicht nächste Woche Samstag, dem 24. Juni, 120 blinden und anderweitig behinderten Kindern einen Bootsevent auf dem Rhein. Damit will der Club, so Organisator Michael Staade, „den Kindern eine Dimension eröffnen, die ihnen ihre Behinderung normalerweise verschließt“. Die Schirmherrschaft hat Düsseldorfs Erster Bürgermeister Dirk Elbers übernommen. Neben einem Ausflugsschiff steht den Kindern ein speziell für die Bedürfnisse körperlich behinderter Kinder gebautes Boot des Vereins „Wings for Handicapped“ (www.w4h.de) zur Verfügung, mit dem die Kids jeweils 30 Minuten über den Rhein skippern. Das Boot ist mit speziellen Sitzen versehen. Staade: „So können die Kinder die Fahrt hautnah und aufregend erleben“. Für das leibliche Wohl der Kinder sorgen die Lions in Zusammenarbeit mit dem Intercity Hotel Düsseldorf – auf der Seglerwiese wird gegrillt. Die Kinder werden über das kinderneurologische Zentrum des Krankenhauses Gerresheim, die Sehbehinderten-Schule, Düsseldorf und weitere Einrichtungen für Behinderte eingeladen. Die Steganlage stellt der Düsseldorfer Yachtclub zur Verfügung, deren Stegwart Otto Seydel bereits mehrfach Aktionen für die Kinder unkompliziert unterstützt. Wer sein Kind zur Teilnahme anmelden möchte, kann sich sowohl per E-Mail anmelden michael@staade.de als auch per Telefon unter 0172-2483658.
Aaper Wald – Ortstermin Oase
Juni 16, 2006
Herrliche, hochgewachsene Buchen…
Große, gewachsene Wälder mit altem Baumbestand, davon hat Düsseldorf tatsächlich einige zu bieten. Der „Aaper Wald“ (Lage – siehe Skizze unten) ist so eine Oase. Am kommenden Mittwoch, dem 21. Juni, gibt es wieder mal eine Gelegenheit, diesen herrlichen Wald, der mit den „Frauensteinen“, auch „Witte Wiwerkes“ (Weiße Weibchen) genannt, sogar über eine in einschlägigen Foren als „Kraftort“ bezeichnete Gesteinsformation verfügt, mal so richtig gut kennen zu lernen. Revierförster Jürgen Schultze erklärt Interessenten seinen Wald und die Tiere, die dort zu Hause sind. Treffpunkt ist um 18 Uhr am Forsthaus Rath an der Reichswaldallee 24. Da Schulze auch für den Wildpark zuständig ist und somit richtig gut über alles was kreucht und fleucht im Bilde, dürfte dies eine gute Gelegenheit sein, Kinder in die Natur einzuführen. Außerdem weiß man selbst danach, wo man künftig spazieren gehen oder joggen kann – dies gewissermaßen als Basisergebnis. Wer sich vorab schon mal ein wenig informieren will – hier ein Bericht der Naturfreunde. Anmeldungen bitte beim Gartenamt (0211-8994800). Der qualifizierte Blick in eine der grünen Lungen Düsseldorfs kostet 2,50 Euro, Kinder unter 14 Jahren zahlen nichts. Im Internet findet sich ein Überblick über die Führungen unter www.duesseldorf.de/stadtgruen.
…und die Frauensteine („Witte Wiwerkes“) als „Kraftort“
Deutsche zeigen endlich Flagge – jetzt will GEW unsere Hymne abschaffen -„furchtbares Loblied“
Juni 16, 2006
Einträchtig nebeneinander wie hier in Derendorf…
Da flattern in ganz Düsseldorf, in ganz Deutschland, schwarz-rot-goldene Flaggen und dazu noch die anderer Nationen – und die Welt findet das klasse. „Endlich“, sagte mir ein Engländer dieser Tage, „werdet ihr Deutschen mal normal“. Zu diesem Zeitpunkt, als eben diese Normalität sich anschickt einzukehren, meldet sich die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) zu Wort. Diese Menschen, fatalerweise zuständig für die Bildung in diesem unserem Land, haben jetzt ein Pamphlet verbreitet, über das man nur den Kopf schütteln kann. Ulrich Thöne, Vorsitzender der GEW, erklärt darin, die Hymne transportiere die Stimmung des Nationalismus und der deutschen Leitkultur. Man wolle auch der Verwendung
…oder hier in Pempelfort: Deutsche zeigen Flagge
der dritten Strophe des Deutschlandlieds den Kampf ansagen, sagte Thöne der Frankfurter Rundschau. Deshalb sollen alle Schulen in Hessen die GEW-Broschüre „Argumente gegen das Deutschlandlied– Geschichte und Gegenwart eines furchtbaren Lobliedes auf die deutsche Nation“ erhalten (Als Vater in Hessen würde ich flammenden Protest einlegen). Auch Schriftsteller Walter Jens bezeichnet die Nationalhymne jetzt als „unsäglich“ und fordert stattdessen die Vertonung von Bertolt Brechts Kinderhymne als neue Nationalhymne. Die lautet: «Anmut sparet nicht noch Mühe/Leidenschaft nicht noch Verstand/Dass ein gutes Deutschland blühe/Wie ein andres gutes Land/Dass die Völker nicht erbleichen/Wie vor einer Räuberin/Sondern ihre Hände reichen/Uns wie andern Völkern hin/…Und weil wir dies Land verbessern/Lieben und beschirmen wir’s…». Ich muss gestehen, dass mir der Text durchaus zusagt. ABER: Eine Nationalhymne kann man nicht einfach weg „voten“, wie einen Schlagerfuzzy bei „Deutschland sucht den Superstar“. Frankreichs Marseillaise ist in dem Jens’schen Sinne auch nicht mehr relevant, ebenso wenig das amerikanische „Star Spangled Banner“, das an den US-Befreiungskrieg erinnert. Die WELT ätzt heute zu Recht über die geschichtlich kompasslose Lehrerbande, über deren Gaga-Thesen u.a. auch die Süddeutsche berichtet. Auch Polit-Clown Hans-Christian Ströbele, der kürzlich noch dafür plädierte, der Hymne auch einen türkischen Text zu geben, will nicht abseits stehen und hebt warnend den Finger: „Wir haben auch eine jüngere Vergangenheit, die uns alles andere sein läßt als stolz“, wird er in BILD zitiert. Weitere Griesgrame sind Ex-CDU-Generalsekretär Heiner Geißler und Kabarettist Dieter Hildebrandt. Wie gut tut da, was Bundestagspräsident Norbert Lammert von sich gibt. Ich gehe mir jetzt eine Deutschlandfahne kaufen. Für alle, die jetzt gerade Flagge zeigen wollen: Hier geht’s lang.
