Bekenntnis zu Düsseldorf im XXL-Format
Februar 14, 2006 by Onkel Oberbilk
Präsentation im Hauptbahnhof Düsseldorf: Andreas Gursky stellt seine bisher größte Arbeit vor
(13.12.2005-31.12.2006)
Die Quadriennale06, die Düsseldorf im nächsten Jahr als Metropole der Bildenden Kunst feiern wird, hat ihr erstes optisches Ausrufezeichen gesetzt: Ein 5 x 10 Meter großes Foto (Blow up) des international renommierten Düsseldorfer Fotokünstlers Andreas Gursky empfängt jetzt die Besucher im Foyer des Hauptbahnhofs. Die bisher größte Gursky-Arbeit weltweit wurde am Dienstag (13. Dezember 2005) in Anwesenheit von Oberbürgermeister Joachim Erwin und des Künstlers enthüllt. Mit seiner Arbeit »Neujahrsschwimmer« wird in symbolischer Weise das Kunstjahr der Quadriennale06 begrüßt, an dem sich die großen Düsseldorfer Kunstmuseen und -institutionen mit bedeutenden Ausstellungen beteiligen.
Mit der Inszenierung seines Fotos »Neujahrsschwimmer« im XXL-Format dokumentiert der Düsseldorfer Künstler Andreas Gursky (geb. 1955 in Leipzig) sein persönliches Engagement für die Quadriennale06. Die Düsseldorfer Tradition des Neujahrsschwimmens im Rhein, die Gursky bereits 1987 zum ersten Mal fotografisch festhielt, bietet ihm dafür das geeignete Motiv. Der Fluss wird zur Bühne, die Stadt bietet das Panorama und damit die Kulisse für den Auftritt des Individuums. Gursky Fotoarbeiten, und im besonderen das Motiv der Neujahrsschwimmer, erinnern an „phantastische Landschaften und eine romantische Ideologie von Malern wie Caspar David Friedrich“, so Christian Viveros-Faune in der New York Press.
Andreas Gursky studierte von 1978 bis 1981 Visuelle Kommunikation an der Folkwangschule Essen und Fotografie von 1981 bis 1987 an der Kunstakademie Düsseldorf, unter anderem bei Bernhard Becher. Es entstanden zunächst kleinformatige Aufnahmen, in denen Gursky dem Verhältnis zwischen Mensch und Umwelt nachging. Seine erste Einzelausstellung zeigte der Künstler 1987 im Flughafen Düsseldorf. Zwei Jahre später erhielt Gursky den Ersten Deutschen Fotopreis in Stuttgart und beteiligte sich an der ersten Inter-nationalen Photo-Triennale in Esslingen. In den folgenden Jahren wurden ihm der Bremer Kunstpreis und der Renata-Preis der Kunsthalle Nürnberg verliehen. Für das »Siemens Fotoprojekt« entwickelte er 1991/92 Arbeiten, die sich mit den Innenräumen industrieller Großproduktionsstätten beschäftigten. Kurz darauf, 1994, widmeten die Hamburger Deichtorhallen Gursky die erste große Einzelausstellung. Es folgten weitere in Wolfsburg, Düsseldorf und Winterthur. Das Museum of Modern Art eröffnete 2001 eine »Andreas Gursky €“ Retrospektive«, die auch im Centre National d’Art et de Culture Georges Pompidou in Paris und in vier weiteren Städten zu sehen war. Gursky gehört heute zu den international renommiertesten Fotografen der Welt und zu den
führenden Vertretern der berühmten Düsseldorfer Becher-Schule.
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