Düsseldorf Headlines
Juni 16, 2006
BILD: Monkey’s Island / HEUTE LETZTE CHANCE, GIBT ERWIN NACH?
EXPRESS: Einzelhandel zufrieden mit WM-Öffnungszeiten / WM LÄSST DEN RUBEL ROLLEN
Düsseldorf Headlines
Juni 15, 2006
BILD: Der Kampf um die Affeninsel – HETZT MACHEN DIE PROMIS ERWIN DAMPF
EXPRESS: EU-Verbot für Tabakwerbung: Wirte jetzt in Angst – BALD KEIN QUALM MEHR IM LOKAL?
NRZ Düsseldorf: WELTMEISTER DÜSSELDORF – Analyse – Der Mittelstand boomt. Mit 80200 Unternehmen so viele wie in keiner anderen Region. Überdurchschnittliches Wachstum beim Umsatz. Auch der Handel profitiert.
RHEINISCHE POST: RHEINBAHN: FEHL-ANZEIGEN – Glücksache, wann die Bahn kommt. Elektronische Daten an Haltestellen sind ehlerhaft.
WZ Düsseldorfer Nachrichten: NEUES WOHNGEBIET: HEIZEN OHNE GAS UND ÖL – Gleich zwei neue Wohngebiete in der Stadt sind gestern vorgestellt worden: In Flingern und An der Piwipp. Dort sollen sich junge Familien wohl fühlen.
Hinweis: Zeitungen in alphabetischer Reihenfolge – eigentliche Headline in Versalien.
Lüpertz-Skulptur: Kopf ab
Juni 14, 2006
Lüpertz-Skulptur vorher…
…und nachher
Wieder einmal war ein Werk von Markus Lüpertz, dem Düsseldorfer Künstler und Rektor der Kunstakademie, Opfer von Vandalen. Nach dem handfesten Streit um die Mozart-Statue am Salzburger Ursulinenplatz wurde in der Nacht zu heute Lüpertz‘ Skulptur „Kopf Chillida“ im bayerischen Bamberg von Unbekannten zerstört. Polizeisprecher Günter Pelzel: „Unbekannte stießen in den Morgenstunden des Mittwochs auf der Oberen Brücke die dort aufgestellte Skulptur Chillida um. Hierbei brach der Kopf des Kunstwerks des Künstlers Markus Lüpertz ab“. Der Schaden werde vom Internationalen Künstlerhaus der Villa Concordia auf 150.000 Euro beziffert. Das Unikat von Lüpertz stammt aus dem Jahr 2003. Bürgermeister Werner Hipelius (CSU) sagte, die Täter müssten mit „einer intensiven Zerstörungswut vorgegangen sein“. Die Eisenskulptur wiegt zusammen mit dem Sockel fast eine Tonne. Seit der Eröffnung der Lüpertz-Ausstellung am 11. Juni hatte es in Bamberg Diskussionen über die Kunstwerke gegeben. Hipelius geht jedoch nicht von „einer Auseinandersetzung mit der Kunst aus, sondern einzig und allein von dem Willen, etwas kaputt zu machen“. Der Kopf war eine Hommage an den spanischen Künstler Eduardo Chillida, den Düsseldorfern bekannt durch die Skulptur vor dem ThyssenKrupp-Hochhaus.
Düsseldorf Headlines
Juni 14, 2006
BILD: Düsseldorfer kämpfen um ihren Kult-Club am Rhein – DIE AFFENINSEL MUSS BLEIBEN, HERR ERWIN!
EXPRESS: GESTATTE, PELLNY: KÖNIG DER ASHANTI – Düsseldorfer Wirt regiert Volksstamm in Ghana
NRZ: „DAS IST DOCH KRANK!“ – Patientenrecht – Bei Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Anwalt. Die Verbraucherberatung hilft, wenn es Probleme gibt.
RHEINISCHE POST: „RHEIN CITY – DIE ZEIT IST REIF“ – Der Präsident der Industrie- und Handelskammer, Hermann Franzen, unterstützt den Vorstoß von OB Joachim Erwin zur engeren zusammenarbeit an der Rheinschiene. Das Ruhrgebiet ist dem Rheinland voraus.
WZ Düsseldorfer Nachrichten: 48 KÖNIGE VERZWEIFELT GESUCHT – So manches Schützenfest wird zu einem Geduldssspiel. Immer weniger haben Lust, Schützenkönig zu werden. In Hubbelrath musste sogar der Pastor einschreiten.
Hinweis: Zeitungen in alphabetischer Reihenfolge – eigentliche Headline in Versalien.
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